An einem Tempo-30-Schild an der Kreuzung der Walchnerstraße und der Untertorstraße in Radolfzell fällt SÜDKURIER-Leser Ekkehard Lautenbach bei einem nachmittäglichen Spaziergang vor Kurzem etwas auf: Ein kleines „kameraähnliches Gerät, das mir komisch vorkommt“, schreibt er. Er ist wundert sich, was dahinter steckt – und ob es erlaubt ist. Weiß die Stadtverwaltung davon? Die klärt auf SÜDKURIER-Nachfrage auf, was für ein Gerät es tatsächlich ist und dass es längst entfernt worden sein sollte. Denn es ist tatsächlich eine Kamera. „Das fotografierte Gerät diente dazu, den Verkehr der Stadtbusse zu beschleunigen“, erklärt Natalie Reiser von der Pressestelle.
Kamera sind inzwischen nicht mehr aktiv
Es habe einst mehrere Geräte dieser Art in der Stadt an verschiedenen Standorten gegeben. Sie seien mit Infrarot gesteuert gewesen und hätten etwa 100 Meter vor jeder Ampel auf Busrouten gehangen. Mit ihrer Hilfe konnten Busfahrer für die nachfolgende Ampel eine Grünphase für den Stadtbus anfordern, eine sogenannte ÖPNV-Bevorrechtigung durch Voranmeldung, erklärt Reiser weiter.
Allerdings seien die veralteten Geräte längst nicht mehr aktiv. Sie würden keine Bilder mehr aufnehmen. Denn laut Reiser sei diese Methode nicht mehr gebraucht worden, als man neue Busse anschaffte und neue Ampelanlagen installierte. Wann genau und über wie viele Jahre hinweg diese Kameras genutzt werde, sei heutzutage aber nur noch schwierig herauszufinden, sagt Reiser. Denn bereits vor dem Jahr 2000 habe die Stadt eigentlich alle Kameras zurück gebaut – und dabei wohl die eine in der Untertorstraße vergessen.