Wo Batterien alleine nicht genügend Leistung bringen, da liefern Brennstoffzellen die nötige Energie für den elektrischen Antrieb. Vor allem schwere Fahrzeuge wie Busse und Lastwagen soll diese Zukunftstechnologie bald flächendeckend voranbringen. Dafür sorgen soll nun das Projekt HyFleet, in dem die Brennstoffzelle als Antrieb bei Reisebussen für die Serienproduktion entwickelt werden soll. Eins der beteiligten Unternehmen ist ZF Friedrichshafen.

Forschungsprojekt für Reisebusse mit E-Antrieb

Der Automobilzulieferer vom Bodensee beteiligt sich gemeinsam mit den Unternehmen Freudenberg, Flixbus und Atmosfair an dem Projekt des Bundesverkehrsministeriums zur Brennstoffzellentechnologie. Die Machbarkeitsstudie solle helfen, Brennstoffzellenantriebe für schwere Nutzfahrzeuge zu optimieren, teilte der ZF-Konzern mit. Innerhalb von drei Jahren sollen rein elektrisch angetriebenen Reisebusse erprobt und weiterentwickelt werden. Das Ministerium erhofft sich dadurch wichtige Erkenntnisse für den optimalen Einsatz von Brennstoffzellen in Reisebussen.

Ein E-Bus mit ZF-Komponenten, wie dem Cetrax-Getriebe, auf Testfahrt in Friedrichshafen.
Ein E-Bus mit ZF-Komponenten, wie dem Cetrax-Getriebe, auf Testfahrt in Friedrichshafen. | Bild: Felix Kaestle

ZF bringt Erfahrung aus E-Mobilität mit ein

ZF kann in das Projekt seine Erfahrung für den elektrischen Antrieb bei Nutzfahrzeugen einbringen. „Künftig wird die Brennstoffzelle aufgrund ihrer Reichweite und schnellen Betankungszeiten eine wichtige Rolle in der E-Mobilität für schwere Nutzfahrzeuge spielen“, sagte ZF-Nutzfahrzeugvorstand Wilhelm Rehm. „Die Elektrifizierung betreiben wir seit jeher technologieoffen – auch die Brennstoffzelle hat für uns von Beginn an eine wichtige Rolle als Antriebslösung eingenommen.“

Wie viele Mitarbeiter aus Friedrichshafen in das Projekt eingebunden sein werden, war vor Projektstart noch unklar, teilte ein Unternehmenssprecher mit. „In Friedrichshafen laufen diverse Entwicklungsaktivitäten zusammen, andere ZF-Standorte sind ebenfalls beteiligt“, sagte er. Der Standort profitiere von den zusätzlichen Erkenntnissen aus dem Gemeinschaftsprojekt und weite damit sein Know-how als Systemanbieter für Antriebe weiter aus.

Das Technologieunternehmen Freudenberg aus Weinheim bringt als Partner sein Wissen über die Brennstoffzelle mit ein. „Wir wollen sowohl die Dauerhaltbarkeit als auch die Effizienz der Technologie maßgeblich weiterentwickeln“, sagte Claus Möhlenkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung von Freudenberg Sealing Technologies.

Forschung an Batterie und Brennstoffzelle

Konkret geht es darum, wie Batterie und Brennstoffzelle auf einander abgestimmt sein müssen. Weitere Forschungsschwerpunkte sind das Kühlkonzept des Systems und die Belastbarkeit des Antriebssystem. „Im HyFleet-Projekt steht ein hoher Praxisnutzen des Brennstoffzellenantriebs im Mittelpunkt, neben der Energieeffizienz des Antriebs umfasst das auch Fahreigenschaften und Handling etwa bei der Wasserstoff-Betankung“, heißt es in der Pressemitteilung von ZF.

Das Konsortium wird laut Mitteilung von der Freudenberg Fuel Cell e-Power Systems GmbH geführt, einer Tochterfirma von Freudenberg Sealing Technologies, weitere Partner sind der Mobilitätsanbieter Flixbus und die Klimaschutzorganisation Atmosfair.