Zuletzt zeigte sich die Corona-Lage in Bräunlingen weniger rosig. Innerhalb von kurzer Zeit kam es zu zahlreichen Infektionen, die Inzidenz schnellte nach oben und die Stadt zog Konsequenzen. Der städtische Kindergarten wurde komplett geschlossen, auch die Spielplätze mussten, wie schon im ersten Lockdown, wieder schließen.
Inzidenz sinkt
Wie die Stadt nun mitteilt, seien seit rund eineinhalb Wochen die Corona-Zahlen wieder deutlich am Sinken. Sowohl bei der Zahl der aktiven Fälle als auch bei den Neuinfektionen seien die Zahlen rückläufig. Daher sind nun wieder Lockerungen möglich: Die Spielplätze werden ab dem heutigen Freitag, 14. Mai, geöffnet und ab Montag, 17. Mai, startet der städtische Kindergarten wieder die Notbetreuung. Die Sperrung am Zähringerplatz wird ebenfalls aufgehoben. Die Gottesdienste sind an diesem Wochenende (bis 16. Mai) noch ausgesetzt. Die nächste Gemeinderatssitzung in der kommenden Woche wird vorsorglich komplett als Videokonferenz durchgeführt.
Nachfragen aus der Bevölkerung
„Es freut mich, dass sich die Corona-Lage wieder deutlich entspannt. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Bürgern und insbesondere den Kindern für ihren Beitrag hierzu. Der Rückgang der Fallzahlen ermöglicht es uns nun, die verschärften Maßnahmen wieder zurückzunehmen“, so Bürgermeister Micha Bächle. Ob dem Vorgehen bei der Schließung des Kindergartens habe es indes beim Rathaus auch die ein- oder andere Rückfrage gegeben. Am vergangenen Mittwoch habe man eine entsprechende Information zu dem Ablauf der Schließungen an die Eltern gegeben. „Als per Schnelltest am Mittwoch, 21. April, in einer Gruppe ein positiver Schnelltest aufgetreten ist, haben wir die Gruppe sofort komplett geschlossen, ohne den PCR-Test abzuwarten“, erklärt Bächle. Gleiches geschah am Freitag, 23. April, in einer weiteren Gruppe. „Ich kann entsprechende Rückfragen diesbezüglich nachvollziehen“, so der Bürgermeister.
Die Stadt regt dazu an, weiter das kostenlose Testangebot zu nutzen. Durch die Verlagerung des Testzentrums von der Apotheke in die Sporthalle haben sich die Wartezeiten deutlich reduziert und mehr Personen können gleichzeitig getestet werden. Das Testzentrum hat sechs Tage die Woche geöffnet.
Öffnung des Kindergartens
Die Wiedereröffnung des Kindergartens am Montag, 17. Mai, werde von einem umfangreichen Schutzkonzept begleitet. So gelte eine Testpflicht für Erzieher und Kinder ab dem Alter von drei Jahren. Für Kinder unter drei Jahren gebe es ein freiwilliges Angebot: „Die Stadt hat hierzu ein eigenes Angebot geschaffen und kindgerechte Lollitests beschafft. Größter Vorteil liegt darin, dass der unangenehme Nasenabstrich entfällt, und die Kinder wirklich nur an einem Stäbchen lutschen müssen. Uns ist es wichtig, dass die sensible Testung immer in Begleitung der Eltern stattfindet und selbstverständlich kostenfrei allen zur Verfügung steht“, erklärt Hauptamtsleiter Jürgen Bertsche.
Wie und wo die Pflichttests durchgeführt werden, können die Eltern eigenverantwortlich entscheiden. Die Stadt bietet drei verschiedene Varianten an. Ebenso gilt die verschärfte Maskenpflicht für alle Erzieher auch im Umgang mit den Kindern und nicht nur im Umgang untereinander und den Eltern, ebenso die strikte Gruppentrennung, die weiterhin praktiziert wird. Wenn landkreisweit die Inzidenz an mindestens sieben Tagen unter 165 ist, kann der Kindergarten wieder vom Not- in den Vollbetrieb wechseln und alle Kinder wieder aufnehmen.
Zahl der Neuinfektionen rückläufig
Die Zahl der Neuinfizierten pro Woche in Bräunlingen hat sich mittlerweile stark reduziert. Während es vom 24. bis zum 30. April insgesamt 71 Neuinfektionen in sieben Tagen waren, waren es in der Folgewoche 49 und zwischen dem 8. und 14. Mai noch 16 Neuinfektionen innerhalb einer Woche. Die Gesamtzahl der aktiven Corona-Fälle hatte am 6. Mai mit 112 den Höchststand erreicht, mit Stand Freitag, 14. Mai, sind es noch 51.
Bislang habe Bräunlingen 317 Corona-Fälle (Stand: Freitag, 14. Mai) zu verzeichnen gehabt. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl sei die Gesamtzahl vergleichbar mit anderen Kommunen wie Hüfingen (319), Blumberg (541). Laut Stadt sei der Anstieg der Zahlen in Bräunlingen jedoch innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums zu verzeichnen und mit einer großen Dynamik verbunden gewesen.
Bei Symptomen zu Hause bleiben
Weiterhin gilt, private Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, konsequent Abstand zu halten und Maske zu tragen. Außerdem sollten Bürger bei den ersten Anzeichen von typischen Symptomen, wie Fieber, Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen, Durchfall und Frösteln umgehend zu Hause bleiben, ihren Hausarzt telefonisch kontaktieren und einen Test durchführen. „Wir werden die Pandemie überwinden“, wenn sich alle an die Maßnahmen halten, so Bächle.