Rheinfelden – Als am Sonntag um 18.40¦Uhr die ersten Wahlergebnisse aus Rheinfeldens kleinstem Ortsteil Nordschwaben vorliegen, deutet sich bereits an, dass es auch in Rheinfelden ein guter Wahlabend für die CDU werden könnte. Mit 36 Prozent liegt sie deutlich an der Spitze in dem Dinkelbergdorf. Als dann gut eineinhalb Stunden später alle 40 Wahllokale und Briefwahlbezirke ausgezählt sind, ist klar: Rheinfelden wählt im Bundestrend. Die Parteien erzielten am Sonntag in der Stadt Zweitstimmenergebnisse, die alle nah an ihren bundesweiten Stimmenanteilen liegen. Klarer Sieger bei den Erststimmen in der großen Kreisstadt ist Stefan Glaser (CDU).
Bei den Zweitstimmen kann die CDU auch in Rheinfelden den ersten Platz mit 29,1 Prozent wieder zurückerobern. 2021 hatte sie den noch mit einem enttäuschenden Ergebnis von nur 23 Prozent der SPD überlassen müssen. Die AfD kann ihr Ergebnis mehr als verdoppeln. 9,2 Prozent erzielte die Partei bei der letzten Wahl. 20,1 Prozent bedeuten nun den zweiten Platz für die AfD. Einen herben Sturz auf den dritten Platz muss die SPD verkraften. Mit 17,1 Prozent liegt sie in Rheinfelden zwar geringfügig über ihrem Bundesschnitt, sie verliert aber auch hier sehr deutlich. 2021 konnte sie noch mit 25 Prozent genau ein Viertel der Wählerinnen und Wähler in Rheinfelden gewinnen.
Auch die Grünen liegen mit 13,2 Prozent in Rheinfelden leicht über ihrem deutschlandweiten Ergebnis. Die Verluste sind hier aber im Vergleich zur Bundespartei etwas deutlicher. Bei der letzten Bundestagswahl konnten die Grünen in der Stadt mit 18 Prozent ein hervorragendes Ergebnis erzielen und den dritten Platz holen.
Deutlich zulegen kann hingegen die Linke. 6,5 Prozent bedeuten für die Partei ein kräftiges Plus von 3,4 Prozentpunkten und mehr als eine Verdoppelung ihres Stimmenanteils. Mit 4,5¦Prozent bleibt das BSW knapp unterhalb der Fünfprozentmarke. Die FDP muss sich mit 4,4 Prozent sogar noch dahinter einreihen. Von ihrem Ergebnis aus dem Jahr 2021 (13,5 Prozent) bleibt sie weit entfernt. Bei den kleineren Parteien können nur die Freien Wähler (zwei Prozent) und die Tierschutzpartei (1,3 Prozent) mehr als einen Prozentpunkt holen.
Zieht der Heimvorteil?
Bei den Erststimmen liegt Stefan Glaser klar von. Der CDU-Kandidat holt 32¦Prozent und kann damit noch mal eine Schippe drauflegen auf das gute Ergebnis seiner Parteikollegin Diana Stöcker aus dem Jahr 2021 (29,2 Prozent). Die damalige Rheinfelder Bürgermeisterin konnte bei der letzten Wahl in der Stadt ihren „Heimbonus“ nutzen.
Der Heimbonus in Rheinfelden lag dieses Mal eigentlich bei der SPD. Mit Julian Wiedmann schickte die Partei einen gebürtigen Rheinfelder ins Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Lörrach-Müllheim. Wiedmann landet allerdings deutlich abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Er darf sich in Rheinfelden aber immerhin über 21,7 Prozent freuen – also mehr als das Zweitstimmenergebnis seiner Partei.
Knapp dahinter liegt der AfD-Kandidat Marco Näger mit 19,7 Prozent, gefolgt von Jasmin Ateia (Grüne/11,7 Prozent) und Marcell Menzel (Linke/5,6¦Prozent). Einen Achtungserfolg mit fünf Prozent kann Christian Lehr (Freie Wähler) erzielen.