Viele Gartenbesitzer bereiten beim Einkochen ihre Ernte so auf, um auch im Winter davon genießen zu können. Das Einkochen und Einmachen von Lebensmitteln gewinnt unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Auch die Landfrauen Krenkingen bereiten so ihre reiche Ernte aus dem Sommer auf. Die Vorsitzende Christa Thoma und die Mitglieder Julia Jäger und Claudia Richini erklären, warum das Haltbarmachen für sie einen wichtigen Stellenwert hat und verraten einige ihrer Tipps.

1. Welche Lebensmittel können haltbar gemacht werden?
Eingemachte Gurken, Mirabellen, getrocknete Kräuter, Tinkturen, Öle, Liköre und selbstgemachte Nudeln stehen bei den Krenkinger Landfrauen auf dem Tisch. All das haben Christa Thoma, Julia Jäger und Claudia Richini selbst hergestellt. Zum Trinken serviert Thoma Tee mit Hopfen, Brennnesseln und Pfefferminze. „Alles, was ich zuviel im Garten habe, wird eingekocht“, sagt Julia Jäger. So kocht sie gerne Tomatensaucen ein, für ihren Mann wird es die scharfe Variante. Und auch Christa Thoma macht alles haltbar, was um das Haus herum wächst. Auch die Eier ihrer eigenen Hühner werden haltbar gemacht. Wie? Sie macht Nudeln daraus.
„Ich mache aus allem irgendwas“, erklärt Thoma, während sie schon wieder ihr nächstes Produkt wie aus einer Wundertüte hervor zaubert: Frauenmanteltinktur. “Das ist gut für alle Frauenkrankheiten“, verrät sie. Salbei brät sie in der Pfanne zu Chips, Kirschen werden zu Likör, manche Früchte kommen in den Entsafter für einen leckeren Saft. Auf dem Tisch steht auch der blühende Topinambur. Seine Knollen verwandelt Christa Thoma in einen Diabetiker-Schnaps. Und sie hat noch einen Tipp: Beeren oder Kräuter kann man gut in einem Eiswürfelbehälter mit etwas Wasser einfrieren und die Beerenwürfel dann zum Sekt, die Kräuterwürfel in die Suppe geben.
2. Welche Vorteile hat das Einkochen?
„Man wirft nichts weg, verwendet alles, nichts landet auf dem Kompost“, sagt Claudia Richini aus Ühlingen, die oft und gerne eigenen Most produziert. Sie ergänzt: „Und man kauft dadurch nicht mehr so viel Verpacktes im Laden ein.“ Die drei Landfrauen leben Nachhaltigkeit. „Es macht zwar viel Arbeit, aber auch sehr viel Spaß“, erläutert Julia Jäger, eine Expertin für das Einkochen von Obst und Gemüse. Claudia Richini fügt hinzu: „Der Genuss ist es mir einfach wert, dass ich weiß, woher das Produkt kommt und was drin ist.“

3. Was ist wichtig beim Einkochen?
Damit das Einkochen auch wirklich gelingt und die Lebensmittel haltbar bleiben, müssen die Gläser, in denen das Gemüse oder Obst eingefüllt wird, absolut sauber sein. Die Gummiringe der Gläser sollte man vorher abkochen, so die Tipps von Julia Jäger.
4. Wie funktioniert das Einkochen mit dem Einkochtopf?
Das Gemüse und Obst sollte man trocken in Einkochgläser schichten. Darüber gibt man eine gewürzte oder gesüßte Flüssigkeit (bei Essiggurken ist dies etwa eine Essiglösung, bei Mirabellen eine Zuckerlösung). Nun setzt man den Gummiring, Glasdeckel und die Federklammern auf und erhitzt das Einmachgut anschließend im Einkochtopf. Die gleichgroßen Gläser kann man dabei übereinanderstapeln. Das Kochwasser sollte bis einen Zentimeter unter den Rand des obersten Glases reichen. Die Kochtemperatur und Dauer hängt von der jeweiligen Zutat ab, Essiggurken und Mirabellen beispielsweise werden 30 Minuten bei 120 Grad aufgekocht.
5. Wie gelingt das „heiße Einfüllen“?
Einige Lebensmittel können haltbar gemacht werden, indem man sie nach dem Aufkochen heiß in Gläser füllt. Bei Marmelade und Apfelmus etwa hat sich diese Methode bewährt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Ränder der Gläser sauber bleiben. Dann kommt der Deckel auf das Glas. Damit ein Vakuum entsteht, wird das Glas sofort umgedreht und so für eine Weile belassen. Für ein Gelee ist das Prozedere das Gleiche, die Früchte müssen jedoch vor dem Aufkochen zuerst entsaftet werden.
6. Wie lassen sich Lebensmittel trocknen?
Kräuter etwa lassen sich in der Luft trocknen und somit noch lange verwenden. Noch schneller trocknen sie in einem Dörrautomaten. Mit ihm lassen sich Lebensmittel wie Früchte, Gemüse, Fleisch oder Kräuter haltbar machen. So entstehen Trockenobst, Gemüsechips oder eine Suppeneinlage. Durch die schonende Konservierung können Vitamine und Mineralien erhalten bleiben.

7. Wie lange sind die Lebensmittel haltbar?
„Eine Ewigkeit“, sind sich die drei Landfrauen einig. „Wenn‘s gut schmeckt, hält es nicht so lange“, scherzt Claudia Richini. Passend dazu präsentiert Christa Thoma ihre Weihnachtskürbisse aus dem Jahr 2016, eingemacht mit Lebkuchengewürz. Diese möchte sie dieses Jahr an Weihnachten zum Raclette essen. Die Kürbisse hat sie vor drei Jahren eingekocht, als der ganze Keller voll mit ihnen war. „Denn man muss es immer nutzen, wenn gerade mal von einer Frucht viel wächst, es gibt dann immer wieder Jahre, in denen gar nichts wächst“, weiß Thoma. Wichtig für die Haltbarkeit sei, die Produkte im Dunkeln und im Idealfall kühl zu lagern, informiert Thoma.