Auf feucht-fröhliche Geburtstagsfeiern folgt oft am Morgen danach ein schmerzhaftes Erwachen. Dreizehn Frauen und Männer aus dem Wutachtal litten im Mai vor 25 Jahren jedoch nicht an Schädelbrummen. Sie ereilte vielmehr Fieber, Erbrechen und Durchfall, nachdem sie ein Stück „Bienenstich“ verzehrt hatten, das zum Programmpunkt „Kaffee und Kuchen“ der Geburtstagsparty in einer Wutachtalgemeinde gehörte. Das sonst so leckere Gebäck der ortsansässigen Bäckerei war von Salmonellen befallen.
Diese Bakterienerkrankung ist in Deutschland nach dem Infektions-schutzgesetz meldepflichtig. Das Gesundheitsamt Waldshut erfuhr von der Erkrankungswelle nach der Geburtstagsfeier vom Mai 1997 jedoch erst Anfang Juni.
Gemeldet von Krankenhaus Waldshut, das fünf der Erkrankten stationär behandelte. Vier von ihnen konnten nach zwei, drei Tagen nach Hause entlassen werden.
19-Jähriger im Koma
Doch einen 19-Jährigen aus der Wutachtalgemeinde hatte es wegen einer gerade überstandenen Vorerkrankung so böse erwischt, dass er anfänglich im Koma lag und längere Zeit intensiv behandelt werden musste.
Unter den anfänglich 13 Erkrankten waren nicht nur Gäste der Feier, sondern auch Angehörige. Sie hatten vom „Bienenstich“ gegessen, von dem einige der Partygäste Stücke mit nach Hause nahmen. Und schließlich meldeten sich neun weitere Erkrankte, die „Bienenstich“ der gleichen Bäckerei in anderen Verkaufsstellen gekauft hatten.
Durch umfangreiche Ermittlungen (Betriebsbesichtigung in der Bäckerei, Probenentnahme, Befragung des Personals und von Erkrankten) konnte das Gesundheitsamt Salmonellen als Krankheitserreger nachweisen. Die gleichen Erreger fanden sich auch in dem Stück „Bienenstich“, das von der Geburtstagsfeier noch übrig war und – im eingefrorenen Zustand – sichergestellt werden konnte.
Wie die übrigen 21 Betroffenen wurde auch der an Salmonellose schwer erkrankte 19-Jährige wieder gesund. Den in der Wutachtalgemeinde damals ansässigen Bäckereibetrieb gibt es heute aber nicht mehr.