Auch die städtischen Gebäude sollten möglichst klimaneutral saniert werden. Das wurde im Rahmen der Klimaschutzstrategie im Jahr 2021 beschlossen. Jetzt hat das Hochbauamt dem Technischen und Umweltausschuss einen sogenannten Dekarbonisierungspfad vorgelegt. Dabei handelt es sich um ein umsetzbares Konzept mitsamt Priorisierungen, um Energie und CO2 einzusparen.

Der Zehn-Jahres-Plan für die Umsetzung wird auf 60 Millionen Euro veranschlagt, ist aber bisher nicht komplett in den aktuellen Haushaltsentwurf, der ohnehin schon von einer Verschuldung von 100 Millionen Euro ausgeht, eingepreist.

Im Vordergrund steht erst einmal der Austausch von alten Heizungsanlagen. Etwa 18 Millionen Euro würde es kosten, wenn alle Heizungen der 78 Liegenschaften der Stadt Konstanz auf erneuerbare Energieträger umgerüstet würden. „Die Heizungen sind teilweise schon 30 Jahre alt. Da müssen wir eh ran“, so Hochbauamtsleiter Thomas Stegmann. Die größten Gebäude mit dem größten Verbrauch würden zuerst umgerüstet.

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Investition: 60 Millionen innerhalb von zehn Jahren

23 Gebäude, zwei Liegenschaften davon wurden bereits saniert, bedürften einer energetischen Sanierung der Gebäudehülle. Kostenpunkt etwa 42 Millionen Euro. Insgesamt wären also 60 Millionen Euro in zehn Jahren erforderlich, also 6 Millionen Euro pro Jahr.

Das Problem bei der aktuell desolaten Haushaltslage: Derzeit sind im Haushaltsentwurf lediglich 25 Millionen Euro für Gebäudesanierungen hinterlegt. Es fehlen also noch 35 Millionen, respektive 3,5 Millionen Euro pro Jahr, ebenso wie 1,6 Stellen.

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Kann sich die Stadt das leisten?

Die Stadträte begrüßten die plausible Aufstellung und die fundierten Informationen. Seine „klare Zustimmung“ gibt Jürgen Ruff (SPD), weil die Vorlage dem Prinzip „messbar, machbar, wirksam“ folge.

Daniel Hölzle (FWK) spricht von dem „richtigen Weg“, fragt aber aufgrund der klammen Kassen der Stadt: „Können wir uns das haushalterisch leisten?“ Sabine Feist (CDU) hat ebenfalls große Bedenken, denn die Dekarbonisierung „ist ja noch nicht einmal im Haushalt eingepreist“.

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Kämmerer Ulrich Schwarz verspricht, für Februar eine Vorlage auszuarbeiten und auszuweisen, was im Haushaltsplanentwurf noch geändert werden müsse. Im Rahmen der Haushaltsdebatten werde das Thema diskutiert und es könnten Anpassungen vorgenommen werden, so Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. Der TUA spricht sich bei zwei Enthaltungen einhellig für den Dekarbonisierungspfad aus.