Die Bebauung der Christiani-Wiesen wird seit mehreren Jahren als ökologisches und städtebauliches Musterprojekt geplant – auch mit Förderung durch den Bund. Durch das Projekt, inzwischen „Am Horn“ genannt, soll Wohnraum geschaffen werden.

Jetzt ging es im Haupt- und Finanzausschuss um den Ankauf eines Teilstücks des Geländes, das sich im Besitz der Spitalstiftung befindet. Schnell wurde klar, während manche Räte Gas geben wollen, drücken andere auf die Bremse. So ist die Grünen-Fraktion weiterhin kategorisch dagegen, an dieser Stelle ein Neubaugebiet zu errichten.

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Rund 760.000 Euro gehen an die Spitalstiftung

„Wir werden dem Kauf nicht zustimmen“, betonte Dorothee Jacobs-Krahnen im Namen der Grünen-Fraktion. Die Begründung, die jedes Mal auf den Tisch kommt: „Im Flächennutzungsplan 2010 ist das Areal als nicht bebaubar ausgewiesen.“ Damit ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen, denn der Gemeinderat hat das Projekt mehrheitlich beschlossen und das Regierungspräsidium Freiburg hat seinen Segen für das Neubaugebiet gegeben.

Mehrheitlich stimmten die Ausschussmitglieder bei drei Gegenstimmen für den Ankauf des nördlich gelegenen rund 3800 Quadratmeter großen spitälischen Grundstücks. 759.600 Euro soll die Spitalstiftung dafür erhalten.

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Zudem will die Stadt der Verkäuferin ein Ersatzgrundstück an anderer Stelle in Aussicht stellen. Um welches Grundstück es sich handelt, wollte Jan Welsch (SPD) wissen. „Es gebe noch nichts Konkretes“, so Christoph Sigg, Leiter des Liegenschaftsamtes. Vielmehr handele es sich um eine Anwartschaft. „Das haben wir schon öfter gemacht, dass nicht gleich getauscht wurde.“

Stadträtin: „Wir haben ein Schneckentempo!“

„Wann kann endlich mit dem Bau begonnen werden? Mit welchem Gegenwind aus welcher Ecke ist noch zu rechnen?“, will Heinrich Everke (FDP) wissen. „Kann es noch Einsprüche geben?“, so Susanne Heiß (Freie Wähler). Hindernisse seien nicht ausgeschlossen, bekennt Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn: „Es kann bis zur Normenkontrollklage gehen.“ Aber er gibt sich zuversichtlich: „Ich gehe davon aus, dass unser Bebauungsplan hält.“

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Im Sommer soll der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefällt werden, so Langensteiner-Schönborn. Dann erfolge die Konzeptvergabe für interessierte Baugruppen. Er rechnet damit, dass im Frühjahr 2024 die Zuschläge erfolgen könnten. „2025 könnte die Realisierung möglich sein“, so der Baubürgermeister.

„Wir haben ein Schneckentempo!“, begehrt Gabriele Weiner (Junges Forum) auf. „Warum geht das mit der Konzeptvergabe so lange?“ Baugruppen bräuchten mehr Zeit, um sich zu finden und um die Bewerbungsunterlagen beieinanderzuhaben, erklärt Langensteiner-Schönborn abschließend.