Die Eigeltinger Schule steht seit dem Jahr 1979 nicht mehr im Ortskern sondern am Ortsrand, im Breitle. Wie damals üblich bekam die Schule eine Mehrzweckhalle zur Seite gestellt. Dies brachte die Hauptschule nun wiederum in die Mitte des Dorfgeschehens.
Denn in der Krebsbachhalle finden seitdem nicht nur Schulsport und sportliche Aktivitäten der Vereine statt – hier wird auch gefeiert. Große Feste der Schule, Gemeinde und von Vereinen aus dem Ort beherbergen nicht nur viele Gäste. Hier kann auch die Bühne für Wichtiges aufgebaut werden: vom Theater über Konzerte bis zum Neujahrsempfang der Gemeinde.

Bis die Schule ins Breitle zog und sich dort bis heute zu einem kleinen aber feinen Bildungszentrum entwickelte, hatte sie bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich. In der Dorfchronik schrieb Peter Heim, der von 1954 bis 1965 Rektor war: „Es ist nicht überliefert, wann in Eigeltingen die erste Schule entstand. Zweifelslos gab es schon vor 1600 eine Einrichtung zur Unterweisung der Jugend.“
Damals lag das Unterrichten in der Hand der Kirche. Im Jahr 1818 entzog das Großherzogtum Baden der Kirche die Oberaufsicht der Schulen. Zudem durften die Lehrer noch das Organistenamt in der Kirche ausüben. Die Lehrer taten manchmal schwer, da die rund 200 Kinder noch ihren Eltern bei den Feld- und Erntearbeiten helfen mussten.
Raumnot am alten Standort
Im Ortskern hat die Schule bis heute noch ihre Spuren hinterlassen. So wurde das Gebäude, in dem heute der Dorfladen ist, einst schulisch genutzt. 1912 konnte ein Neubau mit Zentralheizung, Schulküche und Kindergarten eingeweiht werden. 1972 wurde zwischen den beiden Gebäuden im Ortskern ein Pavillon gebaut, um der Raumnot Herr zu werden. Dieser wurde vor über zehn Jahren dann wieder abgerissen.


Im Lauf der Zeit gab es viele Schulreformen und auch die Schulbezirke wechselten ständig. Lange hatten die kleineren Orte noch ihre eigene Grundschule. Doch im weiterführenden Bereich gab es unterschiedlichste Kombinationen, die sowohl den Schülerzahlen als auch dem Raumangebot geschuldet waren.
Mit dem Schul-Neubau im Breitle in den 1970er-Jahren änderte sich dies. Alle Hauptschüler aller sechs Ortsteile der Gemeinde kamen nun nach Eigeltingen und ebenso die Hauptschüler der benachbarten Doppelgemeinde Orsingen-Nenzingen. Ab 1983 gab es auch nur noch im Ortsteil Eigeltingen eine Grundschule.
Pendeln zur Dorfmitte
Doch auch nach der Einweihung des Neubaus durch den damaligen Rektor Wolfgang Anselment und einstigen Bürgermeister Werner Bart wurden noch Räume in der Dorfmitte genutzt. Das Pendeln war für Schüler wie Lehrer gleichermaßen mühselig.
Im Jahr 2000 wurde dies durch einen Anbau entzerrt und elf Jahre später konnten die Grundschule und die Mensa in den benachbarten Neubau einziehen. Damit gab es eine weitere räumliche Erleichterung. Die Schüler der heutigen Gemeinschaftsschule kommen nun aus dem ganzen Hegau. Es wurden Container aufgestellt, um weiteren Raum zu schaffen.


Seit mittlerweile fünf Jahren wird die „Alte Schule“ im Eigeltinger Dorfkern nach einer umfassenden Sanierung hauptsächlich als Vereinsheim genutzt. Aber bis heute sind dort noch zwei Schulklassen. Die Schüler genießen ihre besondere Umgebung und nehmen den weiteren Weg zu anderen Unterrichten in den Laboren oder zum Sport gerne in Kauf.
Stets standen die Eigeltinger Schulleiter Wolfgang Anselment (1976-1992), Werner Leber (1992-2016) und Michael Wernersbach (seit 2016) in engem Kontakt mit der Verwaltung und dem Gemeinderat. So wurden die Weichen manchmal auch nach energischen Diskussionen und herben Ringen für die Schule gestellt, wie sie heute ist.
Damit ist es gelungen, eine weiterführende Schule im Dorf zu halten und den Schülern eine berufsorientierte schulische Entwicklung zu ermöglichen. Von der Grund- und Hauptschule (1979) über Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule (1993) sowie Grund- und Werkrealschule bis zur heutigen Gemeinschaftsschule war die Gemeinde immer zukunftsorientiert an einer Schule für Schüler interessiert.
Unsere Serie
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