Überraschende Wendung in Sachen Marienhaus Bad Säckingen: Die geplante Übernahme des Betriebs durch das St. Josefshaus in Herten ist vom Tisch. Auch der vorgesehene Rückzug des Vincentius-Vereins aus der operativen Tätigkeit in dem Pflegeheim ist passé.
Das geht aus einer Pressemitteilung des Josefshauses hervor, deren Inhalt Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl als Vorstandsmitglied des Vincentius-Vereins bestätigte. In diesem Zusammenhang wird auch die Heimleitung des Marienhauses in neue Hände übergehen.
Bislang hatte diese Position Hartmut Fricke inne, der in Personalunion auch das Seniorenzentrum St. Franziskus führt. Zum 1. April werde die Marienhaus-Leitung neu ausgeschrieben, so Guhl.
Voraussetzungen für Zusammenarbeit verändert
Hintergrund für die Beendigung der Kooperation seien veränderte Voraussetzungen, insbesondere der Beschluss des Vincentius-Vereins, das Marienhaus in den Gesundheitscampus zu integrieren, wie beide Seiten darstellen.
Damit einher ging ein stärkeres operatives Engagement des Vincentius-Vereins, der sich zuvor eigentlich aus dem Betrieb des Marienhauses zurückziehen wollte. Dies sei den Planungen des Josefshauses entgegen gelaufen, das eigentlich eine stärkere Vernetzung beider Einrichtungen angestrebt hatte.
"Es erscheint uns nicht leistbar, auf Dauer zwei Einrichtungen unter zwei Trägerschaften in Personalunion zu führen", schildert Hartmut Fricke.
Marienhaus soll auf den Gesundheitscampus
Bürgermeister Guhl sagte, dass die Verlegung des Marienhauses eines der wichtigen Ziele des Vincentius-Vereins sei, zumal mit dem Inkrafttreten der neuen Heimbauverordnung im nächsten Jahr erhebliche Investitionen in den Umbau des Hauses getätigt werden müssten: "Wir bemühen uns derzeit um eine Ausnahmeregelung für eine Übergangszeit." Allerdings soll das Heim möglichst bald dem Gesundheitscampus angegliedert werden.
Der jetzige Standort des Marienhauses soll ins geplante Sanierungsgebiet rund um das Bahnhofsareal integriert werden, so Guhl: "Es ist städtebaulich ein Filetstück." Unter anderem könnte er sich einen Architektenwettbewerb zur Neubebauung der Fläche vorstellen.
Weiterhin Kooperation mit Josefshaus erwünscht
Zwischen dem Verein und dem Josefshaus ist derweil das Tischtuch trotz allem nicht zerschnitten, wie beide Seiten betonen. An einer Zusammenarbeit in der Zukunft bestehe ein hohes Interesse.