Warum gibt es derzeit so viele Brände in der Region? Kann das Zufall sein? Das fragen sich derzeit viele Menschen angesichts der zahlreichen Einsatzberichte. Der SÜDKURIER hat nachgefragt.

Markus Megerle ist Feuerwehrkommandant in VS.
Markus Megerle ist Feuerwehrkommandant in VS. | Bild: Matthias Jundt

VS-Feuerwehrkommandant Markus Megerle hatte in einem früheren SÜDKURIER-Bericht bereits folgende Antwort formuliert: „Manchmal sieht es tatsächlich nach einer Häufung aus.“ Über einen längeren Zeitraum gemessen sei jedoch keine Häufung erkennbar. Von einem signifikanten Anstieg in Villingen-Schwenningen wollte er daher nicht sprechen. Die öffentliche Aufmerksamkeit sei aber höher, weil es hier zuletzt auch zu zwei Todesfällen bei Bränden gekommen sei.

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Auch Kreisbrandmeister Florian Vetter sieht in der gehäuften Anzahl an Bränden der vergangenen Wochen eine zufällige Erscheinung. „Ein komisches Phänomen“, gibt er zu und fügt hinzu: „Es ist bei den Bränden manchmal so, wie bei der Ruhe vor dem Sturm.“ Lange Zeit gebe es kaum Einsätze für die Feuerwehr, dann plötzlich mehrere hintereinander. Einen Zusammenhang oder eine Erklärung gebe es allerdings nicht. Auch gebe es keinen Hinweis auf Fremdeinwirkung, ein Muster bei Gebäuden oder Brandursachen sei ebenfalls nicht erkennbar, etwa wie im Spätherbst und Anfang des Winters, wenn manchmal zu beobachten ist, dass es dann häufiger zu Kaminbränden oder Rauchgasunfällen kommt. Diese Brände können dann an der Jahreszeit und den Temperaturen zugeordnet werden.

Kreisbrandmeister Florian Vetter.
Kreisbrandmeister Florian Vetter. | Bild: Sprich, Roland

Nicht zu unterschätzen sei jedoch die Belastung der Einsatzkräfte bei solchen Häufungen in kurzer Zeit. „Das ist schon eine starke Belastung für die Kollegen“, so Vetter. Vermehrte Brände, wie zuletzt geschehen, würden die Feuerwehren der Region aber noch nicht an die Belastungsgrenze bringen. Bei seelischen Probleme, etwa nach traumatischen Brand-Einsätzen mit Todesopfern, stünde den Einsatzkräften ein professionelles Hilfsnetzwerk zur Verfügung.

Die Feuerwehr im Einsatz beim Brand in der Villinger Herdstraße.
Die Feuerwehr im Einsatz beim Brand in der Villinger Herdstraße. | Bild: Sprich, Roland

Rückschau auf die größten Brände

Am 25. Mai brannte am Abend ein Haus in Blumberg. Die Familie konnte sich aus dem Haus Retten. als mögliche Ursache wurde ein technischer Defektes an der Hauselektrik in Betracht gezogen. Der Sachschaden soll sich auf rund 150.000 Euro belaufen.

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Nur wenige Tage zuvor brach ein Feuer in der Galvanik-Abteilung der Firma Aquatec in Pfohren aus. Die Schadenssumme bezifferte die Polizei auf 500.000 Euro, Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Brandursache wird noch ermittelt.

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Ende April musste die Feuerwehr aus Löffingen und die Polizei aus Titisee-Neustadt nachts zu einem Einsatz in die Talstraße ausrücken. Dort war es zu einem Brand in einer Firma gekommen. Laut den Ermittlern hatte wohl ein Defekt an einer Drehanlage zur Flammenbildung geführt. Ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude konnte verhindert werden.

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Im selben Zeitraum brach ein tödlicher Schmorbrand mitten in der Nacht in einem Reihenhaus der Villinger Südstadt im Dachgeschoss aus. Ein 17-Jähriger starb in seinem Zimmer vermutlich an einer Rauchgas-Vergiftung. Am Gebäude in der Herdstraße entstand laut Polizei ein Schaden von rund 40.000 Euro. Als Brandursache wird ein technischer Defekt an einem elektronischen Gerät vermutet.

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Ebenfalls Ende April ereignete sich in einem metallverarbeitenden Betrieb in Niedereschach, Ortsteil Fischbach, ein Brand an einer CNC-Maschine. Der Rauch, der hierbei entstand, war weithin sichtbar. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude sowie auf benachbarte Maschinen verhindert werden. Ein Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz leicht verletzt.

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Auch in St. Georgen kam es in diesen Tagen zu einem Feuer. Im Gewann „Im Gsod“ ist in einer Kleingartenanlage geriet ein Gartenhaus in Brand. Dieser konnte von den Einsatzkräften schnell gelöscht werden. Weshalb es zu dem Brandausbruch kam, ist derzeit unklar. In dem Gartenhäuschen lagerten verschiedene Gartenutensilien.

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Mitte April fingen Holzspäne in einer Absauganlage einer Firma in Hüfingen Feuer. Der Brand drohte auf eine Nebengebäude überzugreifen. Auch wenn es der Feuerwehr gelang, das Feuer schnell zu löschen, wurde dennoch die gesamte Anlage beschädigt, darunter auch Teile der Hallenfassade. Der Schaden wurde auf 70.000 Euro geschätzt.

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14 verletzte Personen, davon vier schwer, und unter den Verletzten zwei Feuerwehrleute, das ist die tragische Bilanz eines verheerenden Großbrandes in der Schwenninger Mutzenbühlstraße Anfang April. Rund 250 Einsatzkräfte bekämpften das Feuer und kümmerten sich um die Verletzten. Drei Rettungshubschrauber waren im Einsatz.

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Fast zeitgleich brannte in Geisingen die Schreinerei Rapp in der Donaustraße komplett nieder.

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Die Feuerwehr war mit rund 170 Feuerwehrleuten und 17 Fahrzeugen im Großeinsatz. Verletzt wurde zum Glück niemand. Der Schaden soll sich auf rund eine Million Euro belaufen.

Die Schreinerei und Elektrowerkstatt in Geisingen brennt lichterloh. Zu diesem Zeitpunkt gelten die Löschangriffe der Feuerwehr nur noch ...
Die Schreinerei und Elektrowerkstatt in Geisingen brennt lichterloh. Zu diesem Zeitpunkt gelten die Löschangriffe der Feuerwehr nur noch der Eindämmung der Flammen und der Sicherung der beiden Wohnhäuser. | Bild: Paul Haug