Bernhard Biendl als Initiator sowie Renate Keller, Franz Kläsle und Renate Streubel haben im April 1987 die BUND-Ortsgruppe Bad Säckingen gegründet. Die Mitgliederzahl von 40 erhöhte sich schnell auf 100. Rund 20 Jahre setzte Biendl als Vorsitzender mit Mitgliedern wie Manfred Rochelt oder Lüder Rosenhagen Impulse.

„Unser Einsatz für den Natur- und Umweltschutz sowie die Gesundheitsvorsorge hat sich gelohnt. Wir haben viel erreicht. Manche Probleme wie Luft- und Wasserverunreinigungen konnten vor Ort gelöst werden, sind weltweit aber größer als damals. Plastikmüll und neue noch größere Herausforderungen, insbesondere der Klimawandel kamen hinzu“, zieht Biendl Bilanz. Als Beispiel nennt er den Wald. Vor 30 Jahren hatte der Wald mit der Luftverunreinigung der Industrie zu kämpfen. Aufgrund verbesserter Filteranlagen erholten sich die Bäume. Borkenkäfer und Trockenheit schädigen den heutigen Wald extrem.

Erinnert sich Bernhard Biendl an die 80er Jahre, so befasste sich der BUND damals vorwiegend dem Thema Müllbeseitigung und Müllvermeidung sowie dem praktischen Naturschutz. Mit einer Müllwand aus Tetrapacks forderte der BUND die Bevölkerung zur Müllvermeidung auf. Damit die Firma Vogt-Plastik aus Rickenbach sortenreinen Kunststoff herstellen konnte, sortierten BUND Mitglieder den Plastikmüll.

Ein Vorzeigeprojekt sieht Biendl in der BUND-Wiese in Wallbach mit Blumen, Gehölzen, Hecken und Bäumen. Ebenso aufwendig wie vorbildlich, nennt er die Herstellung und den Verkauf des BUND-Apfelsafts. Überhaupt setzte sich der BUND für die Direktvermarktung ein, in einer Broschüre stellte er zusammen, was es in der Region vom Erzeuger zu kaufen gibt. Eine praktische Konsequenz war die Weiderindgenossenschaft mit der Vermarktung von Rindfleisch, zusammen mit den Schmidt‘s Märkten.

Ob Dioxinbelastung durch die Firma Alunova in Wallbach, der „harmlose Maiglöckenduft“ durch die Firma Roche oder das geplante Hochregallager der Fira Ciba Geigy in der schweizerischen Nachbarschaft, in der sämtliche Chemikalien und Pharmaprodukte der gesamten Schweiz gelagert werden sollten, immer wenn die Gesundheit der Bevölkerung in Gefahr war, wurde der BUND aktiv, stellt Biendl fest.
Bei der Rheinausbaggerung in Murg und Obersäckingen sorgte der BUND dafür, dass der Kies nicht in einem Naturschutzgebiet gelagert wurde. Weitere erfolgreiche Projekte der 80er Jahre waren beispielsweise die Errichtung einer Solaranlage auf dem Dach der Stadtwerke, die Renaturierung des Dorfbaches in Obersäckingen oder der Schutz der Fledermäuse in der Silberhöhle sowie Infostände und Filmabende zu aktuellen Umweltthemen.
Aufruf
- Unsere Serie: In der großen SÜDKURIER-Sommerserie „Gedächtnis der Region“ blicken wir in unseren Lokalteilen zurück in die 80er Jahre und zeigen Ihnen anhand von Bildern und Geschichten, wie sich das Leben in unserer Region verändert hat. Alle Folgen der Serie finden Sie hier.
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