Angespannt ist die aktuelle Situation der Unterbringung von Flüchtlingen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Mit zwölf Gemeinschaftsunterkünften, die in sieben Landkreisgemeinden geschaffen wurden, stehen 1298 Plätze bereit. 1072 Plätze sind belegt – und jetzt sollen noch mehr Menschen kommen.

Wie das Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Stadt Donaueschingen vom 15. November schreibt, werde eine weitere größere Zahl an Flüchtlingen dem Landkreis für den Dezember zugewiesen. Das sorge hinsichtlich der Unterbringung für eine Herausforderung.

Um die geflüchteten Menschen, die dem Landkreis durch das Land Baden-Württemberg zugewiesen werden, unterzubringen, habe man nun eine kurzfristige Lösung finden müssen.

Sporthalle der Gewerblichen Schulen wird genutzt

Der Schwarzwald-Baar-Kreis werde hierfür die Kreissporthalle der Gewerblichen Schulen in Donaueschingen in der Beethovenstraße nutzen. Die Halle ist bereits derzeit als Sporthalle nicht nutzbar, da ein Wasserschaden den Hallenboden beschädigt hat und soll nun für die zeitweise Unterbringung der Flüchtlinge provisorisch ertüchtigt werden, so das Landratsamt.

Info-Veranstaltung zu den Flüchtlingen

Mittlerweile gibt es einen neuen Sachstand. Das Landratsamt und die Stadt Donaueschingen laden mit einer Pressemitteilung vom 29. November für Mittwoch, 6. Dezember, um 20 Uhr zu einer Informationsveranstaltung zur zeitweisen Nutzung der Kreissporthalle für die Unterbringung von Flüchtlingen ein. Das Ganze findet in der Aula der Gewerblichen Schulen Donaueschingen in der Beethovenstraße 2 a statt.

Dabei werden das Landratsamt und die Stadtverwaltung Donaueschingen über die aktuell angespannte Situation der Unterbringung von Flüchtlingen im Schwarzwald-Baar-Kreis informieren. Für die Unterbringung der Personen muss die Halle zunächst hergerichtet und ausgestattet werden. Eine Belegung soll zum Ende des Jahres möglich sein. Parallel dazu laufen laut Mitteilung des Landratsamtes Vorbereitungen für die geplante umfangreiche Sanierung in 2024 zur Nutzung als Sporthalle. Die Kosten liegen hierfür voraussichtlich bei rund 2,6 Mio. Euro.

Am Eingang der Sporthalle prangt der Hinweis, dass das Gebäude aktuell nicht genutzt werden kann.
Am Eingang der Sporthalle prangt der Hinweis, dass das Gebäude aktuell nicht genutzt werden kann. | Bild: Simon, Guy

„Es ist uns wichtig, dass wir diese Unterkunft so kurz als möglich belegen. Eine Unterkunft in einer Sporthalle kann für alle Beteiligten nur eine Notlösung sein. Wir werden die Sporthalle für ein paar Wochen nutzen, bis die anderen Unterkünfte fertiggestellt sind. Ziel muss es sein, dass wir die Kreissporthalle in Donaueschingen wie geplant in 2024 für den Sportunterricht und die Wiederaufnahme der Vereinsnutzung sanieren“, betont Landrat Sven Hinterseh in der Mitteilung von 15. November.

Die Sporthalle der Gewerblichen Schulen Donaueschingen ist aktuell aufgrund eines Wasserschadens geschlossen. Hier sollen im Dezember ...
Die Sporthalle der Gewerblichen Schulen Donaueschingen ist aktuell aufgrund eines Wasserschadens geschlossen. Hier sollen im Dezember Flüchtlinge untergebracht werden. | Bild: Simon, Guy

Bis zu 150 Plätze in der Sporthalle

Notdürftig sollen in der Sporthalle bis zu 150 Plätze für geflüchtete Menschen geschaffen werden. Hierzu muss die Halle zunächst hergerichtet und ausgestattet werden. Eine Belegung soll zum Ende des Jahres möglich sein. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die geplante umfangreiche Sanierung in 2024 zur Nutzung als Sporthalle. Die Kosten liegen hierfür voraussichtlich bei rund 2,6 Millionen Euro.

An der Schule wisse man auch erst seit kurzer Zeit von der Nutzung der Turnhalle im Dezember, sagt Reiner Jäger, Rektor der Gewerblichen Schulen. „Wir sind frisch informiert und wissen nur, dass es beabsichtigt ist.“ Genaueres seit der Schule noch nicht bekannt. „Wir werden die weitere Vorgehensweise mit dem Landratsamt noch abklären“, so Jäger weiter.

Reiner Jäger ist Rektor der Gewerblichen Schulen in Donaueschingen.
Reiner Jäger ist Rektor der Gewerblichen Schulen in Donaueschingen. | Bild: Simon, Guy

Weitere Plätze für die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge wird auch die Stadt Donaueschingen in eigener Zuständigkeit einrichten. Neben den bereits bestehenden Unterkünften in der Baarstraße und in der Schillerstraße wurde zunächst im Juli 2022 ein Gebäude in der Villinger Straße und im April 2023 in der Prinz-Karl-Egon-Straße bereitgestellt.

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Die Häuser auf dem ehemaligen Areal der französischen Streitkräfte, die sich eigentlich im Vermarktungsprozess befinden seien – in Bezug auf die Unterbringung von Flüchtlingen – ein Glücksfall für die Stadt, hieß es Anfang November von der Stadtverwaltung. Allerdings rechnete man damals nicht mit einer Unterbringung in Turnhallen. Und schon damals sprach die Stadt von einem Kraftakt.

Das sagt Donaueschingens Oberbürgermeister

„Unter der Berücksichtigung ansteigender Zuweisungen wird nun ein weiteres Gebäude in der Prinz-Karl-Egon-Straße angemietet, das derzeit eingerichtet wird. Dort werden ab Dezember 2023 zusätzliche 50 Plätze zur Verfügung stehen“, erklärt Oberbürgermeister Erik Pauly. „Ich danke daher der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft mbH Donaueschingen, dass sie dieses leer stehende Gebäude der Stadt zur Bewältigung der aktuell herausfordernden Situation zur Unterbringung von Flüchtlingen vorübergehend zur Verfügung stellt.“

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Dieser Text vom 15. November wurde am 29. November durch den Termin der Informationsveranstaltung ergänzt.