Manfred Herbst

Es tut sich was jenseits des Hochrheins: Dass Eidgenössische Bundesamt für Zivilluftfahrt, bei uns aus der Fluglärmdiskussion bestens als Bazl bekannt, lässt den 125 Meter hohen Kamin der Jura Cement in Möriken-Wildegg anstreichen. Rot-weiß-rot! Dabei haben die Eidgenossen und da allen voran die Aargauer im vorigen Jahr erst die ihnen vor 600 Jahren gelungene Vertreibung der rot-weiß-roten Habsburger aus ihren Gäu gefeiert. Das Habsburg-Land ennet dem Rhy samt der Habsburg wurden eidgenössisch. Um es gleich zu sagen: Nein, sie wollen nicht zurück. Der rot-weiß-rote Anstrich des Kamins hat laut Bazl einen anderen Grund. Der hohe Schornstein ist ein Hindernis für Flugzeuge und müsse deshalb gut sichtbar gemacht werden. Da er das in den 50 Jahren, die er schon steht, bisher nicht war, könnte das auf eine Änderung der Flugrouten hindeuten. Zumal der 19 Meter höhere Kühlturm von Leibstadt nicht angemalt wird. Ein unbunter Kühlturm hieße: kein Luftfahrthindernis. Das hieße: der über Leibstadt führende gekröpfte Nordanflug auf Zürich kommt vielleicht doch nicht. Was aber dann? Das von der Schweiz gewollte Ostanflugkonzept? Wäre möglich. Gewisse Spatzen pfeifen schon, der Bundesverkehrsminister würde ja dazu sagen. „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ pfeift sich derweil…

Das Waldshuter Männle