Mountainbike: – Eine Weltmeisterschaft ist immer etwas Besonderes. Wenn man es schafft, schon im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die nächsthöhere Altersklasse nominiert zu werden, um so mehr.
Deshalb freut sich Finja Lipp von der SG Rheinfelden, dieses Jahr bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften die deutschen Farben vertreten zu dürfen, auch wenn die Berufung spätestens seit dem Gewinn des deutschen U23-Meistertitels keine Überraschung mehr war.
Nach 2004 – damals startete Sabine Spitz als Titelverteidigerin und belegte Rang fünf – findet die WM zum zweiten Mal in Les Gets/Frankreich statt, das rund 40 Kilometer südlich des Genfer Sees in den französischen Alpen in direkter Nachbarschafft zum bekannteren Skiort Morzine liegt.
Technische Probleme beim Team-Rennen
Ihren ersten Auftritt bzw. Einsatz hatte die Fahrerin des Ghost Factory Teams schon am Mittwoch beim Teamrennen, für das sie vom deutschen Bundestrainer Peter Schaupp als U23-Starterin eingesetzt wurde. Die insgesamt sechs deutschen Starterinnen und Starter (je 2x Elite, U23 und U19) belegten in einer spannenden Entscheidung Rang zehn und blieben damit deutlich unter den Erwartungen. Aufgrund eines technischen Problems gelang es auch Finja Lipp nicht, eine schnelle Rundenzeit zu fahren, so dass sich die Deutschen nur drei Sekunden vor den Österreichern ins Ziel retten konnten.
Schon im ersten Waldstück berührte die deutsche Meisterin mit ihrem Bike einen Fels. Die Folge: eine verbogene Bremsscheibe und damit „Dauerbremsen“. Deswegen ist ihre Rundenzeit von 15:32 Minuten ohne Aussagekraft. „Das war natürlich ärgerlich. Ich habe aber gemerkt, dass meine Form stimmt und die Beine gut waren“, sagte Finja Lipp nach ihrer Runde.
So darf man für den Sonntag, wenn um 9 Uhr der Startschuss fallen wird, sehr zuversichtlich sein. Auf der 3,4 Kilometer langen technisch anspruchsvollen Runde in Les Gets, mit 140 Höhenmetern, die auf zwei Anstiege verteilt sind, kommt die Nachwuchshoffnung vom Hochrhein bestens zurecht. Das Ziel, unter die besten 15 zu kommen, ist deshalb realistisch, auch in Anbetracht ihrer bisherigen Saisonleistung.
Training im Schwarzwald
Die Vorbereitung auf die WM lief für Finja Lipp nach Plan. Nach dem Weltcup in Andorra wurde auf die Weltcups in Übersee verzichtet, um bestmöglich für die WM trainieren zu können. Die Trainingseinheiten absolvierte die 19-Jährige im heimischen Schwarzwald und in einem elftägigen Trainingslager in Livigno. „Das hat bei besten Bedingungen super Spaß gemacht und war sehr effektiv“, sagt sie.
Zwölfte beim Swiss Cup
Am vergangenen Wochenende ist Finja Lipp nach fünf Wochen ohne Wettkampfbelastung als Test den Swiss Cup in Muttenz bei Basel gefahren. Ergebnis im Feld der Frauen-Elite war Rang zwölf. „Das war nach der langen Pause wichtig, um wieder in den Rennmodus zu kommen, was super funktioniert hat“, zeigte sie sich sehr zufrieden. Für ihr WM-Debüt in der U23-Klasse scheint sie damit bestens vorbereitet zu sein.