Susann Duygu-D'Souza

Nur selten besuchen 13-Jährige Gemeinderats- oder Ortschaftsratssitzungen. In der jüngsten Sitzungen des Gurtweiler Ortschaftsrates haben gleich zwei Achtklässlerinnen das Wort ergriffen und den Mitgliedern unter anderem beschrieben, welche Auswirkungen die Sperrung der Gurtweiler Schlüchttalbrücke auf ihren Schulweg hat. Jetzt haben die beiden Mädchen mit Unterstützung ihres Fußballtrainers eine Liste von Mängeln und Forderungen rund um den Schulweg sowie technische und bauliche Mängel an ihrer Schule, dem Klettgau-Gymnasium, aufgesetzt und diese an Oberbürgermeister Philipp Frank, an die beiden Bundestagsabgeordneten Rita Schwarzelühr-Sutter und Felix Schreiner sowie an ihren Rektor Manfred Römersperger verschickt.

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Reagiert haben die Politiker zur Überraschung der Mädchen schnell. In einer E-Mail haben Rita Schwarzelühr-Sutter, Felix Schreiner und OB Philipp Frank ihnen angeboten, sich zusammenzusetzen, um über die Forderungen und Verbesserungsvorschläge zu diskutieren beispielsweise in einer Web-Konferenz. „Mit Frau Schwarzelühr-Sutter hatten wir bereits am Donnerstagabend eine Videokonferenz“, sagt Teresa Günther. „Aber wir sind doch sehr erstaunt und auch sehr erfreut, dass überhaupt und so schnell auf unser Schreiben reagiert wurde. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Die drei Politiker lobten das Engagement der Schülerinnen. „Ich freue mich sehr, dass Sie sich mit den verschiedenen Aspekten, die Schule und den Schulweg betreffen, kritisch aber sehr konstruktiv auseinandergesetzt haben“, schrieb Felix Schreiner den Gurtweilerinnen.

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Politisch aktiv sind die beiden Schülerinnen bisher noch nicht geworden. „Aber wir haben uns auch mit Schulfreunden und Lehrern über die aktuelle Situation unterhalten und viele stehen hinter unseren Forderungen, was uns bestärkt hat, uns an die Politiker zu wenden“, sagt die 13-jährige Lena Volkmer. Teresa Günther: „Wir haben bisher auch schon viel gelernt und Erfahrungen sammeln können, gerade in der Sitzung unseres Ortschaftsrates.“

Besonders am Herzen liegt den Mädchen neben einer schnellen Lösung aufgrund der Sperrung der Brücke in Gurtweil auch die Sanierung an ihrer Schule. „Wir sind nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Auch wenn der Schule Gelder zustehen, muss die Umsetzung schneller passieren. Es kann doch nicht sein, dass es in einzelnen Räumen keine Beamer oder keine funktionsfähigen Beamer gibt.“ Andere Schulen würden ausschließlich über IPads und Laptops arbeiten, was auch das Lernen für die Schüler vereinfachen würde. „Durch funktionierende Beamer in allen Räumen inklusive Dokumentenkameras könnte der Unterricht freier und einfacher (ohne technische Probleme) ablaufen“, schreiben die beiden Schülerinnen ihrer E-Mail. „Und eine gute technische Ausrüstung ist das, was wir, aber auch unsere Mitschüler und viele Lehrer , uns wünschen“, sagt Teresa Günther. Bei aller Kritik freuen sie sich aber, dass es bereits einige Besserungen gab wie beispielsweise ein Whiteboard (interaktive Tafeln) in einem Raum.