Der ehemalige Geschäftsführer des Schwenninger Leuchtenherstellers Waldmann, Gerhard Waldmann, ist tot. Wie aus den Reihen des Gewerbeverbandes Oberzentrum bestätigt wurde, starb der langjährige Firmenchef und GVO-Präsident in der Nacht vom Donnerstag, 22. Mai, auf Freitag, 23. Mai, nach längerer Krankheit.

Firma stark erweitert

Der in Dauchingen wohnhafte Gerhard Waldmann hatte den Betrieb als Geschäftsführer in dritter Generation übernommen. Bis 2019 war er dessen Geschäftsführer, bevor dann sein Sohn Christoph zum Chef des Unternehmens wurde. Mehr als drei Jahrzehnte führte Gerhard Waldmann das heute etwa 1000 Mitarbeiter zählende Unternehmen. Seine Zeiten an der Firmenspitze war geprägt durch eine starke Erweiterung des Betriebs, der sich auf die Entwicklung und Herstellung hochwertiger Leuchten spezialisiert hat.

Waldmann galt als äußerst innovativ. Seine Maxime lautete, „dummes Licht intelligent zu machen“. Der zweifache Familienvater dachte stets auch über den eigenen Tellerrand hinaus. Bereits bei seinem Ausscheiden als Geschäftsführer machte er sich Gedanken über die Einflüsse der Weltpolitik auf die Entwicklung der Wirtschaft. Er nannte in diesem Zusammenhang die Machenschaften eines Kim Jong Uns und eines Wladimir Putins – eine Analyse, die noch heutige ihre Gültigkeit hat und möglicherweise nur um den Namen Donald Trump ergänzt werden müsste.

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Mitbegründer des Gewerbeverbands Oberzentrum

Über die Belange seines Betriebes hinauszudenken war wohl auch eine Eigenschaft, die ihn zusammen mit anderen Mitstreitern im Jahr 2009 den Gewerbeverband Oberzentrum gründen ließ. Was mit einer relativ kleinen Gruppe von 20 Personen begann, weitete sich über die Jahre beträchtlich aus: Heute zählt der GVO um die 400 Mitglieder, die in verschiedenen Teams tätig sind. Geboren wurde der GVO seinerzeit aus einem bestimmten Grund: Waldmann und weitere Unternehmer ärgerten sich über die Sperrung der Zufahrt zum Schwenninger Industriegebiet Ost und suchten sich Mitstreiter, um gegenüber der Verwaltung mit kräftigerer Stimme auftreten zu können.

Zwei Schlussstriche im Jahr 2019

Aus dem Ärger über einen bestimmten Missstand wurde über die Jahre eine Verband, der mit seiner Netzwerkarbeit die Interessen der Wirtschaft im Oberzentrum bündelt. Dabei vertritt der Verband nicht nur die Interessen der Industrie, sondern auch von Handwerk und Handel. Waldmann war es auch stets ein Anliegen, Gräben zwischen Schwenningen und Villingen zu überwinden. Bei seinem Ausscheiden aus dem Amt vor sechs Jahren stellte er fest, dass in dieser Hinsicht noch einiges an Arbeit zu leisten sei.

Im Jahr 2019 zog sich Waldmann nach zehn Jahren aus dem Präsidentenamt im GVO zurück. Sein Nachfolger wurde der Villinger Architekt Joachim Müller.