Die Situation sucht ihresgleichen. Aktuell herrscht völlige Konfusion, keiner der Verantwortlichen weiß etwas genaues: Das einzige, was die Planer und Projekt-Steuerer der Campus-Baustelle hinterlassen haben, bevor sie sich nach Berlin abgerauscht sind: Neun Millionen Euro Mehrkosten. Punkt. Ohne Erklärung. Es ist ein absurde Situation.

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Die Offenheit und Transparenz, mit der Bürgermeister und Gemeinderat nun die aktuellen Situation behandeln, ehrt sie. Das ist der richtige Weg und besser, als wenn in der Öffentlichkeit Gerüchte die Runde machen.

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Haben die Verantwortlichen auf das richtige Personal gesetzt?

Gleichwohl muss man fragen, wie eine öffentliche Verwaltung mitsamt Gemeinderat derart ahnungslos dastehen kann, dass sie nichts haben als eine einzige Zahl – und zwar so lange, bis die Planer sich endlich zu den neun Millionen Euro erklären. Denn genauso lange können Stadt und Campus GmbH nicht handeln. Ihnen sind die Hände gebunden. Mittlerweile fragt sich auch im Kreise der Verantwortlichen um Bürgermeister Alexander Guhl mancher, ob die Wahl der Planer und Projekt-Manager die Richtige war oder man vielleicht auch mit einer gewissen Blauäugigkeit zu lange den Falschen vertraut hat.

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Für die Stadt Bad Säckingen sind die Ereignisse dieses Sommers ein Beben der Klasse 7 auf der nach oben offenen Richter-Skala. Mit entsprechenden Schäden. Denn der Campus ist ja bereits die zweite Schock-Nachricht dieses Sommers. Erst vor einem Monat mussten Bürgermeister und Gemeinderat mit elf Millionen die Stadtwerke retten, weil man auch dort die früheren Verantwortlichen vielleicht zu gutgläubig an der langen Leine gelassen hat. Selbstverständlich können Kontrollverantwortliche wie Bürgermeister und Aufsichtsrat nicht jede Akte lesen und überprüfen, das ist nicht zu leisten und auch nicht ihr Job. Aber damit das operative Geschäft ordentlich läuft, engagiert man Experten, Projektmanager und Geschäftsführer, die diese Aufgabe verantwortlich übernehmen sollten. Der springende Punkt ist damit die Auswahl dieses Personals. Da wäre bei deren Herkunft manchmal etwas mehr Regionalität angeraten. Und nicht Berlin. Wo man sich unweigerlich an den Flughafen erinnert fühlt.