Ungeniert geht es beim Bunten Abend in Ewattingen zu. Geklärt ist nun endlich, wie es Bürgermeister Pfliegensdörfer schafft, den Gemeinderat zu mögen. Und, warum Stefan Kech vor dem Dienstagsumzug den Bieranstich übernimmt.„Isch de Klowaage jetzt renoviert, d‘Fastnet triebe mers unscheniert!“ Die Narrenräte gaben das fasnachtliche Motto beim Bunten Abend bekannt. Die Landfrauen Karin Kienzle, Silke Bächle und Sandra Güntert haben Erholung dringend nötig, suchten nach einem Urlaubsziel. Letztes Jahr war es Paris, nun soll es Italien sein. Leider fanden die Frauen keinen feurigen Italiener. Nicola Schmidt begleitete die Reiselustigen an der Gitarre. Für musikalische Stimmung in der Wutachhalle sorgte eine Abordnung aus dem Musikverein und der ehemaligen Guggenmusik. Nicht fehlen durfte die zwölfköpfige Funkengarde, die zwei Tänze aufführten.
Florian Kech, Johannes Maier, Florian Schulz, Frank Grieshaber, Alexander Hettich, Jens Kromer und Matthias Eichkorn als Bürgermeister Alexander Pfliegensdörfer – eine Abordnung des alten Elfer oder echter Elfer – waren die Ewattinger Superdaddys. Heiko Retzke lag als Pflegekind im Bettchen.
Die Mäter – Mischwesen aus Vätern und Müttern – waren sich einig: Kinder sind fordernder als Agrarlandwirte. „Den Wunsch des Bürgermeisters, den Gemeinderat zu verjüngen, könnten wir mit unseren Kindern erfüllen. Auf jeden Fall haben wir einen Bürgermeister mit Verwaltungsfachwissen. Und das Hallenbad ist, seit ich selber Kinder habe, eine tolle Sache.“ Der Narrenprinz Nico Kramer hat den Wunsch, am nächsten Schmutzigen Donnerstag vor der Kindergarten- und Schulbefreiung für den Musikverein ein Frühstück in der Halle zu richten. Auftritte an der Kinderfasnacht hatte Miriam Reichart und Katrin Happle organisiert. Sie wurden von Narrenvater Philipp Keller zu Ewattinger des Jahres gekürt.
Bei der Wäsche des Elferrates im Lagerhaus der Raiffeisen-Warengesellschaft ging es um Wiedergutmachung oder kleine Strafen. Jürgen Reiner und Georg Klein müssen beim Dienstagumzug ihre Frauen tragen. Eine gerechte Strafe, hatten sie sich doch einzeln aus Bräunlingen abholen lassen.
Harald Burger, Vorsitzende der Raiffeisen-Warengesellschaft, behauptet, ohne ihn gäbe es keine Ordnung. Denn er sei der Einzige, der sich bei den Gemeinderatssitzungen meldet, wenn es um Feldwege, Hallenbad oder um Nahwärme geht. Und Stefan Kech musste am Zoll 1000 Euro blechen, weil er für den SV Ewattingen 100 Biersorten in der Schweiz besorgen wollte. Am Fasnachtsdienstag darf er vor dem Rathaus das Fass anstechen. Auf Mädchensuche begibt sich die Landjugend Ewattingen. In der Gruppe fehlt es an Frauen. Vielleicht hilft es, als Rockstars aufzutreten? Den Abschluss machten die Strohbären mit einem Tanz.