Fußball-Verbandspokal, Finale: FC 08 Villingen – SC Lahr (Samstag, 13.45 Uhr, in Freiburg). Das Kribbeln steigt von Minute zu Minute. Wenige Stunden noch, dann bestreitet der FC 08 Villingen das Finale des südbadischen Pokal-Wettbewerbs im Freiburger Dreisamstadion gegen den SC Lahr und hat dabei die Möglichkeit, das erste von zwei großen Zielen in dieser Saison zu erreichen. Wie Chef-Trainer Mario Klotz betont, geht damit aber auch die enorme Vorfreude auf dieses Endspiel einher.
„Es ist eine positive Anspannung, wir fiebern dieser Begegnung mehr und mehr entgegen“, macht er unmissverständlich deutlich. Dies sei bei jedem Zusammentreffen der Mannschaft zu spüren, in allen Trainingseinheiten sei dieser unbedingte Siegeswille fast schon greifbar. Die Kunst wird sein, diesen nicht zu einer Art Übermotivation und damit zur Verkrampfung werden zu lassen. „Dennoch müssen wir von der ersten Sekunde an die Zweikämpfe annehmen und diese möglichst für uns entscheiden“, lautet die Vorstellung von Klotz. Dadurch könne gleich mal ein Zeichen gesetzt werden, was für den weiteren Verlauf wichtig sein wird. Denn dass die Lahrer kicken und höherklassige Mannschaften bezwingen können, bewies das Team nicht erst bei seinem 5:0-Halbfinalsieg gegen Villingens Oberliga-Konkurrenten SV Oberachern. Mehr als nur ein Warnschuss, der bis in den Friedengrund zu vernehmen war.
„Die Lahrer haben gute Spieler in ihrem Kader und werden versuchen, durch schnelle Umschaltmomente immer wieder Nadelstiche zu setzen“, so der Villinger Chef-Coach. Die gelte es, durch konsequente Arbeit gegen das runde Leder gleich im Keim zu ersticken, um beim Gegner erst gar keine Hoffnung aufkommen zu lassen. Sich selbst aber mit Ballkontrolle und Pass-Sicherheit Station für Station nach vorne zu arbeiten, Torchancen zu erspielen und diese dann auch konsequent zu nutzen. „Denn klar ist, dass wir dieses Spiel gewinnen und am Ende den Pott in die Höhe recken wollen“, betont Klotz.
Einen nicht zu unterschätzenden Vorteil hat Lahr allerdings. Während der FC 08 nach wie vor auf zwei Hochzeiten tanzt und den Regionalliga-Aufstieg fest im Visier hat, geht es für das Team von Trainer Sascha Schröder in der Verbandsliga seit einiger Zeit um nichts mehr. Es hat sich aus dem Titelrennen verabschiedet, selbst die Relegation ist nicht mehr zu erreichen. „Schuld“ daran sind unter anderem die beiden Niederlagen gegen die Villinger U21 in der laufenden Runde. Diesen Showdown um den Aufstieg in die Oberliga bestritt Lahr als Tabellenzweiter noch in der vergangenen Saison, scheiterte dort jedoch an Normannia Gmünd. Nun aber kann sich die Mannschaft voll und ganz auf das Finale am Samstag konzentrieren.
Auf der anderen Seite betritt sie damit Neuland. Allein die Erfahrung spricht eindeutig für den FC 08, er hat diesen Wettbewerb nicht nur bereits zehn Mal gewonnen, stand in weiteren sechs Auflagen im Endspiel. Für Lahr hingegen ist es eine Premiere. „Für uns gilt es, einen klaren Kopf zu bewahren, auf die eigenen spielerischen Qualitäten jederzeit zu vertrauen, diese mit Leidenschaft und Einsatzwillen zu unterfüttern“, hat Klotz klare Vorstellungen.
Ebenso, dass Villingen nichts dem Zufall überlassen wird. Also wird sich der gesamte Tross bereits am Tag zuvor auf den Weg machen, in Bahlingen übernachten (der SÜDKURIER berichtete im großen Interview mit Klotz), um optimal vorbereitet zu sein. „Selbst die verletzten Spieler, die aufgrund dessen nicht zum Einsatz kommen können, werden dabei sein“, so der Chef-Trainer. Gabriel Cristilli und Ersatz-Keeper Kevin Ehmann fallen zwar definitiv aus, sind dennoch mit von der Partie. „Sie waren an unserem Einzug ins Finale ebenso beteiligt. Deshalb ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, sie mitzunehmen. Wir haben die ganze Saison über von unserer Zusammengehörigkeit und dem starken Miteinander profitiert. Dies soll auch in Freiburg ein Schlüssel zum Erfolg sein“, sagt Klotz.
Sollen die Nullachter das Finale gewinnen, wäre es zugleich der elfte Verbandspokal-Triumph in der beeindruckenden Villinger Pokal-Historie. Zudem dürfte sich der Vereinskassier durch die DFB-Teilnahme auf eine stattliche Geldsumme freuen (siehe Infokasten).
Rinaldi verlängert
Der FC 08 Villingen bleibt im Rahmen seiner anstehenden Saisonhighlights auch in punkto Kaderplanung aktiv. Auch mit dem 26-jährigen Defensivakteur Angelo Rinaldi verlängerten die Nullachter den Vertrag. „Neben seinen fußballerischen Qualitäten ist Angelo auch charakterlich ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Teams. Es ist insofern sehr erfreulich, dass er seine fußballerische Zukunft weiter bei uns sieht“, sagt FC 08-Cheftrainer und Sportdirektor Mario Klotz. Der rechte Außenverteidiger, der ursprünglich aus der Jugend des SV Hausen an der Aach (Singen) kam, spielte ab dem Alter von zwölf Jahren zunächst beim FC Schaffhausen, dann beim FC Winterthur bis zur U21, ehe er in die U19 des SC Freiburg wechselte. Bis 2019 spielte er unter anderem für den SC Freiburg II, anschließend jeweils zwei Jahre für den SSV Ulm und den SGV Freiberg in der Regionalliga. Das Trikot des FC 08 Villingen trägt Angelo Rinaldi seit dieser Saison.
Mutschelbach zieht zurück
Der ATSV Mutschelbach steht aktuell auf dem achten Tabellenplatz und damit auch keinem Abstiegsrang, wird die Oberliga Baden-Würrtemberg aber dennoch am Saisonende verlassen. Der Verein teilte dem Verband offiziell mit, dass man keine Zulassungsunterlagen für die kommende Oberliga-Saison einreichen werde. Damit stehen die Nordbadener neben dem Offenburger FV als zweiter Oberliga-Absteiger fest.
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