Eishockey: Nach einem sehr guten Jahreswechsel mit ordentlich Punkten im Dezember und Januar fallen die Schwenninger Wild Wings derzeit zurück in alte Muster. Wie schon zu Saisonbeginn klemmt es an vielen Ecken, doch fünf Niederlagen in Folge sind schon ein echter Negativrekord. Das letzte Mal passierte dies den Schwänen vor zwei Jahren, als sie ebenfalls gegen Ende der Hauptrunde fünf Mal hintereinander als Verlierer vom Eis mussten. Das Ergebnis ist bekannt: Die Schwenninger verpassten die Playoffs.
Das sollte tunlichst in der laufenden Saison nicht passieren. Allerdings rückten die fünf Mannschaften zwischen den Rängen sieben und elf gefühlt immer näher zusammen. Kein Team spielt derzeit stabil, wobei die Wild Wings im Moment den stärksten Abwärtstrend aufweisen. Auch am vergangenen Sonntag gegen die Nürnberg Ice Tigers konnten sie diese Entw
icklung nicht umkehren. Sie unterlagen dem direkten Konkurrenten um die Playoff-Teilnahme mit 0:2 und rutschten vom siebten auf den zehnten Platz ab.
Nicht, dass die Mittelfranken spielerisch sonderlich viel besser gewesen wären, aber man spürte bei den „Eistigern“ ein deutlich stärkeres Selbstvertrauen. Sie agierten giftig, teilweise auch etwas sehr provokant, vor allem aber mit bedingungslosem Einsatz. Die Schwenninger hingegen wirkten immer wieder hektisch, nervös und unsicher. Dazu kamen unnötige und unkluge Strafzeiten. „Es war ein Spiel mit vielen Emotionen und Playoff-Charakter. Jeder wusste, was auf dem Spiel steht. Was mich wirklich enttäuscht hat, war die mangelnde Disziplin meiner Mannschaft. In dieser Phase darf sich kein Spieler über die Mannschaft stellen und solche Strafzeiten kassieren, besonders dann nicht, wenn wir gerade selbst in Überzahl sind“, meinte ein sichtlich verärgerter Steve Walker.
Der Cheftrainer hatte in den vergangenen Wochen immer und immer wieder gemahnt, dass seine Spieler das berühmte Momentum nicht leichtfertig abgeben sollen. Gegen Nürnberg passierte dies erneut nicht nur einmal. Besonders auffällig waren aber auch die üppige Anzahl an Fehlpässen sowie die nun zurückgekehrte Schwäche im Abschluss und im Powerplay. „Es fehlt nach fünf Niederlagen mit Sicherheit etwas das Selbstvertrauen. Aber wir müssen uns da wieder rauskämpfen“, gab sich SERC-Verteidiger Alex Trivellato selbstkritisch und kämpferisch.
Ein wenig erinnern die Schwierigkeiten der Neckarstädter an ihren schleppenden Start, doch vor allem nach dem Spiel am 29. Januar in Düsseldorf ist der Wurm drin. „Es ist schwer zu sagen, was und ob überhaupt etwas passiert ist. Ist auch egal. Wir sind in dieser Situation und haben uns da auch selbst reingebracht“, erklärte Trivellato.
Noch acht Spiele stehen auf dem Programm, noch haben es die Wild Wings in der eigenen Hand. Wobei die kommenden drei Partien bis zum nächsten Sonntag gegen Köln und die beiden Direktkonkurrenten Straubing und Wolfsburg sicherlich bereits richtungsweisend sein werden.
Olimb und Bauhof lizenziert
„Keiner schenkt uns jetzt mehr was, alle kämpfen um etwas. Jeder hat ein Ziel und spielt um sein Leben. Genau das müssen wir jetzt auch machen“, so Trivellato. Am vergangenen Samstag endete in der DEL die Transferperiode für Importspieler. Auch Schwenningens Geschäftsführer Stefan Wagner hatte sich nochmals auf dem Markt umgesehen, hätte unter Umständen noch einen Verteidiger verpflichten wollen. „Es war nichts Passendes dabei und eine Ablösesumme wollten wir nicht bezahlen“, berichtete Wagner.
Vielmehr haben die Wild Wings nun doch den lange verletzten Ken André Olimb lizenziert, der aber zuletzt mitgeteilt hat, dass er sich nicht so gut fühlen würde. Der Norweger hatte allerdings den ganzen Januar voll mittrainiert, könnte also demnächst zu einem Einsatz kommen. Ebenfalls eine Lizenz erhielt U20-Stürmer Leon Bauhof.
Alle Klubs beantragen Lizenzprüfung
Alle 14 Klubs der DEL haben ihre Anträge zur Teilnahme an der Lizenzprüfung für die kommende Saison fristgerecht beim Ligabüro in Neuss eingereicht. Für den Fall einer sportlichen Qualifikation als Meister der DEL2, hatten sich zudem bereits im Mai vergangenen Jahres die Kassel Huskies, die Krefeld Pinguine, die Dresdner Eislöwen, die Starbulls Rosenheim und der EV Landshut für den Aufstieg zur DEL-Spielzeit 2025/26 beworben.