„Aufgrund der Erreichbarkeit im Landkreis hat sich Ihr Ministerium für Singen entschieden. Dennoch bitte ich Sie im Namen des Gemeinderates sowie der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Konstanz und in enger Übereinstimmung mit Landrat Zeno Danner um die Unterstützung einer KIZ Außenstelle in unserer Stadt“, so der Oberbürgermeister im Schreiben an das Sozialministerium.

Aufgrund der Verkehrsinfrastruktur erscheine ein zweiter Impfstandort für den Landkreis Konstanz zwingend notwendig, heißt es in der Pressemitteilung.

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Ein Knackpunkt sei nach Ansicht der Stadtverwaltung die Verkehrsanbindung: Konstanz, mit 86.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis, sowie die Nachbargemeinden Reichenau (rund 3000 Einwohner) und Allensbach (rund 7000 Einwohner) sind aktuell nur über die im Ausbau befindliche B33 mit Singen verbunden.

Für die derzeit impfberechtigte, vulnerable Personengruppe sei eine Anreise mit dem ÖPNV in der derzeitigen Situation keine echte Alternative. Der Oberbürgermeister wies auf ein offenbar sehr erfolgreiches Beispiel im Kreis Waldshut hin, bei dem in einem Pilotprojekt Seniorinnen und Senioren direkt in ihrer Gemeinde geimpft werden konnten.

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Auch Jürgen Keck, Landtagsabgeordneter und sozialpolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, hatte sich Ende Februar schriftlich an Minister Lucha gewandt. Er monierte die derzeitige Impfreihenfolge. In seinem Schreiben heißt es: „Immer mehr Menschen mit einer Behinderung und insbesondere Eltern mit betroffenen Kindern schildern uns aktuell ihre Sorgen hinsichtlich der Impfreihenfolge. Sie gehören der Hochrisikogruppe an und sollten mit unter den Ersten sein, die Schutz von staatlicher Seite erhalten.“

Keck fügt hinzu: „Viele Tausende allerdings, die in selbstorganisierter Pflege leben, schützen sich seit dem Frühjahr 2020 in den eigenen vier Wänden, in Isolation, um dem Ansteckungsrisiko zu entkommen. Auf diesem Weg versuchen auch Eltern sich selbst zu schützen um ihre behinderten Kinder vor einer Ansteckung zu beschützen.“

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Der Landtagsabgeordnete beendet sein Schreiben an den Minister für Soziales und Integration mit dem Satz: „Ein zügiges und entschlossenes Handeln ist unumgänglich, worum ich Sie hiermit bitte.“ In einer Pressemitteilung ließ Keck zudem verlauten, dass Land und Bund schnellstmöglich reagieren müssten und die Betroffenen nicht der erhöhten Gefahr eines schweren Verlaufs ausgesetzt lassen.