Fußball-Bezirksliga: Im Schwarzwälder Bezirksoberhaus konnten sich die Zuschauer am Wochenende wahrlich nicht über mangelnde Unterhaltung beschweren. In acht Spielen fielen 37 Tore. Die Folge einer Torflut waren meist ausgelassener Jubel und tiefe Enttäuschung.
Wer beim Stand von 3:3 einen Platzverweis kassiert und dennoch mit 5:3 gewinnt, demonstriert großen Kampfgeist. Der SV Geisingen zeigte in Obereschach, dass die Elf nicht nur aufgrund ihrer spielerischen Qualitäten auf Tabellenrang zwei steht. Geisingens Spielertrainer Stefan Pröhl sprach nach der Partie von „einem verrückten Spiel“. Obereschach habe es seiner Mannschaft richtig schwer gemacht. „Vielleicht“, so Pöhl, „hat uns die rote Karte ja sogar gutgetan. Alles in allem war es ein verdienter Sieg.“ Für Pröhl hat aktuell Luca Arceri einen großen Anteil am Erfolg seines Teams. Genauso wie eine Woche zuvor beim 5:0 gegen Grafenhausen traf Arceri auch in Obereschach dreifach und übernahm mit 16 Saisontreffern zugleich die Führung in der Bezirksliga-Torschützenliste. Pröhl: „Luca ist in überragender Form und ein Spieler, der immer den Unterschied ausmachen kann“.
Schwer enttäuscht saßen die Spieler des SV Obereschach nach dem Schlusspfiff auf dem heimischen Kunstrasen. Der Tabellenvorletzte hatte 90 Minuten plus Nachspielzeit dem Favoriten alles abverlangt und zweimal einen Rückstand wettgemacht. Was blieb am Ende: Eine bittere, weil vermeidbare Niederlage. „Das ist natürlich sehr schade“, sagte Spielertrainer René Riegger nach der Partie. Riegger war einer von drei angeschlagenen Spielern der Obereschacher und nahm deshalb auf der Bank Platz. Dort musste er zusehen, wie seine Elf vor dem 0:1 die eigene Führung verpasste und dem Gegner in der Schlussphase zuviel Platz ließ. Trotz dieser Niederlage lässt sich Riegger die guten Eindrücke nach der Winterpause nicht kaputtmachen: „Die Mannschaft hat mit den ersten zwei Siegen gezeigt, dass sie weiß, um was es geht. Wir werden auch aus dem Geisingen-Spiel Positives mitnehmen.“
Furkan Bak wird das Spiel zwischen der DJK Villingen und der DJK Donaueschingen II sicherlich so schnell nicht vergessen. Der Villinger erzielte nicht nur ein traumhaftes Fallrückzieher-Tor. Es war zugleich auch der 4:3-Siegtreffer in der 86. Minute, nachdem die Gastgeber bis zur 78. Spielminute noch mit 1:3 zurückgelegen hatten. „Wie ich gehört habe, hat Furkan solche Tore in der Jugend schon öfters gemacht“, sagte sein Trainer Adrian Schade. Der Coach war erleichtert, dass seine Elf das Spiel noch drehte und den ersten Dreier nach der Winterpause verbuchte. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich damit nicht mehr gerechnet hatte. Aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt.“ Kurioserweise hatte die DJK den gleichen Spielerverlauf drei Tage zuvor gegen die SG Dauchingen/Weilersbach erlebt. Da führten allerdings die Villinger mit 3:1 und verloren noch 3:4. Was Schade unbedingt abstellen will, ist die Zahl der Gegentreffer: „Vor der Winterpause kassierten wir in 15 Spielen 22 Tore, nach der Winterpause 16 Treffer in vier Partien.“
Nasser Alassani, der Trainer der DJK Donaueschingen II, hatte auch zwei Tage später die späte Niederlage im DJK-Duell noch nicht verdaut: „Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben nach der Führung aufgehört, Fußball zu spielen und dachten nach dem 3:1, wir haben alles im Griff“. Unerklärlich Abwehr- und Abstimmungsfehler der Donaueschingen brachten jedoch den Gegner zurück ins Spiel. Unkonzentriertheiten, die Alassani bereits eine Woche zuvor beim 2:5 gegen Obereschach kritisierte hatte. So kassierten die Baaremer in den vergangenen 180 Minuten gegen Mannschaften aus der hinteren Tabellenregion insgesamt neun Gegentreffer.
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