Derzeit ist der bekannte Wellblechvogel Junkers Ju 52 mit dem historischen Kennzeichen D-AQUI am Flughafen Paderborn ausgestellt. Das soll sich laut Lufthansa-Chef Carsten Spohr ändern. Wie Spohr bekanntgab, werden die Ju 52 und die konzerneigene viermotorige Lockheed „Super Star“ bald an prominenteren Schauplätzen zu sehen sein.
Die Lufthansa hat das Datum 2026 bewusst gewählt. In vier Jahren feiert man die Gründung ihres Vorläufers vor dann 100 Jahren. So wurde die Deutsche Luft Hansa AG am 6. Januar 1926 durch den Zusammenschluss von Deutscher Aero Lloyd und Junkers Luftverkehr aus der Taufe gehoben.
Die Junkers Ju 52 der Lufthansa Berlin Stiftung ist eine Legende. Sie flog seit 1986 etwa 250.000 Rundfluggäste über Deutschland. Die Lufthansa gab allerdings im April 2019 bekannt, dass der Oldtimer ins Museum kommt. Bereits ab Mitte der Flugsaison 2015 war sie wegen eines Mittelholmbruchs lange am Boden. 2018 hob der Oldie mit 16 Passagierplätzen wieder ab.
Vermutlich beeinflusst vom Absturz einer schweizerischen Ju 52 im August 2018 in den Alpen mit 20 Todesopfern entschloss sich die Lufthansa 2019, ihren finanziellen Zuschuss zum Betrieb der Maschine einzustellen. Damit war der Flugbetrieb der Ju 52 nicht mehr möglich. Er wird auch nicht mehr aufgenommen.

Von mehr als 4800 gebauten Maschinen ist derzeit nur noch eine Ju 52 des fliegenden Museums La Ferté Alais in Frankreich flugfähig. Auch die im April in Friedrichshafen auf der Messe Aero vorgestellten Pläne, eine neue Ju 52 „New Generation“ mit modernen Motoren zu bauen, haben sich zerschlagen. Es habe zu wenig Resonanz möglicher Interessenten auf den etwaigen Bau der Maschine gegeben, erklärte der Chef der Junkers Flugzeugwerke AG, Dieter Morszeck, vor Kurzem.
Das zweite Museumsflugzeug der Lufthansa, eine Lockheed Starliner L-1649 A war Ende der 1950er-Jahre das größte Modell der berühmten Super-Constellation-Baureihe. Durch ihre in dieser Ära hochmoderne Druckkabine konnte sie über dem Wettergeschehen fliegen und so bis zu 100 Passagieren hohen Komfort bieten.

Die Lufthansa Super Star gGmbH war von 2007 an rund zehn Jahre im US-Bundesstaat Maine damit beschäftigt, eine Starliner in flugfähigen Zustand zu restaurieren. Es sollten ab 2020 Nostalgieflüge weltweit angeboten werden. Im Internet wurde das bereits beworben.
Der Traum ist geplatzt. Denn die Lufthansa hat das Projekt 2018 gestoppt. Die Kosten für die geplante Modernisierung drohten jeden Rahmen zu sprengen. Von Fachleuten wird die Summe, die man in den Flieger gesteckt hatte, auf mindestens 120 Millionen Euro geschätzt. Dass der Wiederaufbau so kostspielig wurde, liegt auch daran, dass die „Super Star“ wie eine moderne Boeing oder ein Airbus Passagiere befördern sollte.
Nun soll die Oldie-Lockheed wenigstens zur einer Besucherattraktion werden und kommt zerlegt nach Deutschland. Ob sie in Frankfurt oder München stehen wird, ist offen. Klar ist aber: Auch sie wird nie mehr abheben.