4. März: Friedrichshafen hat seinen ersten Coronafall
Was zuvor noch wie ein Fremdwort klang, erreicht Anfang März auch die Zeppelinstadt. Wir berichteten am 4. März darüber, dass das Virus bei einer Person aus dem Bodenseekreis labordiagnostisch nachgewiesen worden war – den Angaben der Behörden zufolge handelte es sich bei diesem Fall um ein Mann, der sich in Italien infiziert hatte.
12. März: Die ersten Menschen müssen bei uns in Quarantäne
Nach den Fasnetsferien entscheidet die Bundesregierung, dass Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten zu Hause bleiben und unnötige Kontakte vermeiden sollen. Weil auch Südtirol dazu zählte, schickte das Kultusministerium in Baden-Württemberg Schüler und Lehrer nach Hause, die ihre Fasnetsferien dort verbracht hatten. Aber auch Reiserückkehrer aus Italien sollten ebenfalls mindestens zwei Wochen lang ihre eigenen vier Wände nicht verlassen.

23. März: Die Fieberambulanz wird in der Messe Friedrichshafen eröffnet
Das Corona-Testzentrum (CTZ) in der Messehalle B5 in Friedrichshafen ist in Betrieb. Menschen mit Verdacht auf das Coronavirus werden hier direkt untersucht. 36 Menschen werden täglich von 14.30 bis 18.30 Uhr in der Messehalle auf das Coronavirus getestet.
31. März: Auf der B 31-Baustelle drohen wegen der Corona-Krise Lieferengpässe und Personalmangel
Der Bau der B31-neu geht in seine letzte Phase. Doch auch hier macht die Corona-Krise Probleme. So sind einzelne Mitarbeiter aufgrund verschärfter Grenzkontrollen nicht wie geplant auf der Baustelle im Einsatz. So fehlen nach Angaben der Deges etwa am Tunnel Waggershausen zwölf Mitarbeiter aus Polen und der Slowakei. Darüber hinaus zeichnen sich Lieferengpässe ab, die die Lärmschutzwände betreffen.

2. April: Polizei registriert zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Verordnung
Bei Kontrollen an drei Tagen registriert die Polizei rund 300 Verstöße gegen die Corona-Verordnung in den Landkreisen Bodenseekreis, Sigmaringen und Ravensburg. Die Beamte treffen bei ihren Kontrollen im öffentlichen Raum besonders junge Menschen an, die sich nicht an das Kontaktverbot halten. Auch private Feiern mit teilweise einem Dutzend Teilnehmern registriert die Polizei. Die angezeigten Menschen haben mit einem Bußgeldbescheid in einer Höhe von bis zu 150 Euro zu rechnen.

16. April: Seehasenfest und Kulturufer werden abgesagt
Jetzt steht fest: Das Seehasenfest findet in diesem Jahr nicht statt – auch das Kulturufer wird abgesagt. Bis zum 31. August werden wegen der Corona-Pandemie keine Großveranstaltungen verboten, weil sie „in der Infektionsdynamik eine große Rolle spielen, bleiben sie mindestens bis zum 31. August untersagt“, so der Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs der Länder.

27. April: Die Maskenpflicht wird eingeführt
Ab sofort sind wegen der Corona-Krise Masken beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr Pflicht. Wir haben in einer Portraitserie Häfler mit ihrem Mund- und Nasenschutz gezeigt.
30. April: Premiere des Autokinos in der Messe Friedrichshafen
Weil die Kinos geschlossen sind wegen der Corona-Krise, erlebt das gute alte Autokino eine Renaissance. In der Friedrichshafener Messe sind die Bedingungen ideal und das Angebot nehmen die Häfler dankend an. Bis zum 3. Juni heißt es täglich „Film ab“.
Mai/Juni: Viele Hochzeiten werden abgesagt oder verschoben
Ein falsches Datum in den Eheringen, ein Covid-19-erkrankter Bräutigam, Absagen für mehr als 100 Gäste, fertige Gastgeschenke, die sich im Keller stapeln: Viele Paare müssen aufgrund der Corona-Pandemie ihre Hochzeit verschieben. Wir haben mit vier Paaren aus Friedrichshafen über Überraschungen, Ärger und Traurigkeit gesprochen.

29. Juni: Lange Warteschlangen vor den Freibädern
Wer in eines der drei Freibäder in Friedrichshafen möchte, braucht Geduld: Vor den Eingängen bilden sich Warteschlangen, unter anderem, weil jeder Besucher ein Kontaktformular abgeben muss – und nicht jeder hat das Formular ausgefüllt dabei. Das Aquastaad in Immenstaad hat zur Entzerrung bereits die Mittagspause abgeschafft. Und Zutritt hat hier nur, wer sich zuvor online registriert und dabei seine Kontaktdaten angegeben hat.

29. August: Das Torture Ship legt trotz Corona ab
Nachdem die ursprüngliche Ausfahrt des Torture Ships aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste, steigt die Fetischparty auf dem Bodensee erst jetzt. Doch es ist einiges anders als sonst. Es herrscht Maskenpflicht, statt 600 Gästen dürfen maximal 250 an Bord. Ausverkauft sind die Tickets für das Lack-, Leder- und Fetischschiff aber nicht.

Oktober: Das Virus kehrt zurück
Während der Sommermonate gab es an vielen Tagen keine Neuinfiziertem. Doch Mitte Oktober wird es wieder sichtbar: Das Virus, das vielleicht in den Köpfen vieler Menschen schon verschwunden, eigentlich aber nie weg war. Am 14. Oktober sind 41 Menschen im Bodenseekreis infiziert. In den vergangenen Tagen gab es besonders große Sprünge.
2. November: Die Gastronomie muss erneut in den Lockdown
Wieder müssen Restaurants und Bars schließen, während die Geschäfte erst einmal weiter offen bleiben. Der Inhaber einer Häfler Pizzeria kämpft ums Überleben. An einem sonnigen Sonntag verkaufte er deswegen Getränke an Spaziergänger, die durch die Innenstadt flanierten. Doch dann kommt die Polizei.

27. November: Mit steigenden Infektionszahlen kommen auch die Krankenhäuser ans Limit
Am Klinikum Friedrichshafen wird die Lage immer dramatischer. Mittlerweile liegen so viele Menschen mit einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus, dass eine zweite Station eröffnet werden musste. Auch die Zahl der Todesfälle steigt wieder an, ebenso wie die Fallzahlen im Bodenseekreis. Und damit kommen auch Ärzte und Pflegekräfte an ihre Grenzen.
Dezember: Die Skiclubs blasen die Skisaison ab
Snowboarden, Pulverschnee, Pistenspaß: Aus all dem wird nun erst einmal nichts. Weil Österreich seine Grenzen für Skifahrer de facto schließt, ziehen nun auch die Skiclubs in der Region die Reißleine. Die Hoffnung, dass es im nächsten Jahr vielleicht wieder gehen könnten, will niemand aufgeben.
