Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, sagt der Volksmund. Oder, um es mit den Worten von Bernhard Schütz auszudrücken: Wenn es Zeit ist. Er hat nämlich mit 73 Jahren seinen Ruhestand als Ortsvorsteher von Überlingen am Ried angetreten. „Ich freue mich auf die Zeit, das darf man mit 73 Jahren schon“, sagt er fast entschuldigend, dass seine Vorgänger auch in diesem Alter waren. Nach 15 Jahren als Ortsvorsteher wurde Bernhard Schütz im Oktober offiziell aus seinem Amt verabschiedet.

„Es war eine gute Zeit, ich möchte sie nicht missen“, blickt er gern zurück. Zu dem ehemaligen Oberbürgermeister Oliver Ehret und dem amtierenden OB Bernd Häusler habe er immer einen guten Draht gehabt. Dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen seien, habe auch an der finanziellen Situation der Stadt gelegen, sagt er verständnisvoll. Dennoch wurde einiges angepackt.

Dorfblättle war sein Herzensprojekt

Den Wunsch der Bürger nach einem Dorfblättle setzte Schütz gleich zu Beginn seiner Amtszeit 2009 in die Tat um: Schon ein halbes Jahr später erschien die erste Ausgabe von „z‘ Überlinge“. Er habe es immer gern gemacht, auch wenn oft nur an den Wochenenden die nötige Zeit dafür blieb.

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Auch andere Anliegen waren erfolgreich: Nach vielen Jahren konnte die Aussegnungshalle durch einen Anbau erweitert werden, auch erhielt der Ortsteil einen neuen Dorfplatz, der aber 2019 erst fertiggestellt wurde. Schütz nimmt es aber gelassen: „Für manche Vorhaben muss man einfach Geduld mitbringen.“ Umso mehr freut es ihn, dass auf seinen Vorschlag hin in kurzer Zeit ein Bürgerverein gegründet wurde, der Nachbarschaftshilfe und auch einen Rufbus anbietet.

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Ein schnelles Projekt sei die Skaterbahn gewesen. Es war auch seine Idee, als Gegenstück zu einem Neujahrsempfang einen Bürgerdialog einzuführen. „Ich hätte noch einiges auf der Agenda gehabt, aber das kann mein Nachfolger Thorsten Ehinger weiterführen‘, sagt Bernhard Schütz. Er freue sich auf mehr freie Zeit. Langweilig werde es ihm nicht: Seit 35 Jahren singt er im Aachtalchor in Bohlingen, den er auch 15 Jahre lang leitete. Mehr Zeit bleibt ihm jetzt auch für das Klavierspiel und den Garten.