Es ist ein Umzug der besonderen Art: Hunderte Senioren sollen am Sonntag, 24. September, vom Marienhaus in ihr neues Domizil in der Konstanzer Altstadt ziehen. Das Inventar des Altenheims – wie beispielsweise die Küche – wurde schon in den vergangenen Wochen in das ehemalige Kloster Zoffingen befördert.
In dem extra dafür umgebauten Gebäude in der Niederburg wird es – neben der klassischen Pflege – eine Station speziell für Kurzzeit- und Palliativpatienten geben. Insgesamt haben im Haus Zoffingen 105 stationäre- und 15 Tagespflegepatienten Platz.
Was wird nun aus dem Marienhaus?
Die Senioren ziehen um – so weit, so gut. Doch was geschieht mit dem Marienhaus dann? Im März 2022 hatte Andreas Hoffmann, ehemaliger Geschäftsführer des Caritas-Verbands Konstanz betont, dass das Haus nicht nur weiterhin im Besitz der Caritas, sondern auch „eine soziale Immobilie“, bleibe. Die Obergeschosse wolle man zu Wohnungen für Mitarbeitende umbauen.
Warum gerade Letzteres so wichtig ist, erklärte der ehemalige Vorstand damals auch: „Ohne Wohnungen kein Personal“, so Andreas Hoffmann. Sowohl für die Gewinnung neuer Mitarbeiter als auch für langjährige Angestellte müsse es bezahlbaren Wohnraum geben. Und der ist bekanntlich knapp. Im Marienhaus könnten durch den Umbau 31 dieser Wohnungen entstehen, darunter zwei Wohngemeinschaften für Auszubildende.
Außerdem sei geplant, die Tagespflege zu erweitern, Räumlichkeiten für betreutes Wohnen von Senioren zu schaffen, sagte Hoffmann im März 2022. Er könne er sich darüber hinaus vorstellen, dass ein Arzt seine Praxis im Erdgeschoss des Marienhauses einrichte. „Das wäre ideal“, fand Andreas Hoffmann damals.
Mitarbeiterwohnungen, Tagespflege, eine Arztpraxis. Soweit die Planung. Trotzdem verbreitet sich in der Nachbarschaft des Marienhauses seit geraumer Zeit ein Gerücht – und zwar, dass nun übergangsweise Studentenwohnungen in dem ehemaligen Altersheim entstehen sollen. Was ist dran?
Bärbel Sackmann: Umbau kann sich verzögern
Das weiß wohl am besten Bärbel Sackmann. Die Caritas-Geschäftsführerin für die Region Konstanz informiert auf SÜDKURIER-Nachfrage: „Unsere Pläne, das St. Marienhaus in der von Herrn Hoffmann geschilderten Form weiterhin zu nutzen, bestehen fort.“
Allerdings haben sich laut Sackmann die Kosten für den Bau sowie die Zinsen derart erhöht, dass sich der Umbaubeginn um einige Monate verzögern könne. Daher prüfe man gerade eine Zwischennutzung des Gebäudes – „weiterhin mit dem Schwerpunkt Wohnen für unsere Mitarbeiter“, so die Geschäftsführerin.
„Anderweitige“ Vermietung nicht ausgeschlossen
Zu der Frage, ob tatsächlich Studenten in das ehemalige Altersheim einziehen sollen, äußert sich Sackmann so: „Nicht ausgeschlossen ist, dass das eine oder andere noch nicht umgebaute Zimmer, das wir nicht selbst benötigen, übergangsweise anderweitig vermietet wird.“ An wen, lässt sie offen. Mehr Details nennt sie darüber hinaus nicht, alles Weitere befinde sich noch in der Abstimmung, so die Vorständin.