Eishockey: Der Aufwärtstrend der Wild Wings ist in den vergangenen Spielen unverkennbar und sollte möglichst am Dienstagabend in Wolfsburg bestätigt werden. Die gleiche Mannschaft, die am Sonntag mit 5:2 gegen Iserlohn gewann, ist am Montagvormittag nach Niedersachsen aufgebrochen und wird insgesamt bis am frühen Samstagmorgen unterwegs sein. Nach drei Nächten in Weyhausen vor den Toren der VW-Stadt geht es weiter nach Berlin, wo man am Freitag auf die Eisbären trifft.
Zwölf Punkte holte man aus den vergangenen fünf Partien, schossen dabei 19 Tore und robben sich immer näher an Platz zehn heran. Kein Wunder, dass in diesen Tagen immer häufiger das Wort „Vertragsverlängerung“ rund um die Helios-Arena zu hören ist.
Der neue Mann an der Spitze der Schwäne hat also bereits alle Hände voll zu tun. Ganze 16 (!) Verträge laufen aus. Dazu steht Trainer Harold Kreis wohl ganz oben auf der Liste des Deutschen Eishockey Bundes für die Neubesetzung der Stelle des Bundestrainers. Bei Amtsantritt hatte Stefan Wagner bereits verkündet, dass er eine Prioritätenliste habe, was gewünschte Verlängerungen angeht.
Zuletzt haben sich neben den Spink-Zwillingen Tylor und Tyson, dem Torhüter-Duo Joacim Eriksson und Marvin Cüpper sowie Verteidiger Ville Lajunen einige weitere Kandidaten in den Vordergrund gespielt. Zum Beispiel Phil Hungerecker. Der Norddeutsche versteht sich immer besser mit den Spink-Zwillingen. „Wir wissen, was wir voneinander bekommen. Das greift gerade einfach super ineinander“, hat Hungerecker mittlerweile auch richtig Spaß mit den Spinks. Auch der Vertrag des 28-Jährigen endet nach dieser Spielzeit, für eine Verlängerung dürfte er ein sicherer Kandidat sein. „Es gab einen ersten losen Kontakt. Ich fühle mich wohl hier, und der Trainer gibt mir das Vertrauen. Ich konzentriere mich aber aufs Eishockey, und den Rest macht mein Agent“, so der Stürmer.
Ebenfalls so richtig am Neckarursprung angekommen ist Miks Indrasis. Das einstige Sorgenkind, dem einfach kein Tor gelingen wollte, zeigt inzwischen, wie wertvoll er für sein Team sein kann. Seit seinem ersten Tor im Spiel gegen die Eisbären Berlin ist der Angreifer selbstbewusster und energischer. „Da ist schon eine große Last von mir abgefallen. Oft läuft es, wenn man endlich das erste Mal getroffen hat“, gibt Indrasis einen kleinen Einblick in sein Seelenleben.
Geholfen hat ihm und dem gesamten Team dabei auch die Rückkehr von Alexander Karachun. Der Nationalspieler findet immer mehr zu alter Stärke zurück. „Kara hilft mir sehr. Wir spielen richtig gut zusammen und helfen uns gegenseitig“, bestätigt auch Indrasis. Der 32-jährige Lette ist in dieser Verfassung ebenfalls ein Kandidat für eine Vertragsverlängerung. „Es gab bisher keine Gespräche, aber es ist ja auch noch früh in der Saison. Wir werden sehen“, lautet Indrasis‘ Aussage dazu.
Der neue Sportliche Leiter hält sich noch bedeckter, ist aber eben auch erst seit letzten Mittwoch im Amt. „Ich habe es immerhin jetzt geschafft, mit jedem Spieler ein Gespräch zu führen“, berichtet Wagner. In den kommenden Tagen will der Geschäftsführer und Manager seine Prioritätenliste mit denen von Christof Kreutzer und Kreis abgleichen. „Dann werden wir sicher sehr zügig in die ersten Vertragsverhandlungen gehen.“
Wer hat noch Vertrag?
Johannes Huß (23/24), Kai Zernikel (22/23 vereinsseitige Option), Boaz Bassen (23/24), Alexander Karachun (23/24), Daniel Pfaffengut (23/24), Sebastian Uvira (24/25)