Groß war das Interesse der Bevölkerung an der Informationsveranstaltung zum Gesundheitspark Hochrhein in Albbruck. Dabei waren das Wasserstoffprojekt und die Konversion Papierfabrik lediglich Randthemen. Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Feuerwehrgerätehaus, in dem die gesamten in den Bebauungsplan „Sonderbaufläche-Zentralklinikum eingebundenen Fachplaner Rede und Antwort standen. In der Hauptsache richteten sich die Fragen der Besucher an Landrat Martin Kistler, den Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Hans-Peter Schlaudt und die Verkehrs- und Landschaftsplaner.

Wie die Aufteilung im Innenleben des geplanten Klinikums vorgesehen ist, verrieten in der Informationsveranstaltung (von links) der ...
Wie die Aufteilung im Innenleben des geplanten Klinikums vorgesehen ist, verrieten in der Informationsveranstaltung (von links) der Krankenhausgeschäftsführer Hans-Peter Schlaudt (stehend), Günther Bickel (Projektleiter des Gesundheitscampus beim Landratsamt), Landrat Martin Kistler, Bürgermeister Stefan Kaiser und Anita Eckert, die bei der Gemeinde für das Großvorhaben zuständig ist. | Bild: Doris Dehmel

Bislang sei das Vorhaben noch im Zeitplan und man sei optimistisch, dass das Bebauungsplanverfahren im kommenden Jahr genehmigungsfähig sei, so der Landrat. Die von Christine König gemachten Ausführungen zu dem vom Planungsbüro Baldauf erstellten Masterplan als erste Stufe des Verfahrens ließen die Komplexität des größten Vorhabens im Landkreis erkennen.

In Verbindung mit diesem steht die Konversion des ehemaligen Papierfabrik-Geländes, dessen Erschließungsplanung vorangetrieben und eine Unterquerung der B34 zum Anschluss an die Ortsumfahrung vorgesehen werde. Auch das in Fachkreisen diskutierte Wasserstoffprojekt auf dem in Kraftwerksnähe liegenden 1,3 Hektar großen Gelände, dessen Projektierung beim Unternehmen RWE liege, könnte zumindest durch die Nutzung der Abwärme mit dem Gesundheitspark Hochrhein in Verbindung stehen. Dies soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres entschieden werden. Fest stehe, dass jedenfalls keine fossilen Brennstoffe zum Einsatz kommen werden, versicherte Bürgermeister Stefan Kaiser.

Platz für Erweiterungen

Durch die auf 19 Hektar erweiterte Fläche wird es auch möglich sein, dass im Kontext zur klinikbezogenen Nutzung stehende Anlagen und Einrichtungen realisiert werden könnten. Auch eine Reservefläche nach Westen hin lässt eine spätere Weiterentwicklung zu. Die Höhe des Klinikums ist mit 22 Meter, plus des Rettungszentrums mit 34 Meter und dem Luftrettungszentrum mit Hubschrauberlandeplatz und entsprechendem Hangar vorgesehen. Die umliegenden Gebäude, zu denen auch das Parkhaus zählt, sehen eine Gebäudehöhe von 16 und 13 Metern vor.

Dem mit Technik und Versorgungsbereich ausgestatteten Untergeschoss folgen zwei Sockelgeschosse und drei klinische Geschosse. Aus allen der 26 Quadratmeter großen Patientenzimmer sei der Blick ins Grüne gewährleistet. Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt ist zuversichtlich, dass mit dem neuen Klinikum auch die Attraktivität für Pflegekräfte und Ärzteschaft steige. „Eines unserer Ziele ist es, die Spezialisierung voranzutreiben“, so auch Kistler.

Die Entscheidung nach einer Kinderstation liege nicht beim Bauherrn, sondern vielmehr falle hierzu die Entscheidung im Landesgesundheitsplan. Positiv bewertet wurde vom Publikum, dass die Geschossigkeit begrenzt und auf natürliche Weggestaltung Wert gelegt werde. Eine durchgehende Baumallee, die Dachbegrünung, die gleichzeitig dem Wasserkreislauf diene, die Gestaltung der Innenhöfe sowie die Erhaltung des Galeriewaldes zum Rhein hin und die Gestaltung eines Patientengartens in respektabler Größe sollen Voraussetzung für den angenehmen Aufenthalt von Patienten und Mitarbeitern, wie auch den Besuchern sein.

Fragen zur Verkehrsplanung würden durch ein leistungsstarkes Erschließungsnetz geregelt. Auch Befürchtungen über den zusätzlichen Verkehrslärm würden im Bebauungsplan berücksichtigt, ebenso Umweltauflagen. Bis zum 24. November läuft die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung.

Das neue Klinikum

350 Betten sind in dem neuen Klinikum im Gesundheitspark Hochrhein vorgesehen. Durch die ideale Aufteilung der einzelnen Bereiche, zu denen neu die Palliativstation hinzu kommt, soll eine Patientenversorgung auf kurzem Wege möglich sein. Gebaut wird das Ganze in Stahlbetonskelett- und im Innenbereich hauptsächlich in Leichtbetonbauweise. Der Gesundheitspark soll mit dem öffentlichen Personennahverkehr erreichbar sein. Die Beschluss darüber, ob es im westlichen und östlichen Anbindungsbereich an die B34 zu einem Kreisverkehr oder einer Ampelregelung kommen wird, ist Sache der zuständigen Behörden und muss noch entschieden werden.

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