Mit wie viel Emotionen Autokennzeichen verbunden sein können, wurde zuletzt bei der Entscheidung deutlich, das SÄK-Kennzeichen wieder einzuführen. Einer freut sich darüber besonders, obwohl sein eigenes Auto wohl niemals mit dem neuen alten Nummernschild fahren darf: Pablo Serazio. Der 61-Jährige lebt in Australien und ist seit 1985 leidenschaftlicher Sammler von Autokennzeichen. Er ist überzeugt: „Die Wiedereinführung des SÄK-Kennzeichens ist sehr gut für die Stadt Bad Säckingen. Es gibt den Menschen ein Gefühl des Stolzes, wenn sie auf Reisen sichtbar zeigen können, wo sie herkommen.“
Serazios Sammlung von Schildern seiner Heimat Canberra ist mit weit über 1000 Stücken so beeindruckend, dass zahlreiche Medien in Australien schon über ihn berichtetet haben. Noch deutlich beeindruckender aus unserer Sicht ist allerdings seine Sammlung von Kennzeichen aus unserer Region. Zahlreiche historische SÄK-Schilder hängen neben den teils modernen WT-Kennzeichen.

Seit etwa zehn Jahren hat Serazio ein besonderes Interesse für Kennzeichen vom Hochrhein entwickelt. Und das nicht ohne Grund.
Mit dem Hochrhein verbunden
„Ich wurde in Murg geboren und lebte dann mit meiner Familie in Bad Säckingen„, erklärt Serazio, der sich dafür entschuldigt, dass er auf Englisch antworten muss. Denn lange blieb die Familie nicht in der Trompeterstadt. „Wir wanderten nach aus und erreichten Australien mit dem Schiff im Juni 1961, kurz vor meinem zweiten Geburtstag.“

Erinnerungen an seine Kindheit am Hochrhein habe er keine mehr, doch zweimal schon, 1996 und 2001, besuchte Pablo Serazio die Region: „Ich fühle eine Verbundenheit mit meinem Heimatland.“ Viele seiner Verwandten leben noch immer am Hochrhein, wie er sagt.
Raritäten aus der Schweiz
Pablo Serazio beschränkt sich bei seiner Hochrhein-Sammlung allerdings nicht nur auf die deutsche Rheinseite. Neben den klassischen Autoschildern sind mit den Schweizer Veloplaketten des Kantons Aargau wirkliche Liebhaberstücke dabei. Serazio ist stolz auf die beinahe vollständige Reihe der Aluminium-Schilder von 1933 bis 1990, als die Schilder am Fahrrad durch Aufkleber ersetzt wurden.

Die Plaketten von 1946 und 1948 waren noch auf dem Postweg, als das Bild entstand. Einzig die von 1952 fehlt Serazio noch, um die Reihe zu vervollständigen. Hier hofft er auf die Hilfe eines Freundes in der Schweiz.
Woher kommen eigentlich die Schilder?
Sanmmler von Nummernschildern gibt es weltweit. Pablo Serazio sagt: „Manchmal fühlt man sich wie eine Familie.“ Eng sei der Austausch untereinander und groß die Aufregung und Freude, wenn ein neues Schild bei einem Sammler ankommt. Der Handel der Schilder laufe in den meisten Fällen über das Internet.

#Jedes Land hat allerdings in Sachen Autokennzeichen eigene Regeln und Gesetze, wie Pablo Serazio erklärt. In einigen Ländern würden die Kennzeichen beim Abmelden eines Autos sogar eingezogen und vernichtet. Weil bei deutschen Nummernschildern nur die Plaketten entfernt werden zum Entwerten, seien diese Sammelobjekte eher einfach zu bekommen.
Und das dürfte in nicht allzu ferner Zukunft dann auch wieder für das SÄK gelten. Auch wenn sich der Schildersammler in Australien – ebenso wie viele Autofahrer in der Region – noch etwas gedulden muss.