Nun ist der frisch gewählte Bürgermeister Jürgen Wiener auch offiziell Gemeindeoberhaupt in Hohentengen. In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend wurde der 38-Jährige durch den dienstältesten Rat Elmar Maier für sein neues Amt verpflichtet. Rund 40 Bürger waren im Rathaussaal vertreten, um der Verpflichtung beizuwohnen.

Richard Wagner: „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit“
Bürgermeisterstellvertreter Richard Wagner gratulierte in seiner Eröffnungsrede Jürgen Wiener für sein gutes Wahlergebnis vom 26. März: „Ihr Wahlerfolg spiegelt das Vertrauen wider, das unsere Wähler in Sie gesetzt haben.“
In Hinblick auf bevorstehende Aufgaben und die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat erklärte Wagner: „Als neuer Bürgermeister tragen Sie nun eine enorme Verantwortung für das Wohl unserer Gemeinde. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und darauf, gemeinsam an der Weiterentwicklung unserer Gemeinde zu arbeiten.“
„Abschließend möchte ich daran erinnern, dass wir alle eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft unserer Gemeinde spielen. Lasst uns gemeinsam Ideen entwickeln und Lösungen finden“, so Richard Wagner abschließend.

Dienstältester Gemeinderat nimmt die Verpflichtung vor
Mit einer Stimme Enthaltung – nämlich von dem Gewählten selbst – wurde Elmar Maier als dienstältesten Gemeinderatsmitglied die Aufgabe übertragen, die Verpflichtung von Jürgen Wiener vorzunehmen.
Landrat Martin Kistler: „Daraus dürfen Sie Motivation und Vertrauen schöpfen“
„Das ist ein besonderer Tag für Sie, lieber Herr Wiener, aber auch für die Gemeinde. Nach 32 Jahren Martin Benz wird ein neuer Rathauschef die Geschicke der Gemeinde führen“, eröffnete Martin Kistler seine Rede.
Der Landrat hob ebenfalls das sehr gute Wahlergebnis hervor: „Daraus dürfen Sie Motivation und Vertrauen schöpfen“, ging aber auch auf Probleme ein, die die Arbeit in der Kommunalpolitik mit sich bringt: „Mit der Verpflichtungsformel haben Sie gelobt, die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern. Mit diesen Worten ist der Auftrag an den Bürgermeister in aller Kürze abstrakt und zugleich recht klar dargestellt.“
Kistler wünschte Wiener alles Gute für seine zukünftigen Aufgaben, erwähnte aber auch, dass die Arbeit als Gemeindeoberhaupt Höhen und Tiefen mit sich bringe: „Man wird Entscheidungen von Ihnen bejubeln und andere beklagen. Damit müssen Sie umgehen können.“

Jürgen Wiener: „Heutiger Tag ein Wendepunkt in meinem Berufsleben“
Der frisch verpflichtete Bürgermeister hob hervor, man dürfe in der Gemeinde nicht nur die allseits bekannten Probleme und Herausforderungen, wie das Atommüllendlager oder den Fluglärm sehen, sondern man müsse vor allem die Stärken Hohentengens herausstellen.
Wiener ging auf seinen beruflichen Werdegang ein und betonte, wie wichtig der Schritt in die Kommunalpolitik für ihn sei: „Für mich ist der heutige Tag ein Wendepunkt in meinem Berufsleben, ja eigentlich in meinem Leben überhaupt.“ Und: „Ich werde mein Amt so ausfüllen, wie es das Amt verlangt, ungeachtet meiner Zugehörigkeit zur CDU. Ich vertrete die ganze Gemeinde.“
Der Rathauschef stellte seine Ziele klar: So soll Hohentengen bis 2045 zur klimaneutralen Kommune werden. Auch die Stärkung des Tourismus sowie eine „ausgeglichenere Verteilung der Flugverkehrsbelastung auf beiden Seiten des Rheins“ seien wichtig, so Wiener. Auch forderte er „Gleichbehandlung, garantierte Sicherheit, Beteiligung und Transparenz in Sachen geologisches Tiefenlager“.
Wiener stellte auch klar, dass Bürgernähe besonders wichtig sei, daher würde er regelmäßige Bürgersprechstunden anbieten und appellierte an die Bürger: „Kommen Sie in die entsprechenden öffentlichen Sitzungen. Informationsaustausch ist mir wichtig. Deshalb werde ich in meiner Amtszeit in allen Ortsteilen regelmäßige Bürgersprechstunden und Bürgerversammlungen anbieten.“