Nach dem angekündigten Rückzug von ZF-Konzernchef Wolf-Henning Scheider hält der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer einen fließenden Übergang zu einem Nachfolger für leicht machbar. „Eine geordnete Stabübergabe bei ZF ist gut möglich“, sagte der langjährige Kenner der Automobilszene dem SÜDKURIER. Der Chefposten bei dem Friedrichshafener Konzern sei attraktiv, die verbleibende Zeit zur Neubesetzung der Stelle ausreichend.

Am Donnerstag hatte Scheider angekündigt, seine aktive Zeit bei ZF „zum Jahresende zu beenden“, um sich „anderen Herausforderungen außerhalb der Automobilindustrie“ zu widmen. Details nannte er nicht, führte aber an, sein Rückzug sei „eine private Entscheidung“ nach Jahren auf der „unternehmerischen Überholspur“ gewesen. Sein Verhältnis zu den ZF-Eignern, der Zeppelin- sowie der Ulderup-Stiftung, nannte er „exzellent“.
Was plant Scheider für die Zukunft?
Dudenhöffer sagte, Scheider sei nicht jemand, der „ins Blaue hinein“ entscheide. Wahrscheinlich wisse er schon, in welcher Richtung es weitergehe. „Auf den Jakobsweg wird er aber wahrscheinlich nicht gehen“, sagte der Autoexperte.
Scheiders Vorgänger Stefan Sommer war im Jahr 2017 über einen Streit mit dem Chef der Zeppelin-Stiftung, der Friedrichshafener OB Andreas Brand, gestürzt. Der Vorgang führte auch zu weiteren Personalwechseln in Vorstand und Aufsichtsrat.
Was die Suche eines Nachfolgers an der ZF-Konzernspitze angeht, sagte Scheider am Donnerstag, das Heft des Handelns liege beim ZF-Aufsichtsrat, wenn nötig werde er den Prozess aber gerne unterstützen.