„Wir müssen viel Glück haben“, sagen zwei spanische Fans auf dem Weg zum Sportplatz des SV Aasen. Sie wollen eine der letzten Möglichkeiten nutzen, um ein Autogramm der spanischen Stars zu bekommen. 30 Fans warten an dem Ausgang, an dem die Spieler ein und aus gehen. Eigentlich alles wie immer in Aasen. Obwohl es nur wenige Tage sind, bis die Iberer im Finale der Europameisterschaft (Sonntag, 21.00 Uhr/ARD) in Berlin auf England treffen. Es ist der vorletzte Tag der Spanier in Donaueschingen.

Die Stimmung besonders. Klar, denn die „Furia Roja“ (Rote Furie), wie die Nationalmannschaft genannt wird, könnte ihren ersten großen Titel nach dem EM-Sieg 2012 holen. Damit ist auch weiterhin möglich, dass sich Donaueschingen und der Öschberghof in die spanischen Fußball-Geschichtsbücher eintragen könnten.

„Wir könnten an keinem besseren Ort sein“

Die Quartiere der Fußballteams bei großen Turnieren sind immer ein Teil des Erfolgs. Legendär ist der Campo do Bahia, als Deutschland 2014 in Brasilien Weltmeister wurde, oder Herzogenaurach, der DFB-Stützpunkt in Deutschland schlechthin und Teil des Sommermärchens 2006. Oder aber der Milderer Hof in Neustift (Österreich) als Spanien 2008 Europameister wurde. Letzteres Quartier ist im Übrigen nur 230 Kilometer Luftlinie von Donaueschingen entfernt.

Hans-Peter Rolle vom SV Aasen arbeitet für den Öschberghof eng mit den Spaniern zusammen. Er ist stolz, dass der Schwarzwald ein Teil der spanischen Geschichte ist. „Donaueschingen, der Öschberghof und der SV Aasen sind in Spanien in aller Munde.“ Die Bedeutung des spanischen Quartiers verdeutlicht Innenverteidiger Daniel Vivian von Athletic Bilbao. „Jedes Mal, wenn wir nach Donaueschingen zurückkommen, ist es wie nach Hause zu kommen. Wir haben unser Quartier zu unserem zu Hause gemacht. Wir könnten an keinem besseren Ort sein.“

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Jose Luis Allegue von der Zeitschrift Marca weiß, wie in Spanien über die kleine Stadt gesprochen wird. „Jeder in Spanien weiß jetzt, wo Donaueschingen ist. Wenn wir berichten, lesen die Leute, wo wir sind. Donaueschingen kann sich zu einem legendären Ort machen, wie Neustift, Potchefstroom (Südafrika) und Gniewino (Polen).“

Am Samstag geht es nach Berlin

Am Freitag wird die Mannschaft ihren letzten Tag in Donaueschingen verbringen. Am Morgen steht wie immer um 11 Uhr das Training auf dem Programm, diesmal unter Ausschluss der Journalisten, anschließend wird es eine letzte Pressekonferenz auf dem Gelände des SV Aasen geben. Am Samstagmorgen gibt es dann das letzte Training, anschließend wird der spanische Tross in Donaueschingen Mittagessen.

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Danach geht es für die Iberer nach Berlin, so wie schon für das erste Gruppenspiel gegen Kroatien (3:0 für Spanien). Ob die Spanier, mit oder ohne Pokal, noch einmal zum Öschberghof zurückkehren, sei noch nicht klar, wie ein Pressesprecher des spanischen Verbands erklärt. Wahrscheinlicher sei aber, dass die Delegation direkt nach dem Spiel nach Spanien zurückkehrt, in der Hoffnung, den Titel dort mit den Fans feiern zu können.