Montagabend war für die Wild Wings der Auftakt einer neuen Erfahrung, denn nur 24 Stunden später müssen die Schwenninger erneut auf das Eis. Am Dienstag gastieren die Iserlohn Roosters in der Helios-Arena. Back-to-Back heißt der Fachbegriff für diese extreme Häufung von Spielen. Der Modus wurde von der DEL eingeführt, um den eng getakteten Terminplan einhalten zu können.

Die Erfahrung anderer Teams lehrt, dass diese Tortur ganz schön an die Substanz der Spieler geht. Also galt es für die Wild Wings, gegen Düsseldorf nicht nur zu gewinnen, sondern auch möglichst viel Kraft zu sparen. Ein schwieriger Balance-Akt.

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Schon in der Anfangsphase wurde deutlich, dass dieses doppelte Vorhaben nicht zu schaffen war. Die Rheinländer attackierten so früh und aggressiv, dass die Wild Wings von der ersten Sekunde an voll gefordert waren. Die erste hochkarätige Chance aber hatten die Schwenninger in Minute vier, doch Tylor Spink zielte aus guter Position am langen Eck vorbei.

Eher überraschend war die Gelegenheit von Andreas Thuresson, der nur zwei Minuten später bei eigener Unterzahl nach einem Düsseldorfer Aufbaufehler nur Schlussmann Hendrik Hane vor sich hatte, die Scheibe aber nicht im Netz unterbrachte.

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Das sollte sich rächen, denn plötzlich schlug es auf der anderen Seite ein. Als Schwenningens Verteidiger Johannes Huß seine rechte Seite schlampig verteidigte, passte Kyle Cumiskey den Puck nach innen, wo Maximilian Kammerer in Minute acht Wild Wings-Keeper Joacim Eriksson aus kürzester Distanz überwand.

„Die DEG ist etwas besser, schaltet besser um. Wir bringen die Scheibe nicht oft genug tief und spielen damit Düsseldorf in die Karten. Genau das müssen wir jetzt besser machen. Wir sollten die Scheibe tiefer spielen und mehr über außen kommen. Das Ergebnis geht in Ordnung“, analysierte der Schwenninger Stürmer Marius Möchel das erste Drittel.

Gastgeschenk für Schwenningen

Im Mittelabschnitt versuchte Schwenningen die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Allerdings bedurfte es erneut eines kapitalen Aufbaufehlers der Gäste, um den Hausherren eine Chance zu eröffnen. Diesmal nahmen die Neckarstädter das Geschenk dankend an.

Als der Puck von einem Düsseldorfer Schlittschuh zurück in die gefährliche Zone prallte, ging alles blitzschnell. Travis Turnbull passte zu Daniel Pfaffengut, der Jamie MacQueen bediente. Gegen dessen Schuss zum 1:1 (29.) war Hane machtlos.

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Dieser Treffer war der Dosenöffner für eine fulminante Schlussphase vor der zweiten Pause. Der pfeilschnelle Konter, mit dem Tyson Spink in Co-Produktion mit seinem Zwillingsbruder Tylor bei eigener Unterzahl das 2:1 (36.) erzielte, war geeignet für jedes Lehrbuch. Doch der Jubel verhallte schnell, denn Düsseldorf nutzte das Powerplay nur 61 Sekunden später zum 2:2-Ausgleich. Erneut war Maximilian Kammerer der Torschütze.

Im letzten Drittel neutralisierten sich beide Mannschaften. Ehe es in die Verlängerung ging, hatten die Wild Wings allerdings Glück, dass Charlie Jahnke und Ken Andre Olimb kurz vor Schluss nur das Gestänge trafen. Die Overtime dauerte exakt 3 Minuten und 18 Sekunden, ehe Verteidiger Colby Robak das 3:2 erzielte und Schwenningen den zweiten Punkt sicherte.