Die Grünanlage Hubenloch, neben der Ringanlage die wichtigste „grüne Lunge“ im Stadtbezirk Villingen, soll in den nächsten zwei Jahren umfassend erneuert werden.
Das Grünflächenamt hat eine schlüssige Planung mit Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro fixiert. Doch in letzter Minute grätschten jetzt die Gemeinderatsfraktionen dazwischen. Angesichts der sich eintrübenden Finanzlage der Stadt soll das Grünflächenamt das Konzept auf Einsparungen untersuchen.
„Substanzgefährende Schäden“
Warum will die Stadt einen Millionen-Betrag in die Anlage pumpen? Zum einen, so berichtete Tillman Kohler vom Grünflächenamt im Technischen Ausschuss, erfolgte die letzte Sanierung 2010 zur Landesgartenschau. Inzwischen weise die Anlage bei der „harten Infrastruktur“, etwa den Wegen, Treppen oder Einfassungen einige „substanzgefährdende Schäden auf“.
Hinzu komme, dass vor allem die repräsentativen Pflanzflächen größtenteils stark überaltert und „teilweise bereits abgängig sind“. Mit Ausnahme des beliebten Kinderspielplatzes sei das Hubenloch „inzwischen grundsätzlich sanierungsbedürftig“, betont das Fachamt.
„Immer mehr tote Bäume“
Hinzu kommt der Klimawandel. „Wir haben immer mehr tote Bäume auf dem Hubenloch“, berichtete Kohler. Betroffen seien vor allem flachwurzelnde Nadelbäume. Nach seiner Einschätzung leiden sie unter schlechte Böden, aber wohl auch unter den steigenden Temperaturen.

Insofern sollen auch die Pflanzflächen erneuert werden, um die Attraktivität und Vielseitigkeit des Hubenlochs auch für die kommenden Generationen sicherstellen. Neue Bäume und Pflanzen, die mit der Erwärmung besser klarkommen könnten, sollen gepflanzt und die Artenvielfalt erhöht werden.
Artenschutz-Ausgleich für den Oberen Brühl
Ein weiterer Aspekt: Die Stadt ist Umweltschutzgründen verpflichtet, für die künftige Bebauung des Quartiers Oberer Brühl artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen vorzunehmen. Diese Ausgleichsmaßnahmen könnten, so der Vorschlag des Grünflächenamtes, vollumfänglich auf dem Hubenloch umgesetzt werden.
Für die Neugestaltung der Grünanlage hat das beauftragte Architektenbüro K 3 aus Villingen zwei Varianten ausgearbeitet. Eine Variante sieht die großflächige Entsiegelung der bisherigen asphaltierten Wege vor.
Wege sollen wasserdurchlässig werden
Die Wege sollen stattdessen mit einer wasserdurchlässigen Bitumenschicht, sogenanntem Drain-Asphalt, belegt werden. Diese Lösung hat vielfältige ökologische Vorteile, wie beispielsweise eine großflächige Regenwasserversickerung vor Ort. Die Alternative wäre, die Wege erneut mit klassischem Asphalt zu belegen.
Die ökologische Variante ist zwar deutlich teurer, wird aber stärker bezuschusst. Die Fachleute sprechen sich aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen für die Umsetzung mit dem Drain-Asphalt aus. Die Maßnahme würde wesentlich zum Klimaschutz, zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung und zur langfristigen Kostenreduzierung beitragen, heißt es.
Kurzfristig in die Quere kommt der Planung allerdings der in der vergangenen Woche auf Wunsch der Gemeinderatsfraktionen verschärfte Sparkurs der Stadt. Das Sanierungskonzept für den Hubenloch, so die Ansage der Ratsfraktionen, soll auf 1,5 Millionen Euro gedeckelt werden.
Viel Sympathie für das Konzept
In der Diskussion wurde aber deutlich, dass die Fraktionen das vorgelegte Sanierungskonzept durchaus schlüssig und gut finden. Zumal der Stadt, wenn sie rund 8000 Quadratmeter asphaltierte Wege in wasserdurchlässige Wege umwandelt, vom Bund rund 830.000 Euro Zuschuss des Bundes aus dem Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ erwarten könnte.
Der Ausschuss verständigte sich darauf, dass in diesem Jahr erst einmal die Vegetation sowie die Mauern und Treppen der Grünanlage erneuert werden. 2026 soll dann das Wegenetz erneuert werden.
Vieles hängt jetzt an den Zuschüssen
Sollte sich bis dahin bestätigen, dass die Stadt für die ökologische Ausrichtung des Wegenetzes mehrere hunderttausend Euro Zuschüsse bekommt, könnte das jetzt vorgelegte Sanierungskonzept doch noch ohne große Abstriche umgesetzt werden. „Mir liegt es am Herzen, dass wir dieses Projekt als Ganzes durchführen“, betonte etwa Stadtrat Dietmar Wildi (CDU). Auch andere Fraktionssprecher hatten dafür Sympathien.