Tut sich jetzt etwas bei der „Landshut“? Nachdem das Wrack des geschichtsträchtigen Flugzeugs im September 2017 in Friedrichshafen angekommen war, begann zunächst ein Dauerstreit um Standort, Finanzierung und Zuständigkeiten. In den vergangenen Monaten war es allerdings weitgehend ruhig um die ehemalige Lufthansa-Maschine geworden.
Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass die „Landshut“ das zentrale Objekt eines Dokumentations- und Bildungszentrums in Friedrichshafen werden soll. Seit Ende 2020 ist die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) zuständig und erarbeitet Details, seit Februar diesen Jahres verantwortet die BPB-Projektgruppe „Interdisziplinäre Bildung und Vermittlung Landshut“ die Umsetzung. Offen war bis zuletzt die Standortfrage.
Zwei Standort-Optionen sind für BPB denkbar
Ursprünglich sollte die Maschine ans Dornier-Museum in Friedrichshafen angegliedert werden. Nachdem diese Option vom Tisch war, folgte ein langes Hin und Her, wo und wie die „Landshut“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Wie ist der Stand heute? „Einen konkreten Standort gibt es zwar noch nicht“, heißt es auf SÜDKURIER-Anfrage von der Bundeszentrale für politische Bildung, man habe inzwischen aber zwei grundsätzliche Pfade in den Blick genommen. So sei eine zentrumsnahe Lösung denkbar, es komme aber auch ein Standort in der Nähe des Flughafens in Betracht.
Derzeit wird eine Standortanalyse vorbereitet, bei der konkrete Kriterien für mögliche Standorte entwickeln werden sollen. Entscheidend sei für ein Bildungs- und Dokumentationszentrum rund um die „Landshut“ auf jeden Fall die Erreichbarkeit, betont die BPB. Das betrifft zum einen die Anreisemöglichkeiten – etwa für Schulen oder Besuchergruppen -, aber auch die Erreichbarkeit aus konzeptioneller Sicht.

Der 'Lernort Landshut' soll nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung ein öffentlich zugänglicher Raum sein, das bringe gewisse Bedingungen für den Standort mit sich. Wie groß der Platzbedarf dafür sein wird, muss ebenfalls in der Standortanalyse bestimmt werden. Was man schon absehen kann: Neben der Maschine soll es am künftigen Standort Räume für eine vielfältige Nutzung wie Veranstaltungen, Workshops und Seminare geben.
Austausch über Standortfragen fand nicht-öffentlich statt
Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, hatte den Verwaltungs- und Finanzausschuss der Stadt vergangene Woche über die Bedingungen informiert, die ein künftiger „Landshut“-Standort braucht. Der Austausch über das Projekt fand nach Angaben der Stadtverwaltung in Absprache zwischen Stadt und Bundeszentrale für politische Bildung nicht-öffentlich statt. Beschlüsse seien in der Sitzung nicht gefasst worden.
Das Flugzeug und die weiteren Projektschritte
Schon vor 2025 schrittweise zugänglich machen
Zum weiteren Zeitplan heißt es von der zuständigen Projektgruppe: „Hier können wir unseren Präsidenten Thomas Krüger zitieren – wir wollen noch in dieser Legislaturperiode, also bis im Sommer 2025, den größten Teil des Projekts auf der Schiene haben.“ Die Maschine soll aber nach Möglichkeit schon davor schrittweise zugänglich gemacht werden. „In unterschiedlichen Formaten“, wie man bei der BPB hervorhebt, etwa durch begleitende Angebote und Veranstaltungsformate. Schon jetzt sei beispielsweise ein Teil des digitalen Bildungspakets online gegangen.
Das neue Online-Angebot informiert über den Projektfortschritt und versammelt Angebote und Beiträge zu den fachlichen Debatten rund um das Projekt. Die Seite wird mit Fortschreiten des Projekts um weitere multimediale und didaktische Angebote erweitert werden und ist der erste Teil des begleitenden digitalen und analogen Bildungspakets zum „Lernort Landshut“.