Des einen Leid, des anderen Freud: Zwar liegt Hüfingen durch die unmittelbare Lage zwischen den beiden Bundesstraße 27 und 33 verkehrstechnisch sehr günstig, doch das sorgt auch für ein höheres Verkehrsaufkommen. Große Hoffnung wird in den vierspurigen Ausbau der B 27 und den kreuzungsfreien Anschluss des Allmendshofer Zubringers gesetzt. Denn wenn auch noch der Kreisverkehr zwischen Hüfingen und Donaueschingen gebaut ist, dann könnte das die Verkehrsströme erheblich verändern. Denn in der Vergangenheit fuhren doch viele lieber durch Hüfingen, als den alten Allmendshofer Zubringer mit seinen langen Wartezeiten und seiner Unfallgefahr zu nutzen.

Doch während das Straßen-Großprojekt für die Hauptstraße für Entlastung sorgen könnte, wird der Bundesstraßenausbau die Probleme für die Anwohner „Auf Hohen“ wohl verschärfen. Seit Langem ist dort ein Lärmschutzwall geplant, nachdem sich Regierungspräsidium und Stadt nun auf die Bezahlung und die Höhe geeinigt haben, lässt die Realisierung allerdings immer noch auf sich warten. Zu erwarten ist allerdings in der nächsten Legislaturperiode eine Debatte über die Geschwindigkeit, die auf der dann vierspurigen Bundesstraße gefahren werden darf. Forderungen nach einem Tempolimit auf der ausgebauten B 27 sind in der Vergangenheit bereits immer wieder von verschiedensten Stellen geäußert worden. Die Hoffnung: so die Anwohner vor einer zusätzlichen Belastung schützen zu können.

Mit Belastungen durch zu viel Verkehr kennen sich vor allem die Einwohner von Behla aus: Sie haben Jahrzehnte auf ihre Ortsumfahrung gewartet, mittlerweile fährt kaum noch ein Fahrzeug durch den Ort, das nicht wirklich dorthin will. Für Behla bringt das eine ganz neue Zukunftsperspektive mit, denn nicht nur, dass die Verkehrsbelastung gesunken ist. Die Ortsumfahrung macht es auch möglich, dass das Ortszentrum umgestaltet und vor allem aufgewertet werden kann, denn wer braucht jetzt noch eine breite Bundesstraße im Ort? Die Klagen aus Behla über den Verkehr sind zwar verstummt: Doch in Hausen vor Wald und in Mundelfingen monieren die Bürger mittlerweile auch die Zunahme des Durchgangsverkehrs.

Und dann bleibt ja noch der Hüfinger Süden: Zwar sind die Stimmen der Bürgerinitiative mittlerweile erheblich leiser geworden, seit mit der Sanierung der Schaffhauser Straße begonnen wurde. Zwei Abschnitte stehen aber noch aus. 2020 soll auf jeden Fall die Straße zwischen der Hausener und der Dögginger Straße in Angriff genommen werden. Für den dritten Bauabschnitt gibt es allerdings noch keinen Zeitplan. Und für die Schaffhauser Straße besteht ja immer noch das Problem, dass viele Lastwagen dort lang fahren, die zum Lidl-Zentrallager oder nach Bräunlingen in das dortige Gewerbegebiet wollen.

Während Donaueschingen schon so seine liebe Not und Mühe mit dem Verkehrskonzept hat und Bräunlingen aktuell in den Startlöchern ist, den Verkehr mit einem innerstädtischen Verkehrskonzept neu zu ordnen, will man in Hüfingen noch ein kleines bisschen warten. Entsprechende Untersuchungen, die in der Vergangenheit gemacht wurden, liegen noch in der Schublade und wenn dann mal die Bundesstraße ausgebaut ist, besteht auch in Hüfingen die Chance, den Verkehr mit einem Konzept neu zu gestalten.

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Diese Schwerpunkte möchte die CDU setzen:

Bild 1: Wie soll der Verkehr zukünftig fließen? Das sagen die Hüfinger Kommunalwahllisten zum Thema Verkehr
Bild: CDU

Verkehr und Infrastruktur

Wir begrüßen den vierspurigen Ausbau der B 27 im Bereich Donaueschingen – Hüfingen. Für die Hüfinger Bevölkerung ist jedoch eine Geschwindigkeitsbeschränkung im Bereich des Wohngebiets erforderlich und der bereits beschlossene Lärmschutzwall muss schnell realisiert werden. Ein kreuzungsfreier Ausbau im Bereich des Wasserturms sollte zügig geplant und umgesetzt werden.

Zur Entlastung der Schaffhauser-, Dögginger- und Bräunlinger Straße möchten wir eine direkte Anbindung des Gewerbegebiets Bräunlingen an das überörtliche Straßennetz. Dabei darf die Hochstraße nicht belastet werden. Wir werden uns bei der Stadtverwaltung dafür einsetzen, die Planung voranzutreiben.

Zur Entlastung der Hüfinger Innenstadt halten wir einen Kreisverkehr bei der Einmündung des Zubringers Allmendshofen auf die L 171 für erforderlich.

Wir begrüßen den Ausbau des Radwegs entlang der Schaffhauser Straße. Wir möchten eine vollständige Anbindung aller Stadtteile an die Kernstadt voranbringen. Auch eine Radwegverbindung zwischen Hüfingen und Donaueschingen über das Gries sollte angedacht werden.

Ein weiteres Ziel ist es, die Gehwege sowohl für Rollstühle und Rollatoren als auch für Kinderwägen besser befahrbar zu machen. Wir möchten dazu Bordsteine in der Kernstadt sowie in den Stadtteilen absenken.

Die Breisgau S-Bahn ist aus unserer Sicht eine optimale Lösung für den ÖPNV. Zur weiteren Verbesserung streben wir einen Halt in Hausen vor Wald an und möchten ergänzende Buskonzepte umsetzen.

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Diese Schwerpunkte möchten FW/FDP/UWV setzen:

Bild 2: Wie soll der Verkehr zukünftig fließen? Das sagen die Hüfinger Kommunalwahllisten zum Thema Verkehr
Bild: privat

Die Verkehrsströme so zu leiten, dass der Durchgangsverkehr reduziert wird und der Quell- und Zielverkehr auf kurzen Wegen zu den Ausfallstraßen geführt wird, war schon immer ein hehres Ziel von Kommunalpolitikern. Nicht Verbote, sondern Gebote, also klare Wegweisung und Beschilderung erleichtern dem Ortsunkundigen die Zielfindung.

Die innerstädtische Mobilität wird in Gemeinden mit der Größe von Hüfingen weitgehend sehr personenbezogen, angepasst an die eigenen Gegebenheiten bleiben. Spricht man jedoch die Anbindung an die direkten Nachbarstädte oder ans Oberzentrum an, so sollten ÖPNV Netze attraktiver und bevorzugt werden. Bei der bevorstehenden Elektrifizierung der Höllentalstrecke sollte dringend die Haltestelle Hausen vor Wald im zwei Stundentakt wieder bedient werden. Wenn auch der Quellverkehr aus Richtung Mundelfingen nach Döggingen geleitet wird, darf das Verlangen nach dem Haltepunkt Hausen vor Wald nicht ins Hintertreffen kommen.

Das Rad- und Wandernetz endet zumeist an der Stadtgrenze. Der kombinierte Rad-Fußweg wird von uns entlang der Haupt- und Donaueschinger-Straße empfohlen. Bei einer fast überall in den Wohngebieten begrenzten 30er Zone appellieren wir an die gegenseitige Rücksichtnahme. Dies gilt für alle.

Mit der Schaffung des Lärmschutzwalles entlang der B27 wird dem Baugebiet Hohen II eine den Schallemissionsgesetzen erforderliche Maßnahme errichtet. Dass die Stadt Hüfingen hierfür 1,3 Millionen Euro, die Hand nimmt, zeugt von dem hohen Respekt gegenüber den Bauwilligen in diesem neuen Wohngebiet. Wohin der Wind den Schall trägt, hat keiner einen Einfluss.

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Diese Schwerpunkte möchte die SPD setzen:

Bild 3: Wie soll der Verkehr zukünftig fließen? Das sagen die Hüfinger Kommunalwahllisten zum Thema Verkehr
Bild: SPD

Die Auswirkungen des Straßenverkehrs betreffen jeden Bürger in Hüfingen. Insbesondere entlang der L 171 in der Hüfinger Hauptstraße, der Ortsstraße in Hausen vor Wald und der Wutaschstraße in Mundelfingen ist die Lebensqualität stark eingeschränkt. Damit dort und an den anderen Straßen in Hüfingen Kinder sich ohne ihrer Eltern gefahrlos bewegen können, damit Anwohner ein ruhigeres Leben führen können, fordern die SPD Tempo 30 auf allen Straßen in Hüfingen. Wenn das Auto nicht mehr die Hauptrolle spielt, kommen alle besser voran, sinkt der Lärmpegel, die Lebensqualität steigt.

Anwohner, Fußgänger und Radfahrer haben das gleiche Recht. Auch sie haben was vor, möchten ankommen und ungestört leben. Alternative Mobilität ist heutzutage ein Muss, auch in der Gesamtstadt Hüfingen. Ein fuß- und radfreundliches Straßenkonzept entspricht dem Wunsch vieler. Dies geht einher mit der Forderung nach einer umwelt- und stadtverträglichen Mobilität: die Taktung von Bussen muss engmaschiger werden, innerstädtische Fahrradwege ausgebaut werden. Verkehr mit Köpfchen ist gefragt. Keine leblose L 171, welche durch die Kernstadt, Hausen vor Wald und Mundelfingen führt. Den Autos Platz und Tempo wegzunehmen ist in unserer Region noch ein Wagnis. In vielen großen Städten funktioniert das schon.

Wieso soll Hüfingen nicht auch von den Vorteilen profitieren dürfen? Mit dem Ausbau der B 27 und der kreuzungsfreien Anbindung in Allmendshofen wird die Hauptstraße zu einem gleichberechtigten Aufenthaltsort für Autos, Fahrradfahrer und Fußgänger. Keine abendliche Raserei mehr, keine Rush-Hour an den Nachmittagen. Eine Chance für die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.

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Diese Themen möchte das BFSO setzen:

Bild 4: Wie soll der Verkehr zukünftig fließen? Das sagen die Hüfinger Kommunalwahllisten zum Thema Verkehr
Bild: BFSO

Beim Thema Verkehr steht Hüfingen auf den ersten Blick ganz ordentlich da. So wurden beispielsweise Radwege und die Ortsumfahrung Behla gebaut und die B27-Erweiterung wird in Angriff genommen. Gerade beim letztgenannten Projekt muss jedoch endlich der versprochene Lärmschutzwall Richtung Neubaugebiet Hohen gebaut werden. Des Weiteren müssen auch kleine Ortsverbindungsstraßen wie zum Beispiel Fürstenberg-Sumpfohren-Pfohren saniert werden. Pünktlich vor der Kommunalwahl wurden die Ausgaben für die Feldwege verdoppelt. Wir wollen mindestens das jetzige Niveau auch nach der Wahl langfristig beibehalten.

Das BFSO setzt sich für Maßnahmen zur Sicherheit und Lärmreduzierung in stark und schnell befahrenen Straßen (wie zum Beispiel die Ortsdurchfahrten Hausen vor Wald und Mundelfingen, Dögginger Straße, Schaffhauser Straße) ein.

Beim ÖPNV muss aufmerksam beobachtet werden, ob mittelfristig die Ortsteile Behla, Fürstenberg und Sumpfohren durch die neue Ortsumfahrung weniger von Linienbussen angefahren werden. Wiederum an Freitag und Samstag Abenden sind Bus- und Ringzugverbindungen noch nicht optimal.

Städte mit vergleichbarer Größe und Struktur leisten sich einen Bürgerbus oder Mitfahrbänke als Alternative zum Linienverkehr. Fahrgäste könnten dadurch mit den Ortsteilen und der Kernstadt für kleines Geld besser vernetzt werden. Insbesondere die Hüfinger Innenstadt und das Einkaufsgebiet wären wichtige Zielpunkte. Hierbei sind Förderungen durch das Land möglich.

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Diese Schwerpunkte möchten die Grünen setzen:

Bild 5: Wie soll der Verkehr zukünftig fließen? Das sagen die Hüfinger Kommunalwahllisten zum Thema Verkehr
Bild: Die Grünen Bündnis 90

Der jahrelange Reformstau in Sachen Verkehr sollte beendet werden. Wir Grüne hier vor Ort möchten ein schlüssiges Verkehrskonzept für Hüfingen und das Städtedreieck auf den Weg bringen.

Die Instandhaltung und der Ausbau des Radwegenetzes sowie sichere, barrierefreie Fußwege liegen uns am Herzen. Der Bau eines Radschnellweges im Städtedreieck würde allen zugutekommen und einige dazu bewegen, das Auto öfter mal stehen zu lassen.

Wir sind gegen Werkspendelverkehr durch bewohnte Gebiete vor allem im Hüfinger Süden. Wir sind für die Umsetzung des EU-Lärmaktionsplans wie schon 2014 beantragt. Der Schwerlastverkehr durch Hüfingen belastet die Gesundheit vieler Bürger*innen ganz erheblich.

Geschwindigkeitsreduzierungen würden nicht viel kosten und eine schnelle Entlastung herbeiführen. Lärmschutzbauten entlang der B 27 und B 31 sind eine sehr sinnvolle Maßnahme. Lärmarmer Gussasphalt bei Straßensanierungen ist für uns selbstverständlich.

Gleichwohl möchten wir den öffentlicher Nahverkehr ausbauen, um dadurch nachhaltig weiterzukommen. Wir sind für einen kostengünstigen und barrierefreien ÖPNV und Schulverkehr. Unser gemeinsames Ziel: „Emission verringern und kontrollieren!“

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