Über 500 Mitarbeitende arbeiten vor und hinter den Kulissen, um das Campus-Festival zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Stellt sich die Frage: Wie sind eigentlich die Arbeitsbedingungen auf dem Festival? Wir haben hinter die Kulissen geschaut und einige Stützen der Veranstaltung zu ihrem Job befragt.
Ob erfahrene Diskriminierung, erlebtes, übergriffiges Verhalten, Kreislaufprobleme, oder sonstiges Unwohlsein – Lucie Wieske und Annika Dreesen aus dem Awareness-Team kümmern sich um die Belange der Besuchenden. „Alles, was so zwischen Sanis und Securitys ist, da sind wir in der Mitte“, erklären die jungen Frauen.
Das Awareness-Team kümmert sich darum, dass es allen gut geht
Trotz der hohen Temperaturen machen die zwei einen motivierten und aufgeweckten Eindruck. „Allen soll es gut gehen, sie sollen sich wohlfühlen und ihre Bedürfnisse sollen erfüllt werden. Niemand soll das Gefühl haben, allein gelassen zu werden“, erklärt Lucie Wieske ihre Motivation, bei sengender Hitze beim Campus-Festival zu arbeiten. Beide sind Studentinnen und kamen über Bekannte zu dem Job, bei dem sie als kurzfristig Beschäftigte speziell für das Campus-Festival in Konstanz eingestellt wurden.

Ihre Arbeit ist ungemein wichtig, damit das Festival nicht nur ein Ort der Freude, sondern auch der Toleranz ist. Daher wurde die Anzahl der Awareness-Mitarbeitenden zu letztem Jahr auch noch einmal aufgestockt. Vorbereitet auf ihren Job wurden sie laut Annika Dreesen sehr gut.
Es habe eine Führung über das Gelände gegeben, wichtige Grundinhalte wurden mehrmals wiederholt und auch ein Leitfaden zum Nachlesen wurde verteilt. Im Voraus habe es bereits zwei Online-Schulungen gegeben. Im nächsten Jahr möchten sie gerne wieder beim Campus Festival arbeiten und sich um die Belange der Besuchenden kümmern.
Auch Lukas Traub ist für die Sicherheit der Besuchenden verantwortlich. Der junge Mann, der sich in der Ausbildung zum Industriemechaniker befindet, arbeitet als Security-Nebenjobber bei einem Subunternehmen. Er erzählt von kleineren Ausschreitungen mit Betrunkenen, die nach Showende das Festivalgelände nicht verlassen wollten. Dennoch resümiert er: „Hier ist es eigentlich ziemlich ruhig.“ Lukas Traub lobt das ausführliche Briefing auf seinen Einsatz.
Die Security-Leute sorgen dafür, dass alles geordnet zugeht
Auch über „Wo ist Nemo?“ wurde er informiert: ein Codewort, mit dem sich Personen, die sich in einer unangenehmen Situation befinden, an das Personal wenden können. „Wir wissen über alles ziemlich gut Bescheid“, so Traub. Sein Job macht ihm viel Spaß: „Meiner Meinung nach ist das einer der besten Nebenjobs, die man machen kann.“ Er war letztes Jahr schon vor Ort und möchte auch 2025 wieder auf dem Campus-Festival für Sicherheit sorgen.

Cathrin Schmid arbeitet an der Bar vorne im Verkauf. Die Grundschullehramtsstudentin wurde für das Campus-Festival als kurzfristig Beschäftigte eingestellt. Ihr Job macht ihr viel Spaß, dennoch nennt sie die Abhängigkeit von WLAN und Bluetooth als kleine Herausforderung, da die Geräte hinter der Bar darüber laufen würden. „Wenn die Verbindung abbricht, muss ich die Rechnung dann doch im Endeffekt schriftlich aufschreiben.“
Auch hinter der Bar kommt es darauf an, dass die Technik steht
Mit den Besuchenden habe es bei ihr dieses Jahr keine Probleme gegeben, sie seien sehr nett gewesen. Sie erzählt von Besuchern im Vorjahr, die so stark betrunken waren, dass sie ihnen keinen Alkohol mehr verkaufte. Auch das sei ein wichtiger Teil von ihrem Job: zu erkennen, wenn eine Person stark alkoholisiert sei und ihr dann nichts mehr auszuschenken.
Sie schwärmt davon, dass sie letztes Jahr an der größten Bühne, der Charivari, gearbeitet und dadurch auch die großen Shows gut mitbekommen habe. „Das war richtig toll“, resümiert sie. Dieses Jahr arbeitete Cathrin Schmid an der Bar bei der Klimbim-und-Firlefanz-Bühne. Die Idee, dass sie auf dem Festival arbeiten und dennoch die Atmosphäre vor Ort mitbekommen kann, findet sie „cool“. Daher möchte sie auch nächstes Jahr beim Campus Festival wieder hinter der Theke stehen.
Neben den kurzfristig Beschäftigten, die häufig Studierende oder Auszubildende sind, gibt es aber auch Personen auf dem Campus-Festival, für die Festivals und Konzerte zum normalen Arbeitsalltag gehören. So zum Beispiel der Tontechniker Jannes Stirner, welcher als Selbstständiger bei einer der Bands angestellt ist.
Der Stress, die Lautstärke und die vielen Menschen seien teilweise schon sehr anstrengend. Dennoch möchte die gelernte Fachkraft für Veranstaltungstechnik nicht tauschen: „Das ist so der beste Job, den ich mir vorstellen kann.“
Das diesjährige Campus-Festival stand ganz im Zeichen der Awareness und Sicherheit. Neben den Künstlern und Besuchenden, die sehr offen und rücksichtsvoll waren, spiegelte sich dies auch im Personal wider. Vom Awareness-Team, über SanitäterInnen, bis hin zur Security, die auch während den Konzerten Wasserflaschen verteilte: Alle Mitarbeitenden haben großen Wert darauf gelegt, dass sich die Besuchenden vor Ort wohlfühlen.
Auch, wenn die Arbeit teilweise herausfordernd ist – die einzigartige Atmosphäre auf dem Campus-Festival hat in den Augen der Helfer vor und hinter den Kulissen alle Anstrengung wett gemacht, und auch im nächsten Jahr wollen viele wieder vor Ort dabei sein.