St. Blasien – Auf den Zuwendungsbescheid des Bundes – bei der Finanzierung des rund 15,5¦Millionen Euro teuren Bauprojektes der Kernbaustein – hatte die Stadt St.¦Blasien ein Jahr lang warten müssen. Es sei eine Zeit gewesen, in der sich die Stadt nicht sicher sein konnte, ob die eigentlich zugesagten Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Breichen Sport, Jugend und Kultur“ überhaupt fließen würden, sagte Bürgermeister Adrian Probst anlässlich der Übergabe in der Fürstabt-Gerbert-Schule (FGS). Schließlich habe nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Herbst 2023 zum Bundeshaushalt 2024 so manches Projekt auf dem Prüfstand gestanden. Doch am Dienstagvormittag konnte Adrian Probst den verbrieften und besiegelten Zuwendungsbescheid endlich entgegennehmen. Ab sofort können die Ausschreibungen für den Bau der Sport- und Mehrzweckhalle beginnen.
Dafür, dass das lange Warten ein glückliches Ende gefunden hat, habe es viele Hebel gebraucht. Vor allem sei es dem Einsatz der Abgeordneten aus der Region zu verdanken, sagte Probst in Richtung der beiden Hauptakteure, der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin des Innern Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), und des Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner (CDU). Beide Politiker waren zur Aushändigung des Förderbescheids nach St. Blasien gereist.
Wie bereits zuvor Adrian Probst unterstrich auch Rita Schwarzelühr-Sutter die Bedeutung der künftigen Halle für die Stadt und die Region. So wies sie darauf hin, dass die Halle mit ihren Möglichkeiten für den Schul- und Vereinssport, aber auch für Veranstaltungen aller Art, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einer Stadt und seiner Bürger relevant sei. Dass es bis zum Ergebnis unzählige Gespräche gebraucht habe, verheimlicht sie nicht: „Noch bis zur letzten Woche war ich mit dem Bundesbauministerium im Kontakt, um sicherzustellen, dass der Förderbescheid kommt“, wird die Staatssekretärin in einer Pressemeldung der Stadt zitiert. Felix Schreiner betonte, wie wichtig es sei, Geld in die Region zu bekommen, um insbesondere jungen Leuten in dieser ländlichen Region genauso gute Bedingungen zu schaffen, wie man sie in den Städten hat. Und das sei möglich, am Beispiel der St.¦Blasier Halle zeige sich, dass sich mit Einsatz und Beharrlichkeit für die Heimat etwas bewegen lasse, so Schreiner in der besagten Pressemeldung der Domstadt St.¦Blasien.
Auch FGS-Rektorin Susanne Schwer zeigte sich erleichtert, hatte die Schule doch am meisten unter der Verzögerung des Hallenbaus gelitten. Seit den Abrissarbeiten der alten Halle findet der Schulbetrieb mit rund 700¦Schülern sozusagen an einer Großbaustelle und ohne eigene Sporthalle statt. „Unsere Schüler haben es verdient, einen regelmäßigen und optimalen Schulsport zu erhalten“, sagte sie in ihrer Ansprache.
Auch St.¦Blasier Stadträte wollten die Übergabe des Zuwendungsbescheid nicht verpassen. Hatte die Halle sie doch in vielen Stunden in und außerhalb der Gemeinderatssitzungen beschäftigt und hatten sie es zudem mitgetragen, dass für die geplante Sport- und Mehrzweckhalle andere Projekte zurückgestellt werden mussten. Eine Anekdote aus der Hallen-Historie steuerte Stadtrat Frank Defrenne bei. Launig wies er darauf hin, dass erste Pläne für eine St.¦Blasier Sporthalle bereits im Bürgermeisterwahlkampf 1986 laut geworden waren, als der Altbürgermeister und damalige Kandidat Johannes Meier den St.¦Blasiern im Wahlkampf versprochen habe: Ich bau euch eine Halle, was ihm dann ja auch gelungen sei.
Der grobe Zeitplan für den Bau der Halle sieht nun so aus: Aufträge für den Hochbau könnten 2025 vergeben werden, mit den Bauarbeiten könnte nach dem Winter begonnen werden. Von Unwägbarkeiten abgesehen sei dann mit einer Bauzeit von zwei Jahren zu rechnen, so Bürgermeister Adrian Probst auf Nachfrage dieser Zeitung.