Göttervater Zeus, seine Tochter Helena, Meeresgott Poseidon, Fruchtbarkeitsgöttin Demeter und das Trojanische Pferd haben bei „Der Kuckuck auf dem Olymp“ ihr Stelldichein gegeben. Bei den Bunten Abenden im katholischen Gemeindehaus in Litzelstetten kam auch Pythagoras mit seinem Satz über das rechtwinklige Dreieck und den Quadraten über seinen Seiten zu Wort. Xanthippe, als Bild des zänkischen Weibes, durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Hermes und Hermes (Reinhold Gensle und Roland Breunig) mimten die griechischen Götterboten als Paketboten, die wie im richtigen Leben nicht immer orientiert sind. Sie hatten als Ansager ihren Spaß vor der Bühne und die Lacher des Publikums auf ihrer Seite. Reinhold Gensle lieferte eine Art Marathon des Umkleidens ab. Zwischen seiner Ansagerrolle trat er immer wieder in anderen Nummern auf – oder war es eher umgekehrt? „Das macht doch Spaß“, sagte er mit breitem, glücklichem Grinsen.

Wieder top waren das Damenballet und das Männerballett. Je zwei Zugaben forderten die hochbegeisterten Zuschauer – und bekamen sie auch. Der Fanfarenzug Kuckuck unter Leitung von Hubert Okle begleitete traditionsgemäß die Eröffnung und leitete den zweiten Teil des Abends ein. Da gab er mit seinen farbenprächtigen Kostümen ein herrliches Bild ab. Den Programmpunkt „Götterfunken“ eröffnete er passend und gekonnt mit der Melodie zu „Freude, schöner Götterfunken“ aus Beethovens 9. Sinfonie.

Von den Akteuren gab‘s für die Deutsche Bahn und ihre fast schon sprichwörtliche Unzuverlässigkeit den einen oder anderen Seitenhieb. Am deutlichsten wurde Peter Zahrt in seinem Sketch „I feel go(o)d – Zahrt aber hart“. Er erinnerte an die Zeit, als die Deutsche Bahn kein privatisiertes, sondern ein Staatsunternehmen war, noch Deutsche Bundesbahn hieß und in den 1960er-Jahren eine Werbekampagne mit dem Slogan „Alle reden vom Wetter. Wir nicht.“ aufzog.
Christine Nops ist Stammgast bei den Bunten Abenden der Kuckuck. Ihre Mutter Hedwig Schmiederer war erstmals dabei. „Es hatten alle ihre Höhepunkte. Mir haben eigentlich alle gefallen. Es sind viel Begeisterung und Engagement zu sehen“, erzählte Nops in der Pause. „Mir hat Kazookies – Närrisches Kaleidoskop bisher am besten gefallen. Mir gefällt, wenn Aktuelles und Stadtgeschehen närrisch auf die Schippe genommen werden“, erklärte Schmiederer.

Die Konstanzer Feuerhexen kamen zum zweiten Mal nach Litzelstetten. „Es gab stärkere und schwächere Programmpunkte, aber alle waren gut“, lobte Werner Oehri nach dem Finale. „Super. Das war alles toll. Hut ab“, schwärmte seine Ehefrau Bettina. „Super gut, echt Klasse gemacht. Ich finde toll, dass sich die Männer trauen, so zu tanzen“, erklärte Celina Mirsch. „Es hat mir saugut gefallen. Klasse fand ich auch die Versprecher. Das ist menschlich und muss nicht hoch professionell sein“, sagte ihr Vater Klaus.