Die Zeit wird knapp, denn kostenlose Bürgertests sieht das Land nur noch bis 11. Oktober vor. Doch wie geht es mit den städtischen Testcentern danach weiter? Noch unklar. Die Stadtverwaltung möchte das Feld grundsätzlich den privaten Anbietern überlassen, doch damit sind nicht alle Stadträte glücklich. Bis Dienstag wurden nun private Interessenten gesucht. Über die Resonanz auf die Umfrage gibt die Pressestelle derzeit aber keine Auskunft. Wenn sich nicht ausreichend private Betreiber finden lassen, steht nach wie vor im Raum, die kommunalen Testcenter weiter zu betreiben. Damit befassen sich nun erneut die VS-Kommunalpolitiker.

Wenn die Stadt das eigene Angebot aufrechterhält, sollen die Kosten auf 25 Euro pro Test festgesetzt werden. So steht es in einer Vorlage an den Verwaltungs- und Kulturausschuss. Das ist teurer als zum Beispiel in der Klosterring-Apotheke. Hier sollen die Tests künftig 20 Euro kosten, heißt es von dort, und: „Wir machen weiter.“ Über die Differenz von fünf Euro kann man nur spekulieren. Eine Rolle dürfte spielen, dass die Stadt nicht subventionieren darf, sie also ihre Räume für die Tests nicht kostenfrei anbieten darf.

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Über die künftigen Kosten kann auch Jan Christoph Uhl noch keine Auskunft geben. Der Gastronom betreibt neben dem Schwenninger „Ostbahnhof“ ein Drive-In-Schnelltestcenter, das relativ gut läuft. In Spitzenzeiten kommen bis zu 500, durchschnittlich sind es pro Tag 200 Besucher. Dazu gehören Fans der Wild Wings, wenn sie zu den Spielen wollen, Studenten, Kneipenbesucher und auch viele Trossinger, weil es dort kein Testcenter mehr gebe. Doch selbst Uhl will keine Garantie geben, wie lange er weitermacht. Das hänge vor allem von den politischen Vorgaben ab. Gelte für die Gastronomie künftig 2G (genesen oder geimpft), sehe es bald ganz anders aus.

Auszug aus Theater am Ring

Uhl lässt sieben Tage die Woche von 10 bis 21 Uhr testen, samstags sogar bis Mitternacht. Würden die städtischen Testcenter weiterbetrieben werden, wäre von Montag bis Freitag von 14 bis 20 Uhr, am Samstag von 12 bis 18 Uhr und an den Sonn- und Feiertagen von 9 bis 15 Uhr, so ein Vorschlag der Verwaltung, geöffnet. In Schwenningen könnte dafür der Carl-Haag-Saal in dem Gebäude der Bücherei weiter genutzt werden, in Villingen nicht aber der kleine Saal im Theater am Ring und das Foyer, da „der Kulturbetrieb wieder durchstartet“. Möglicherweise könnten bei Bedarf Container im Rathausinnenhof genutzt werden, sagt eine Verwaltungssprecherin. Keine Angaben macht sie über einen Auszugstermin.

Die Zeit drängt aber. Erstmals werden sich die Stadträte mit dem Thema am 13. Oktober im Verwaltungsausschuss (ab 17 Uhr in der Schwenninger Neckarhalle) beschäftigen. Erst am 19. Oktober wird eine endgültige Entscheidung im Gemeinderat gefällt. Was die Tests bis zum Beschluss in den kommunalen Testcentern kosten, ist derzeit offen. „Wir denken an eine Übergangsphase“, sagt Oxana Brunner von der Stadtverwaltung, Näheres ist derzeit nicht bekannt.