Wer Tickets für die Toten Hosen haben wollte, musste schnell sein: Nur wenige Minuten nach der Ankündigung ihres Auftritts in der Schweiz waren die Karten schon verkauft. Viele der Konzertabende bei Stars in Town in Schaffhausen punkten mit bekannten Namen – ob deutschen Punkrock-Stars wie den Toten Hosen, Rappern wie Sido oder doch internationalen Größen wie Rita Ora. Das Programm für 2023 ist vielseitig.
Einzigartig macht das Festival nicht nur der Schauplatz auf dem Herrenacker inmitten der Altstadt, sondern auch das Konzept: Statt eines Stars samt Vorband gibt es in Schaffhausen stets ein Komplettpaket aus drei Künstlern pro Abend zu sehen. Dafür gibt es gleich sieben Gelegenheiten zwischen 2. und 12. August, der SÜDKURIER war bei einigen davon dabei.
Auftakt mit den lang ersehnten Toten Hosen
Sie waren schon in ganz Deutschland und auch der Schweiz unterwegs, doch in Schaffhausen waren sie erstmals: Der Auftritt der Toten Hosen war rasch ausverkauft, die Stimmung beim Auftakt am Mittwoch, 2. August, entsprechend gelöst. Schlappe 41 Jahre habe es gedauert, bis „Die Toten Hosen“ den Weg nach Schaffhausen gefunden haben. Und dann wollten sie kaum wieder gehen: Über zweieinhalb Stunden gaben die Düsseldorfer alles und verabschieden sich erst nach drei Zugabe-Blöcken mit ihrem Nummer-Eins-Hit „Zehn Kleine Jägermeister“.

Zunächst haben die Kanadier von Danko Jones für Stimmung gesorgt, gefolgt von Royal Republic.
Freitag, 4. August: Erst Schweizer Phenomden, dann deutsche Töne von SDP, Sido
Sie wollen aus der Reihe tanzen oder taugen wenn überhaupt als schlechte Vorbilder: Der Freitag, 4. August, stand beim Festival Stars in Town im Zeichen von deutscher Pop- und Rap-Musik mit den Jungs von SDP und Urgestein Sido. Während die Jungs von SDP einfach nicht erwachsen werden wollen und etwa in „Tanz aus der Reihe“ singen, dass sie sich seit Kindertagen nichts sagen lassen, kommt Sido an seinem älter gewordenen Ich – grauem Bart inklusive – nicht mehr vorbei. Und doch macht ihm bei der Bühnenpräsenz so schnell keiner etwas vor.
Den Auftakt gestaltete allerdings doch ein Schweizer: Der Mundart-Reggaekünstler Phenomden aus Zürich. Dabei ließen sich die Besucher ihre Stimmung nicht vom Regen vermiesen, wie unser Bericht zeigt. Alle Bilder des poppigen Rap-Abends finden Sie hier.
Samstag, 5. August: Rita Ora überstrahlt sie alle
Kurz, schmerzlos – und ziemlich beeindruckend war der Eindruck von Rita Ora. Nebst Romantik rund um ihre kürzlich gefeierte Hochzeit bringt die 32-Jährige vor allem viel Energie und gute Laune mit in die Schweiz. Und ihre Hits, ob „Your Song“ und „Let Me Love You“.

Die Britin stand am britischen Abend aber natürlich nicht alleine auf der Bühne: Calum Scott wurde bei „Britain‘s Got Talent“ bekannt, der britischen Version von „Das Supertalent“, und bewegte seitdem mit einfühlsamen Titeln wie „You Are The Reason“.
Zum Beginn des Abends setzten die Veranstalter mit Zian auf einen Schweizer Musiker, der mit seinem bekanntesten Song „Show you“ und seiner tiefen Stimme bereits fast eine Million Menschen bei YouTube erreicht hat.
Alle Eindrücke vom Auftritt gibt es hier, alle Bilder können Sie hier ansehen.
Zweite Woche startet mit Simply Red
Am Donnerstag, 10. August, startet das Schaffhauser Festival mit den Ikonen von Simply Red um ihren Sänger Mick Hucknall in die zweite Halbzeit. Einen Vorgeschmack darauf gab es neulich bereits in Salem. Der Konzertabend in Schaffhausen brachte eine überraschende Planänderung mit sich: Der angekündigte Sam Ryder stand zwar auf der Bühne, doch der Auftritt von Freya Ridings wurde kurzfristig abgesagt. Ein Glück, dass schnell Ersatz gefunden war.

Am Freitag, 11. August, standen die deutsche Sängerin Lea, die britische Chart-Sensation Tones and I sowie der deutsch/irische Sänger Michael Patrick Kelly auf der Bühne. Die Singer/Songwriter aus Deutschland schafften es mit eindringlichen, persönlichen Texten, das Publikum in den Bann zu ziehen. Ein Höhepunkt war der Song „Friends R Family“ zu dem Kelly seine Kollegin Lea als Duettpartnerin nochmals auf die Bühne holte.
Zum Finaltag am Samstag, 12. August, wurden schließlich der Schweizer Singer-Songwriter Bastian Baker, der deutsche Sänger Adel Tawil und der Schweizer Rapper Bligg erwartet.
Und das Fazit? Das fällt positiv aus
Die ersten drei Festival-Abende waren ausverkauft – der Auftritt der Toten Hosen sogar innerhalb weniger Minuten. Der vierte Abend mit Rita Ora war fast ausverkauft und auch zum Finale mit Adel Tawil und Bligg konnten die Organisatoren noch einmal ausverkauft melden. Das mache die Entscheidung leicht, die 13. Auflage für nächstes Jahr zu planen, heißt es im Fazit der Veranstalter.
Bei einem Blick hinter die Kulissen gibt es für SÜDKURIER-Gewinner außerdem interessante Einblicke in die Zahlenwelt eines solchen Festivals: Die Bühne ist riesig, das Budget enorm und der Aufwand nur schwer kalkulierbar. Auch Helfer sind unverzichtbar, um das stemmen zu können.