Eine Vorbemerkung: Wasser ist ein kostbares Gut. Überall, nicht nur in der Sahelzone. Das ist keine moralische, sondern vor allem eine ökologische Position. Wer mit Wasser verschwenderisch umgeht, gefährdet die Lebensgrundlagen unseres Planeten. Es geht aber auch um eine ökonomische Frage. Mit Wasser wird gehandelt, für seiner Gewinnung, seine Aufbereitung und seine Lieferung arbeiten Menschen.

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Angesichts der Wasserverluste in Sipplingen ist deshalb zweierlei festzuhalten. Erstens: Es war dringend erforderlich, das Rohrnetz der Gemeinde einer gründlichen Inspektion zu unterziehen. Auch zukünftig wird es wichtig sein, ein Auge auf den Wasserverbrauch im Dorf zu haben. Beides hat sich Bürgermeister Oliver Gortat auf die Fahnen geschrieben und jedem Gemeinderat sollte es eine Herzensangelegenheit sein, dort immer wieder genau hinzuschauen. Zweitens: Es ist nicht hinzunehmen, dass trotz umfangreicher Reparaturarbeiten weiterhin eine große Menge Wasser auf unerklärliche Weise verschwindet.

Wasserdiebstahl ist eine Straftat

Wer den Mitarbeitern der Bodenseewasser Versorgung nicht Unfähigkeit unterstellen will – dazu besteht aber kein Anlass – kann angesichts der fehlenden Wassermenge nur zu dem Ergebnis kommen: Eine oder mehrere Personen der Dorfgemeinschaft zweigen illegal Wasser ab. Darauf weißt auch die immer wieder zu beobachtende Reaktion auf Veröffentlichungen zum Thema hin. Immer geht danach die entnommene Wassermenge ohne Zutun der Gemeinde schlagartig zurück. Nun mögen diese Personen meinen, dass sie ja niemandem Schaden zufügen. Schließlich steht Sipplingen viel mehr Wasser zu, als es verbraucht. Doch so ist es nicht. Denn irgendjemand wird letzlich geschädigt, wenn gewonnenes und aufbereitetes und geliefertes Wasser ohne Gegenwert verbraucht wird. Es entsteht der Gemeinschaft ein wirtschaftlicher aber auch ein moralischer Schaden.

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Wer so handelt, der stiehlt. Es handelt sich nicht um Kavaliersdelikt, wie manche meinen mögen. Es handelt sich um eine Strafftat, die geahndet werden muss. Es stünde der Gemeinde deshalb gut zu Gesicht Strafanzeige zu erstatten und damit ihrer Verantwortung für das kostbare Gut Wasser aber auch für die Dorfgemeinschaft zu entsprechen.