Es ist seit Beginn der Pandemie nun bereits das dritte Mal, dass die Kindertageseinrichtungen im Städtedreieck ihre Pforten schließen müssen. Wohl niemand hätte im Frühjahr 2020 daran gedacht, dass so etwas noch einige Male passieren würde. Der Betrieb in den Einrichtungen wird dennoch am Laufen gehalten, Eltern können ihre Kinder in die sogenannte Notbetreuung bringen. Das geht mittlerweile jedoch nur, wenn beim Kind vor Besuch des Kindergartens auch ein negativer Corona-Abstrich gemacht wurde. Wie kommen die Einrichtungen und die Eltern damit klar?
Eltern gehen anders damit um
„Es ist jetzt das dritte Mal, dass wir in Notbetreuung sind. Und jedes Mal war es bislang ein wenig anders“, erklärt Waltraud Wehinger, Leiterin des städtischen Kindergartens Pfiffikus in Donaueschingen. Mittlerweile habe man damit mehr Erfahrung als noch zu Beginn der Pandemie: „Aktuell haben wir in jeder Gruppe etwa 30 Prozent Auslastung“, erklärt sie. Die Eltern gehen inzwischen auch anders mit der Sache um. „Um zur Notbetreuung zugelassen zu werden, reicht es jetzt, dass die Eltern bestätigen, dass sie berufstätig sind.“ Homeoffice zähle dabei auch.
Kein homogenes Meinungsbild
Was die Testungen betrifft, gebe es sehr unterschiedliche Meinungen: „Es gibt Eltern, die sagen, dass es wichtig sei und man es machen müsse. Aber dann haben wir auch Eltern, die das deutlich ablehnen“, erklärt Wehinger. Dass ein entsprechendes Meinungsbild vorherrsche, habe sich bereits im Vorfeld herauskristallisiert: „Es gab schon vorher viele Ängste.“ Der Test sei natürlich auf freiwilliger Basis, habe jedoch auch Konsequenzen: „Wenn das Kind nicht getestet wird, dann darf es auch nicht kommen.“ Aktuell werden alle Kinder im Alter über drei Jahre zweimal die Woche getestet. Gleiches gilt für jene Mitarbeiter, die an allen fünf Tagen in der Woche zugegen sind.
Auf Hygiene setzen
Mit dem Coronavirus sei es wie mit einem Lotteriespiel: „Bei Erwachsenen kennt man die gängigen Symptome. Bei Kindern ist es schwierig, weil sie oft gar keine zeigen.“ Schließlich sei kaum nachzuvollziehen, wie es ins Haus kam. „Wir können nichts anderes machen, als stark auf Hygiene zu setzen“, sagt Wehinger. Zudem müsse man sich eben aus dem Weg gehen, wie es die Mitarbeiter im Pfiffikus auch machen.
„Was soll das?“
Auch im katholischen Kindergarten St. Elisabeth sei das Meinungsbild zu den Testungen gemischt: „Es gibt Eltern, die dafür sind. Es gibt aber auch Familien, die fragen: ‚Was soll das?‘“, erklärt Ingrid Schwab, Leiterin der Einrichtung. Bei vielen Kindern sei es tatsächlich der Fall, dass sie durch frühere PCR-Tests schlechte Erfahrungen gemacht haben und sich jetzt nicht testen lassen wollen. „Unser Telefon steht momentan eigentlich nie still.“
Trotzdem Zuhause
In der Notbetreuung seien aktuell „relativ viele Kinder“. Die Krankheitstage der Eltern seien aufgebraucht, ebenso der Urlaub. „Es sind derzeit fast 40 Kinder, das ist nicht ganz die Hälfte.“ Erzieherinnen seien auch fast alle da. Auch wenn man hier mit den Problemen zu kämpfen habe, denen sich auch die Eltern ausgesetzt sehen. Etwa, wenn die Betreuung irgendwie anderweitig geregelt werden muss. „Trotz dem, dass wir hier in der Stadtmitte sind, haben wir viele Eltern, die berufstätig sind, ihre Kindern trotzdem irgendwie Zuhause unterbringen.“
Schon zweimal getroffen
Der Kindergarten St. Elisabeth war im Laufe der Pandemie schon zweimal wegen Corona-Fällen geschlossen. Unter den Infizierten waren auch Kindern. „Bei einem Fall gab es Anzeichen in Form von Fieber, im anderen gab es keine Symptome und man hat es nur durch Zufall bei einer Untersuchung festgestellt.“ Schwab ist froh, dass von den Infizierten der Einrichtung bislang auch niemand einen schweren Verlauf von Covid-19 hatte. Ein Großteil des Teams habe die Krankheit bereits durchgemacht, brauche schließlich bei der Schutz-Impfung lediglich eine Injektion.

Die Hoffnung auf Normalität bestehe auch in St. Elisabeth weiter: „Die brauchen wir und vor allem die Kindern.“ So habe man auch welche mit einem speziellen Förderbedarf. „Wenn die nicht kommen dürfen, dann ist das unglaublich schwierig.“ Man schaue schon, dass man den Kindern in der Notbetreuung einen normalen Alltag ermöglichen könne, aber was Generationen zuvor alles erleben konnten, das fehle jetzt eben.
Testung ist wichtig
In der neuen Kindertagesstätte am Buchberg sind derzeit 45 Kinder in der Notbetreuung. Das sei etwas über die Hälfte, erklärt Leiterin Heike Zerbe. „Wir appellieren an die Eltern, dass es wichtig ist, sich an die Testungen zu halten.“ Man habe nicht festgestellt, dass wegen der Tests nun weniger Kinder in der Einrichtung seien. Von betroffenen Familien habe man auch die Information bekommen, dass die Kinder symptomfrei seien: „Umso wichtiger ist die Testung“, sagt Zerbe. In der Einrichtung habe es zudem schon mal eine Gruppe betroffen, in der positiv getestet wurde: „Es ist gut, dass das gemacht wird.“ Bei den Mitarbeitern werde schon seit einem längeren Zeitraum entsprechend getestet.