An der Decke hängen Fischernetze, großflächige Gemälde alter Segelboote zieren die Wand und auch Steuerräder und Leinen sind in dem kultigen Lokal zu finden. Optisch hat sich in der Staader Kajüte wenig verändert – auch nach drei Jahren Pause nicht.

Die Konstanzer Bernd Müller und Holger Naffin (von links) kennen sich seit vielen Jahren. Einst gründeten sie gemeinsam einen ...
Die Konstanzer Bernd Müller und Holger Naffin (von links) kennen sich seit vielen Jahren. Einst gründeten sie gemeinsam einen Schrebergarten in Allmannsdorf – jetzt machten sie sich mit der Kajüte selbstständig. | Bild: Kirsten Astor

Bernd Müller und Holger Naffin übernehmen das versteckt liegende Restaurant in bestem Zustand. „Nur die Küche haben wir ganz neu gekauft“, erzählt Bernd Müller dem SÜDKURIER. Während er spricht, wird es kurz laut. In der Küche baut ein Handwerker gerade neue Technik ein.

Obwohl das Herzstück des Lokals noch nicht fertig ist, haben die beiden Freunde seit Freitag, 2. Februar, geöffnet. Seit wenigen Tagen sind sie selbstständig – und sehr stolz darauf. „Jetzt sind wir unsere eigenen Herren und Meister“, sagt der 57-jährige Bernd Müller und lacht.

Der Eigang zur Kajüte liegt in der malerischen Fischerstraße in Konstanz – wie passend!
Der Eigang zur Kajüte liegt in der malerischen Fischerstraße in Konstanz – wie passend! | Bild: Kirsten Astor
In der Fischerstraße ist wieder ein Lokal: Die Kajüte hat seit Anfang Februar geöffnet. Der Eingang liegt etwas versteckt im Hof und ...
In der Fischerstraße ist wieder ein Lokal: Die Kajüte hat seit Anfang Februar geöffnet. Der Eingang liegt etwas versteckt im Hof und führt eine Treppe hinunter. Die Telefonnummer lautet 07531 8046403. | Bild: Kirsten Astor

Der gebürtige Allmannsdorfer („ich gehöre zu einer aussterbenden Rasse!“) ist gelernter Fliesenleger, arbeitete aber 20 Jahre lang bei einem Schlüsseldienst im Konstanzer Industriegebiet. Nun suchte er eine neue Herausforderung.

Holger Naffin, 59 Jahre, lernte einst Schlosser und sammelte zuletzt 17 Jahre lang Erfahrung in der Gastronomie: „Ich war Abteilungsleiter in Konstanzer Biergärten, zuerst im Brigantinus und zehn Jahre lang in der Hafenhalle“, erzählt er.

Das könnte Sie auch interessieren

Naffin wurde zwar in Münster geboren, lebt aber seit 54 Jahren in Konstanz. „Da darf man sich wohl als eingebürgert betrachten“, sagt er und lacht. Überhaupt scherzen die beiden Freunde gern miteinander. Und auch die Gäste sollen es in der Kajüte lustig haben: „Sie sollen sich hier wohlfühlen und ein paar nette Stunden bei uns verbringen“, wünscht sich Bernd Müller.

Die beiden starten zunächst ohne Ruhetag und öffnen die Kajüte von 9 bis 14 und 17 Uhr bis zum Ende. Am Schmotzigen Dunschtig, 8. Februar, sind sie aber bereits ab sechs Uhr morgens für hungrige und durstige Narren da. Da sich die Küche noch im Umbau befindet, gibt es erst einmal Wienerle, Landjäger, Weißwürste und Brezeln.

Schon die Eingangstür zeigt, was die Gäste im Inneren erwartet: maritime Motive.
Schon die Eingangstür zeigt, was die Gäste im Inneren erwartet: maritime Motive. | Bild: Kirsten Astor

Warme Küche ist für später geplant

Sobald alles einsatzbereit ist, verköstigen die beiden ihre Gäste auch mit Vesperteller, Käseplatte und Wurstsalat. Warme Küche ist zu einem späteren Zeitpunkt geplant. „Wir verwenden Käse aus dem Allgäu und Wurst aus Zizenhausen, dort kennen wir einen Weltklassemetzger“, schwärmt Bernd Müller.

Auch ihr Vermieter, der 84-jährige Hausbesitzer, freut sich über das neue Leben in der Kajüte. „Bei der Eröffnung waren die Gäste bunt gemischt, die Jüngsten waren 20 Jahre alt und der Älteste 84“, sagt Holger Naffin. So kann es nach dem Wunsch der beiden Freunde gern weitergehen.

Das könnte Sie auch interessieren