Hunderte Zuschauer, Bühne, Rampenlicht – viele träumen davon, nur wenige kommen jemals in den Genuss. Anders ist das bei der 19-jährigen Angelique Toussaint aus Immendingen. Sie hat es tatsächlich auf die Bühne geschafft – mit Erfolg.
Anfang März fand in Wernigerode in Sachsen-Anhalt die Wahl zur Miss Deutschland statt. Toussaint ist mit dabei. Ohne es jemandem zu sagen hat sie sich für den Wettbewerb angemeldet: „Ich habe mich einfach so beworben, ich wusste nicht, was sie dort suchen“, sagt sie.
Im November schickt sie die Anmeldung weg. Mit dabei sind neben den persönlichen Daten auch professionell aufgenommene Fotografien. „Ich habe relativ schnell eine Antwort bekommen – und war überrascht.“ Man sei begeistert, die 19-Jährige wird eingeladen.
Am Samstag, 2. März, ist es dann schließlich so weit. Im Harzer Kultur- und Kongresshotel findet die Veranstaltung der Organisation Miss Germany Organisation – Komitee Miss Deutschland (MGO) statt. Aus der ganzen Bundesrepublik sind Frauen angereist. Sie müssen sich darauf vorbereiten, sich vor dem Publikum und der Jury zu präsentieren.
Nervosität vor dem großen Auftritt?
Und wie fühlt es sich an, wenn man gleich vor so vielen Menschen auf die große Bühne muss? „Ich war tatsächlich minimal nervös“, sagt Angelique Toussaint. „Sonst ist das mit dem Lampenfieber bei mir immer ein Problem. Dieses Mal bin ich einfach raus – und hab es geschafft. Ich habe mir einfach vorgestellt, es sei die Generalprobe. Es hat toll geklappt.“ Diese Einschätzung teilen auch andere.
So gelingt es der Immendingerin, beim Wettbewerb den Titel „Miss Südwestdeutschland“ zu ergattern. Und nicht nur das. Sie wird an jenem Abend auch zur „Miss Socialmedia“. Aber was bedeutet das denn genau? Am Veranstaltungstag findet bis 12 Uhr eine Online-Abstimmung statt, bei der jeder seine Favoritin unterstützen kann. „Angelique hat hier die meisten Stimmen bekommen“, sagt ihre Mutter Sabrina. Dadurch ist sie direkt unter den ersten sechs Teilnehmerinnen des Wettbewerbs.
Alle sind stolz auf Angelique
Zuhause ist man übrigens immens stolz auf die Tochter: „Ich wusste ja gar nicht, dass Angelique sich bewirbt. Ich bin mega-stolz. Dass sie dort hingehen durfte und ihr auch noch ein Titel verliehen wurde. Mein Herz ging auf“, sagt Sabrina Toussaint. „Ich bin einfach nur sehr stolz.“ Selbes im Freundeskreis. Dort sei man erst mal sprachlos gewesen.
Und stolz ist auch Angelique Toussaint selbst: „Mir geht es richtig gut. Das war die schönste Erfahrung meines Lebens. Ich habe dort so viele tolle Leute und Persönlichkeiten getroffen – und richtig Selbstbewusstsein aufgebaut.“ Der Tag in Wernigerode sei jedoch nicht nur sehr schön, sondern auch sehr anstrengend gewesen: „Wir hatten einen Tag Zeit, um alles zu lernen, die Choreografie, das Posen, über den Laufsteg gehen. Es war schwierig, aber ich habe es gemeistert“, sagt Toussaint.
Nach der Veranstaltung sei sie „komplett kaputt“ gewesen. „Wir haben 14 Stunden geprobt, davor waren wir beim Oberbürgermeister, es gab ein Fotoshooting. Alles habe ich gut gemeistert.“ Danach will sie aber nur noch ins Bett. „Ich habe Tränen vergossen, dass ich das geschafft habe – und bekam im Anschluss viele Komplimente. Das alles beschäftigt einen natürlich auch noch, wenn man dann im Bett liegt.“ Kein Tag, wie jeder andere.
Ein Jahr lang vertritt Angelique Toussaint jetzt den Titel Miss Südwestdeutschland: „Ich habe dadurch die Möglichkeit, mich bei vielen Modell-Agenturen vorzustellen. Ich will mir so etwas aufbauen.“ Im Finale dabei gewesen zu sein, das sei ein sehr großer Schritt gewesen: „Diese Erfahrung zu haben, das ist überragend.“
Und wie geht es jetzt weiter?
Ob sie noch an anderen Wettbewerben teilnehmen möchte, das überlegt sich die 19-Jährige jetzt noch. Klar ist für sie allerdings, dass sie beruflich in der Branche bleiben will: „Ich will mich jetzt auf die Agenturen konzentrieren“, erklärt sie. Ende des Jahres will sich auch noch ihr Fach-Abitur machen. „Alles Schritt für Schritt.“ Und dann hoffentlich auch wieder auf einem Laufsteg.