Sie waren Ende des letzten Jahres aufgrund einer gebrochenen und operierten Nase lange außer Gefecht gesetzt. Wie geht es Ihnen nun, und wie fühlt es sich an, zurück auf der Platte zu sein?

Mir geht es prima. Am Anfang hat es vielleicht etwas gebraucht, um wieder richtig reinzufinden, aber im Fitnessbereich konnte ich ja auch in der Pause gut trainieren und habe mich im Krafttraining und mit Läufen gefordert.

Handballspezifisch kommt alles langsam zurück. Es fühlt sich einfach wunderbar an, wieder dabei zu sein. Es macht unglaublichen Spaß, aktiv zu sein, gerade in dieser schwierigen Zeit.

Dabei war die 32:33-Niederlage in Wilhelmshaven richtig bitter. Wie schlimm war die anschließende Heimfahrt durch Schnee und Eis tatsächlich?

Die Enttäuschung bei allen war riesengroß. In der Abwehr haben wir allzu oft keinen Zugriff bekommen und zu leichte Gegentore zugelassen. Dennoch müssen wir versuchen, das Gute mitzunehmen, wie den Kampf. Zuletzt waren wir defensiv solide, jetzt hat es im Angriff ganz gut geklappt.

Beides haben wir leider noch nicht hinbekommen. Auswärts tun wir uns immer schwer, da war das Spiel beim WHV noch mit das beste. Die Rückfahrt war zum Glück recht ruhig und wir haben noch etwas Karten gespielt. Um 9 Uhr morgen waren wir gut wieder zurück.

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Am Freitag kommt mit dem VfL Gummersbach einer der erfolgreichsten deutschen Handball-Clubs, der aktuelle Tabellenzweite. Macht sich besondere Vorfreude bemerkbar?

Gummersbach ist ein großer Club, für uns ist es das erste Heimspiel in diesem Jahr und für mich nach meiner Verletzung. Wir versuchen wie immer zu gewinnen, man muss aber auch realistisch sein. Das ist ein schweres Ziel, aber eines für das wir alles geben. Wir werden dem Gegner nichts schenken.

In der letzten Saison war gegen Gummersbach in der voll besetzten Halle der Teufel los. Fehlen im Abstiegskampf die Fans ganz besonders?

Unsere Fans fehlen extrem. Die bringen Feuer rein und helfen uns bei unserem Kampf. Damit fehlt uns ein starkes Element unserer Heimspiele. Die Heimspiele waren Events, bei denen man sich trifft, miteinander redet. Die HSG-Familie, das Wechselspiel zwischen Fans und Spielern, ist hier sehr eng. Jetzt packen wir nach dem Spiel alle unsere Sachen und gehen nach Hause. Es ist nicht das Gleiche.

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Bei Aktionen wie dem Crowdfunding, unserer Jubiläumstrikotaktion oder aber auch bei den Livestream-Übertragungen spürt man dennoch die Unterstützung und den Zusammenhalt. Man bekommt den großen Rückhalt und wie sehr die Leute hinter uns stehen dennoch mit.

Was macht das Leben für Sie in Konstanz und bei der HSG aus?

Die familiäre Atmosphäre im Verein, in der Mannschaft aber auch in der Stadt, wenn man auf der Straße angesprochen wird. Das ist einfach eine schöne Atmosphäre. Dazu kommen der Bodensee und die schöne Stadt. Im Sommer liebe ich es, am Schänzle zu sein oder Wassersport wie Stand up Paddling zu betreiben. Aron Czako hat sich zudem ein Kanu zugelegt. Das nutzen wir. (lacht)

Was kann der Sport gerade geben und wie sieht Ihre Hoffnung für die nächsten Monate diesbezüglich aus?

Dass es immerhin Sport per Übertragung zu sehen gibt, ist für viele Fans sicher schön und wichtig – gerade jetzt. Ich sehe aber auch die andere Seite und hoffe, dass wir mit unseren Hygienekonzepten und regelmäßigen Testungen die Saison zu Ende bringen können, könnte aber auch verstehen, wenn dem nicht so wäre. Ich hoffe auf Ende des Sommers und die Impfungen.

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Bis dahin müssen wir sicher noch auf vieles verzichten, was uns sehr schwer fällt und vor allem für die Kinder sehr schwierig ist. Ich sehe mich aber auch nicht dazu befähigt, irgendwelche Ratschläge oder Voraussagen treffen zu können. Ich hoffe es nur sehr, dass die Kids bald wieder Sport treiben und wir unsere Fans begrüßen können.