Azzurra Noailles wollte schon immer Mode machen. „Das Modedesignen war schon immer mein Traumberuf“, sagt Noailles. Bereits in den Kindheitstagen hat sie das Modemachen als Berufung in Freundesbüchern notiert. „Ich finde Mode zeigt, wer man ist. Und vor allem wie man sich präsentieren möchte“, sagt die 20-Jährige.
Sie ist von Mode fasziniert, denn Kleidung sei nicht nur etwas Funktionelles. So mache der Kleidungsstil etwas: „Mode hat eine Aussagekraft. Starke Mode macht eine starke Präsenz“, so die junge Designerin. Bereits seit Schultagen hat sie ihren besonderen und außergewöhnlichen Modestil ausgelebt, abseits des Hauptstroms: „Jedes Outfit verdient einen eigenen Tag, weil es etwas Besonderes ist“, sagt sie.
Noailles war schon immer von der Kunst verzaubert
Bereits in dieser Zeit war Noailles dem Sog der Kunst verfallen, es entstanden bereits erste Ideen, Skizzen und Entwürfe. Deshalb hat die Donaueschingerin vergangenes Jahr gleich drei Ausbildungen angefangen. „Ich möchte in jedem Bereich gewappnet sein.“
So macht sie die Ausbildung zur Modedesignerin und Maßschneiderin in Sigmaringen und einen Management-Bachelor in Stuttgart. Durch diese Trias-Lösung möchte sie ihre Leidenschaft fundieren. Dabei wird klar: „Mode war schon immer meins. Ich wüsste nicht, was ich sonst machen würde.“
Der Traum vom eigenen Laden in der Quellstadt
Aktuell entstehen ihre Modekreationen in ihren vier Wänden in Donaueschingen. „Ich möchte aber nicht dem kommerziellen Standartstil verfallen“, sagt sie. Denn sie möchte besondere, einzigartige Kleidung machen, „Mode, die man noch nirgendwo gesehen hat“ – obwohl der Standartstil mehr Reichweite bringe.
Das Ziel der Modemacherin sei es, eine kleine Marke gründen zu können. „An diesem Projekt bin ich im Augenblick auch dran.“ In den Sozialen Medien verbreitet sie ihre Ideen und ihre Stücke. Über 100 Likes hat die Seite bereits, obwohl diese noch nicht einmal einen Monat alt ist. Daher sei ein ihr nächster großer Schritt die Eröffnung eines Online-Shops. „Aber ich möchte immer Teil des Geschehens sein und die Teilhabe des Prozesses besitzen.“

Ein weiterer Traum von ihr sei die Eröffnung eines kleines Ladens in ihrer Heimatstadt. Doch möchte sie auch in ein großes Modeunternehmen schnuppern und Erfahrungen sammeln. Denn durch das Theoretische der Ausbildung bliebe ihr ein Einblick verwehrt: „Weil ich jetzt nicht wirklich sehe, wie das Ganze tatsächlich funktioniert, in dieser Branche, die wirklich hart und grausam sein kann.“
Wie entsteht eigentlich Mode?
Noailles erklärt im Gespräch mit dem SÜDKURIER, wie aus einer Idee in Stoff geformte Kunst wird. Zuerst müsse man sich mit dem Design beschäftigen, da brauche es eine Inspiration und eine Idee. Dann komme es zu den Skizzen, inklusive der Maße. „Dann muss man den Schnitt entwickeln.“ Letztlich kommt es dann zum Nähen. „Dann entsteht mit Glück auch ein passendes Stück“, sagt sie und schmunzelt.
Auf diese Weise entstanden unter anderem Fliegen und Einstecktücher, unterschiedliche Handtaschen und Jacken – aus bunten Mustern, Streifen und Jeansstoff. „Ich möchte Blickfänger schaffen“, sagt sie. Dabei entstehen – auch im Sinne der Einzigartigkeit – viele Stücke auch aus Stoffresten.
Noailles will das Besondere nach Donaueschingen bringen
Doch Noailles ist auch bewusst, dass sich eine Kleinstadt wie Donaueschingen nur bedingt zum Durchbruch in der Modewelt eignet. „Gezwungenerweise hat man ein kleineres Publikum und kann weniger Menschen erreichen.“ Denn nicht jedem Menschen gefalle ihr besonderer Stil, sagt sie.
Aber das sei sowohl Reiz als auch Herausforderung, nämlich das Besondere nach Donaueschingen zu bringen.