Florian Rossknecht, Präsident des Narrenvereins Ala-Bock, begrüßt souverän die in Scharen herbeigeströmten Gäste und bemerkt salopp: „Dieses Mal hängen nur 1600 Ballons an der Hallendecke.“ „Nur“ deshalb, weil es sonst viel mehr waren. So wie es in diesem Jahr zum Motto „Der Ala-Bock in Hamburg am Tor der Welt“ viel mehr Vorschläge für Beiträge gab, als man umsetzen konnte.

Doch auch so ist es ein langer Abend, oder wie das Moderatorenteam Kai Sabljic als Kapitän und Peter Baumann alias Pauline und Paule bemerkt: „Hier in Dingelsdorf sind das harte Abende, aber schön sind sie.“ Damit hat sie, pardon er, recht, doch die passende Stärkung mit Hamburgern hilft. Dann geht es Schlag auf Schlag ab dem Moment, an dem die Akteure einlaufen und das Publikum, in dem sich erstaunlich viele Gäste passend zum Motto gekleidet haben, mitreißen.
Warum? Da ist zum einen diese ungemein große Menge an spiel- und tanzfreudigen Menschen, die auf der Bühne durch eine hohe Qualität der Präsentationen begeistern. Zum anderen schwebt über der gesamten Veranstaltung das „Dingelsdorfer Wir-Gefühl“, das nicht nur Dingelsdorfer als Besucher anlockt, sondern auch Dettinger und, Achtung: Konstanzer! Susanne Gau, die mit „Inas Nacht“ gemeinsam mit ihrem Sohn auf der Bühne brilliert, bemerkt salopp: „Das heute gleichzeitig ein Fasnachtsprogramm im Konzil stattfindet, ist keine Konkurrenz für uns.“

Schon der Start mit dem Musikverein und der Garde (selten so eine strahlend tanzende Gruppe gesehen) begeisterte. Kai und Dirk Lehmann, die nach einer amüsanten Liedinterpretation „Salli, I bin‘s“ am Start waren, überzeugten durch nordische Zurückhaltung und leiteten zu „Inas Nacht“ über, die ein paar derbe Bemerkungen plus Bildungsauftrag gen Dettingen schoss. Großen und verdienten Beifall gab es für das Jugendballett, das wirklich großartig „Von den Landungsbrücken nach Arendelle“ tanzte und ganz liebevoll kostümiert und geschminkt war.

Nach zwei Beiträgen „Auf dem Containerschiff“, bei dem nicht nur der indische Blumenverkäufer für Lacher sorgte und Petascha und Soleyla aus dem Leben in der Herbertstraße plauderten, rissen Ingolf Astor und Timo Büglmeier mit „Der König der Möwen“ das Publikum mit und stimmten auf das nachfolgende Herrenballett „Ab in die Ritze“ ein. Das ließ so manchen Gast vor Begeisterung und Respekt vor gewagten Tanz- und Akrobatikszenen den Mund offenstehen.
Bevor das Damenballett einen würdigen Abschluss als „Spielbudenplatz 17“ tanzte und als Polizistinnen das Ende des Abends einläutete, gab es noch ein paar Lacher beim Titelkampf der Elfer in der Thingolt-, pardon Boxarena. Dem abschließend grandiosen Finale ist eh nichts hinzuzufügen.