Ein altes Sprichwort nicht nur im Hegau lautet: Kein Bier vor vier! Doch nicht an diesem Tag. Nicht, wenn der SÜDKURIER einlädt. Denn wann hat man schon einmal die Möglichkeit, ein ganzes Brauhaus für sich ganz alleine zu haben. Eigentlich nie, doch als Abonnent dieser Tageszeitung bekommt man manche Türen geöffnet, die sonst verschlossen bleiben. Und dies ist wörtlich zu nehmen. Gemeinsam mit zehn Abonnenten hat die Singener Lokalredaktion schon Wochen vor der Eröffnung im Rahmen der Aktion „Der SÜDKURIER öffnet Türen“ einen exklusiven Blick ins neue Barfüßer-Brauhaus in der Singener Innenstadt geworfen.

Im Inneren des Brauhauses herrscht an diesem Morgen geschäftige Betriebsamkeit. Die Neueröffnung in den ehemaligen Räumen der Sparkasse steht bald endlich an – deutlich später als ursprünglich mal angekündigt. Jetzt steht auch das genau Datum fest: Am 1. Oktober soll es laut Unternehmenssprecher Nick Teklenburg soweit sein, damit wirbt das Unternehmen auch in sozialen Netzwerken. „Wir bereiten die letzte Technik gerade noch vor, wir sind in der heißen Phase“, sagt er.

Darauf kann sich Singen freuen

Im Erdgeschoss wird die Hausbrauerei mit Platz für etwa 350 Gäste im Mittelpunkt stehen. Dazu kommt ein großzügiger Außenbereich rund ums Gebäude mit weiteren rund 200 Plätzen, wie der Unternehmenssprecher erklärt.

So schick kann ein Brauhaus von Innen aussehen.
So schick kann ein Brauhaus von Innen aussehen. | Bild: Matthias Güntert

Optisch solle sich das Brauhaus an den neusten Barfüßer-Filialen in Göppingen und Ulm orientieren. „Stein, Metall, Holz – das wird überall sichtbar sein“, so Teklenburg weiter. Im ersten Obergeschoss wird ein Hotelkonzept umgesetzt.

Unternehmenssprecher Nick Teklenburg (links) führt die SÜDKURIER-Abonnenten durch die heiligen Hallen der neuen Barfüsser-Filiale.
Unternehmenssprecher Nick Teklenburg (links) führt die SÜDKURIER-Abonnenten durch die heiligen Hallen der neuen Barfüsser-Filiale. | Bild: Matthias Güntert

Bei den SÜDKURIER-Abonnenten kommt dieses Konzept gut an. „Ein Brauhaus hat in Singen gefehlt, das wird, glaube ich, richtig geil“, sagt Marc Burzinski. „Bald wird es in Singen nicht nur nach Maggi riechen, oder nach Kaffee vom Haco, sondern auch nach Hopfen“, sagt er erfreut.

Bei einem Rundgang durch ein Brauhaus darf natürlich auch eine Verkostung des dort entstandenen Bieres nicht fehlen. Bevor allerdings das erste Helle oder Weizen ausgeschenkt wird, müssen die Abonnenten selbst ran. Die Sudkessel aus Kupfer müssen ausgepackt werden. Eine Premiere. Einzige Regel: „Bloß nicht anfassen, das dauert sonst ewig, die wieder blank zu polieren“, verrät Braumeister Martin Büchel.

Müssen selbst mit Hand anlegen: Timo Heckel und Marc Burzinski beim Auspacken der Kupfer-Kessel.
Müssen selbst mit Hand anlegen: Timo Heckel und Marc Burzinski beim Auspacken der Kupfer-Kessel. | Bild: Matthias Güntert

Auf den Braumeister kommt es in einem Brauhaus natürlich besonders an. Laut Martin Büchel werden alle Biere – außer die Craft- oder Sonderbiere – in Singen gebraut, also Helles, Pils, dunkles und helles Weizen. „Wir zapfen direkt aus den Tanks, deswegen gibt es hier auch einen Ausschankkeller“, sagt er.

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Für 1000 Liter Bier braucht der Braumeister etwa acht Stunden an Brauzeit. Danach folgt eine Woche Gärung, ehe es für etwa drei Wochen in die Lagerung gehe. „Ein Singener Bier braucht also etwas mehr als fünf Wochen Herstellungszeit“, so Büchel.

Ekkehard Knobelspies und Braumeister Martin Büchel stoßen zusammen an.
Ekkehard Knobelspies und Braumeister Martin Büchel stoßen zusammen an. | Bild: Matthias Güntert

Im Ausschankkeller mit den vielen großen silbernen Tanks ist es kühl. Das muss auch so sein, denn warmes Bier schmeckt keinem. Als erste Kostprobe gibt es ein frischgezapftes Helles. „Das Bier schmeckt hervorragend, sehr würzig für ein Helles“, sagt Gabriele Motz.

So kann man leere Bierfalschen auch verwenden: eine Lampe im neuen Brauhaus in der Singener Innenstadt.
So kann man leere Bierfalschen auch verwenden: eine Lampe im neuen Brauhaus in der Singener Innenstadt. | Bild: Matthias Güntert

Sie sei überrascht, wie gut ein Bier schmecken kann – „für 11 Uhr morgens“, sagt Brigitte Höliner. Die beiden SÜDKURIER-Redakteure nicken zustimmend – und verlassen die Brauerei. Die Stimmung im Ausschankkeller ist zu diesem Zeitpunkt bestens. Wie viele Bierproben noch ausgeschenkt wurden, ist nicht überliefert.